Gailtaler Künstler stellt in Nürnberg aus
Der Gailtaler Richard Kaplenig, (Jg. 1963) gehört zu den profiliertesten Malern Österreichs und ist auch international bekannt und gefragt. Er stammt aus Kötschach-Mauthen. Derzeit stellt er eigene Werke in der Galerie KunstKontor in Nürnberg im Rahmen einer Gemeinschaftsausstellung (mit einer Künstlerin und vier weiteren Künstlern aus. Die Ausstellung präsentiert, wie angegeben, „ruhige Arbeiten“ dieser Künstler und steht unter dem Motto „Still Leben“.
Alltags- und Kleingegenstände, wie beispielsweise Glühbirnen, Schrauben, Wassergläser, Kaffeekanne, Zahnräder, usw. rückt Kaplenig mit seinen großformatigen vielschichtigen Ölbildern in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und zeigt sie in immer wieder neuen Blickwinkeln und Lichtvarianten, überwiegend ist das Geschehen auf Schwarz-, Weiß- und Grauwerte reduziert. Sehr sparsam kommen auch matt schimmernde Farbtöne zum Einsatz, so etwa Gelb beim Schraubgewinde einer Gühbirne. Aus einiger Entfernung betrachtet, wie fotorealistisch abgebildet, gewinnt die nähere Betrachtung tieferen Einblick in den Aufbau der Bilder, übermalte Collagen (Landkarten, Telefonbuchseiten, usw.) werden sichtbar. Die auf Öl, Papier und Leinwand dargestellten Gegenstände (vor allem aus Glas, Metall und Gummi) beeindrucken durch ihre Präsenz, sind eben keine Stillleben, sondern erhalten eine andere Bedeutung und fast abstrakte Qualität. „Das Ding muss mir sympathisch sein, dann entsteht so etwas wie ein Dialog“, sagt Kaplenig, der sich mit dieser seiner „Ding-Welt“ der diversen Gegenstände seit rund zehn Jahren intensiv beschäftigt. Es ist seine persönliche, lustvolle Interpretation des Alltags. Inzwischen haben seine mit kühler Sachlichkeit gemalten Kleingegenstände – er findet sie auf Flohmärkten, Baumärkten, Werkstätten, usw. - durch seine Maltechnik Kultstatus erlangt. Der Künstler arbeitet in Wien und in Faak am Faaker See.
Karl Brunner