Chronik - Gamsbestand weiterhin stabil


Gamsbestand weiterhin stabil

In Kooperation zwischen dem Nationalpark Hohe Tauern und der Kärntner Jägerschaft wurde 2013 das Forschungsprojekt „Entwicklung, Analyse und Zukunft des Gamswildes in Heiligenblut am Großglockner“ gestartet, mit dem Ziel den Gamswildbestand zu erfassen, das Raumverhalten zu dokumentieren und die Abschusszahlen zu analysieren. Die Ergebnisse liegen nun vor.

Das Gamswild ist die Hauptwildart im Nationalpark Hohe Tauern. Seit Beginn des Projektes 2013  fanden vor allem großräumige Zählungen des Gamsbestandes statt. Im Hegering Heiligenblut mit einer Fläche von 19.315 ha kann von einem Frühjahresstand (Bestand ohne Kitze) von 1.050 Gämsen ausgegangen werden. Im Zeitraum zwischen 2013 und 2018 wurden im Durchschnitt 300 Kitze gezählt. Die Überlebensrate der Kitze von einer Zählung zur drauffolgenden liegt bei durchschnittlich 34 %. Aufgrund der derzeitigen Bestandsstrukturen beim Gamswild stehen im Hegering Heiligenblut derzeit viele junge Böcke in der Brunft einer wesentlich höheren Zahl an Geißen gegenüber. Die dadurch verlängerte, meist intensiver geführte Brunft (und gegebenenfalls Nachbrunft) macht zusätzliche Ausfälle bei den Böcken - besonders der Klasse II - sehr wahrscheinlich.

Grundlagen für Jagd und Forschung

Die gewonnenen Erkenntnisse sind Grundlage für die zukünftigen Regulierungs- und Bejagungsstrategien. Im Hegering Heiligenblut sollte es das Ziel sein, den Altersklassenaufbau der Böcke zu verbessern und das Geschlechterverhältnis anzunähern (Böcke: Geißen im Verhältnis 1: 1,1). Diesbezügliche Bejagungsmodelle wurden im Rahmen des Projektes ausgearbeitet und liegen nun vor. „Mit Blick auf die Abschusszahlen kann man feststellen, dass der Gamsbestand in Kärnten weiterhin stabil ist. Dieses Projekt ist eine weitere wichtige Grundlagenerhebung, die dabei hilft, noch tiefer Einblick in die Bestandsstruktur zu erhalten“, so Landesjägermeister Ferdinand Gorton. „Die nun vorliegende Studie aus dem Hegering Heiligenblut ist eine der wenigen in den Ostalpen, die noch dazu in einer Hochgebirgsregion durchgeführt wurde. Aus diesem Grund sind die gewonnenen Zahlen von großer Bedeutung, da sie einerseits Richtwerte für die Wissenschaft, andererseits aber auch für die Praxis eine fachliche Grundlage bieten können“, meinte Nationalparkdirektor Peter Rupitsch.

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