Gailtal - Filmische Liebeserklärung an die Mussen


Filmische Liebeserklärung an die „Mussen“

Die Mussen ist ein bewirtschaftetes Almgebietz hoch über Kötschach-Mauthen am Eingang ins Lesachtal. Dem „Blumenberg“, wie er auch genannt wird, haben die beiden Hobby-Filmer Kurt und Melanie Zebedin jetzt ein filmisches Denkmal gesetzt. „Auf der Mussen“ wird am 11. November in Villach (16 Uhr, Stadtkino) und am 12. November im Lesachtal (10 Uhr, Musikakademie Liesing) erstmals vorgeführt.

Kurt und Melanie Zebedin dürften im Gailtal keine Unbekannten mehr sein. Im Vorjahr erst zeigten sie ihre Filmdoku „Der Gail entlang“, wo viele Gailtaler Persönlichkeiten mit ihren Geschichten zum Tal zu Wort kommen ließen. In ihrem neuen Film bleiben sie im Gailtal und widmen sich der Mussen“, einem bewirtschafteten, gemähten Almgebiet hoch über Kötschach-Mauthen.  Es sei eine „Liebeserklärung“ an den „Blumenberg“, so die Zebedins. Spätestens seit der Nominierung zu 9 Plätze – 9 Schätze“ im Vorjahr ist die „Mussen“ auch einem weiteren Publikum ein Begriff. Ein einzigartiger sensibler Lebensraum, der sich westlich des Gailbergsattels bis in das Lesachtal hinein erstreckt. Das Gebiet ist ein 387 ha ausgedehntes Bergmähder- und Naturschutzgebiet. „Hier kann man das Zusammenspiel der Arten und die Einzigartigkeit der Pflanzen und Tiere voneinander entdecken. Diese Wiesen bilden ein Kosmos, in dem es unendlich viel zu beobachten und bewundern gibt“, sagt der Hobby-Filmer, dessen familiäre Wurzeln in Würmlach liegen.

Neue Schmetterlingsart entdeckt

Die Dreharbeiten erstreckten sich über eineinhalb Jahre, wobei das Ehepaar Zebedin immer wieder mehrere Tage und Wochen auf der Mussen unterwegs war – ausgerüstet mit Kameras und Drohne. Heraus kam ein 60-minütiger Naturfilm mit Beiträgen heimischer „Mussen“-Experten. Der Entomologe Dr. Christian Wieser hat mit einem länderübergreifenden Forscherteam die Kärntner Schmetterlingsfauna dokumentiert. Dabei gelang ihm eine sensationelle Entdeckung: den bis dahin unbekannten „Mussen-Minierfalter“. Der Nachtfalter, „elachista wieseriella“, wurde nach dem Kärntner Zoologen benannt. Zahlreiche sehr seltene Pflanzen, wie eine große Anzahl Orchideen, besonders aber der Alpen-Mannstreu, sind das spezielle Forschungsgebiet des Botanikers Prof. Dr. Wilfried Franz. Aber auch etwas „Vergessenes“ haben die Zebedins in einer Wiese entdeckt: Schlackenreste! Der Geologe Dr. Hans Peter Schönlaub konnte durch eine Analyse die Verhüttung und Weiterverarbeitung vor Ort abgebauter Erze nachweisen. Weiters erzählen die Grundeigentümer Eduard Laßnig und Prof Werner Lexer von der Bewirtschaftung des „Blumenberges“, der seine Artenvielfalt der aufwendigen Bergmahd verdankt.

Zwei Filmvorführungen (in Villach und in Liesing i. Lesachtal) sind geplant, auf die das Filmer-Ehepaar schon freudig blickt. „Eine große Herausforderung war das stundenlange regungslose Verharren in oftmals unbequemer Position, um authentische Ton- und Filmsequenzen zu erlangen“. Der Film aber sei eine „echte Liebeserklärung an dieses einzigartige Naturschutzgebiet“.


Weitere Bilder:
Filmarbeiten auf der Mussen.
Der „Mussen-Minierfalter“ wurde nach dem Kärntner Zoologen Christian Wieser benannt. Foto: Zebedin
Filmarbeiten auf der Mussen.
Kurt und Melanie Zebedin sind Gailtal-Fans. Seit 20 Jahren fahren sie regelmäßig ins Lesachtal, um zu Jagen. Nach ihrem Film über den Gailflus portraitierten sie jetzt den „Blumenberg“ Mussen. Foto: Zebedin

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