Region Oberkärnten/Wirtschaft - Erster Aufruf der neuen LEADER Periode draußen


Erster Aufruf der neuen LEADER Periode draußen

Das EU Programm zur Entwicklung des ländlichen Raumes geht mit dem Start der neuen Förderperiode in die nächste Runde. In zwei Oberkärntner LEADER-Regionen wurden erste Aufrufe gestartet. Nun sind Projektideen gefragt.

Was ist LEADER? Hinter dem sperrigen Begriff (eine Abkürzung in Französisch, in etwa: Vereinigung von Aktionen zur Entwicklung des ländlichen Raumes) steht die Möglichkeit EU-Gelder aus dem Topf der GAP, der gemeinsamen Agrarpolitik der EU, in die Länder und Regionen zu holen. Geförderte Projekte laufen über die sogenannten „lokalen Arbeitsgruppen“, die LAGs, die von LAG-Managern administriert werden. In Oberkärnten sind das Mag. Friedrich Veider für die Region „Hermagor“, Mag. Gunther Marwieser für die Region „Großglockner/Mölltal-Oberdrautal“ und Christine Sitter, MBA, für die Region „Nockberge“, die auch den Raum Spittal umfasst.

Kick-Off in Wien

In ganz Österreich gibt es 83 LEADER-Regionen. Zum Start der neuen Förderperiode 2023 – 2027 im Juli dieses Jahres lud der zuständige Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig die Regions-Vertreter, die sich mit ihren Regionen um eine Anerkennung in der neuen Periode beworben haben, nach Wien ein. Darunter auch Vertreter der drei LEADER-Regionen Oberkärntens. LEADR-Projekte ermöglichen „in allen Lebensbereichen eine Weiterentwicklung und verändern den ländlichen Raum positiv und nachhaltig“, so der Minister. Insgesamt stehen in Österreich in der neuen GAP 210 Mio Euro für die Förderregionen und ihre Projekte zur Verfügung, um lokale Entwicklungsstrategien umzusetzen. Nach Kärnten mit seinen nunmehr sieben LEADER-Regionen sollen davon bis 2027 20, 5 Mio Euro gehen (zum Vergleich: NÖ erhält 49,4 Mio, Vorarlberg 6,7 Mio Euro).

Projekte gefragt

In den Regionen sind nun die Ideen der Leute gefragt. Erste Aufrufe für Projekt-Ideen wurde auf den Internetseiten der Regionen Hermagor und Nockregion veröffentlicht, auch auf der Gemeindehomepage von Hermagor. Thematisch dreht es sich um vier „Aktionsfelder“: Wertschöpfung, Natur und Kulturerbe, Gemeinwohl und Klimaschutz, bzw. Klimawandelanpassung. Die Aufrufe bleiben zwei Monate bestehen, jener in Hermagor ist z. B. mit 300.000 Euro dotiert. Die Region Großglockner startet den ersten „Call“ mit September, informiert Manager Gunther Marwieser. „Projektideen müssen auf keinen Fall nur von Gemeinden kommen, prinzipiell kann jeder einreichen“, weiß Regionsmanagerin Christine Sitter von der „Nockregion“. „Wir haben auch bereits Projekte mit Vereinen, Privatpersonen, Dorfgemeinschaften, Kulturinitiativen etc. erfolgreich abgewickelt“. Wie geht man ein LEADER-Projekt nun konkret an? „Beim Regionsbüro anrufen und sagen: Ich habe eine Idee“, weiß der Manager der Region Hermagor, Friedrich Veider. „Zuerst erfolgt ein Gespräch, ob die Idee zum aufgerufenen Themenbereich passt und auch finanzierbar ist“, erklärt auch Sitter. Mit der neuen Periode betreten auch die Regionsmanager Neuland. Der Zugang zu den Förderanträgen läuft digital über das Portal der Agrarmarkt Austria (AMA), Anlaufschwierigkeiten sind möglich. Die aktuellen Aufrufe sind breit gehalten, künftige werde man thematisch weiter eingrenzen, so Veider. Dann könnte es um Jugend, Slowfood, oder auch Projekte des Ehrenamtes gehen. Ideen sind gefragt.

Sieben Regionen

In Kärnten gibt es mittlerweile sieben LEADER-Regionen: Region Hermagor, Großglockner/Mölltal-Oberdrautal, Nockregion Oberkärnten, Kärnten:Mitte, Villach-Umland, Regionalkooperation Unterkärnten und heuer neu: die LEADER-Region Carnica-Klagenfurt-Umland.

Neuer Obmann

Kürzlich wurde der Mallnitzer Bürgermeister Günther Nowak in Nachfolge des verstorbenen Kurt Felicetti zum Obmann der LAG/LEADER Region Großglockner/Mölltal-Oberdrautal gewählt.


Weitere Bilder:
V. l.: Mag. Friedrich Veider, BM Norbert Totschnig und Bgm. Johann Windblichler. Foto: BML/Hemerka

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