Erster Tunneldurchschlag für Eisenbahn-Kraftwerk geschafft
Am ÖBB-Kraftwerk Obervellach II wird mit Hochdruck gearbeitet. Bis Mitte 2023 werde noch gebaut, 2024 soll der Regelbetrieb des Kraftwerks starten.
Um den Bahnstrom auch für die Zukunft abzusichern, errichtet die ÖBB-Infra in Räuflach bei Obervellach ein neues Kraftwerk. Es soll die in die Jahre gekommenen Kraftwerke „Obervellach I“ und „Lassach“ ersetzen, die das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht haben. Das neue Kraftwerk liegt jetzt etwas außerhalb des Siedlungsgebietes im Gewerbegebiet nahe der Möll. Mit den Bauarbeiten wurde bereits vor dem letzten Winter begonnen. Die ÖBB nehmen für das Projekt im Mölltal rund 180 Mio Euro in die Hand. Durch das neue Kraftwerk werde die Energieerzeugung am Standort um zirka 35 Prozent auf 125 GWh pro Jahr gesteigert, was 30.000 Railjet-Fahrten von Villach nach Wien entspricht.
Druckrohre unterirdisch
Die herausfordernden Bauarbeiten für das Bahn-Kraftwerk in Obervellach laufen derzeit großteils unter Tage ab. Das Kraftwerk wird aus drei Wasserfassungen gespeist: dem Mallnitzbach, dem Dösenbach und dem Kaponigbach. Die Druckrohrleitungen zum Krafthaus im Tal werden großteils unter der Erde verlegt, um die Lärmbelästigung für die Anrainer gering zu halten. Kürzlich erfolgte der erste, „kleine“ Tunneldurchschlag bei der Wasserfassung Mallnitz und die Energiereferentin LR Sara Schaar machte sich als Tunnelpatin ein Bild vom Baufortschritt. Sie wünschte den Mineuren, die u. a. einen Tunnel und einen unterirdischen Wasserspeicher graben, weiterhin eine unfallfreie Zeit. Um der Umwelt Rechnung zu tragen werden im Zuge der Bauarbeiten auch Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt. Etwa ein 2,3 Hektar großes Areal soll als ökologische Ausgleichsmaßnahme geschaffen werden, berichtete Schaar, zu deren Referatsbereichen auch die Umwelt gehört.