Greifenburg - Ein weiterer Name gegen das Vergessen


Ein weiterer Name gegen das Vergessen

Der Verein „aegide“ erweiterte das Denkmal für die NS-Opfer im Oberen Drautal um Marinus Oosterom aus den Niederlanden.

Der holländische Historiker Arie Meijer hat in Zusammenarbeit mit dem aus Greifenburg stammenden Historiker Dr. Peter Pirker (Verein „aegide“) das Schicksal Marinus Oosteroms erforscht. Während eines Oberkärnten-Urlaubs der Angehörigen Oosteroms wurde gemeinsam mit Bgm. Josef Brandner, Künstler Hans-Peter Profunser, dem evangelischen Priester Peter Drost und den Angehörigen eine Tafel für das Opfer der NS-Zeit am Denkmal in der Nähe des Greifenburger Bahnhofs angebracht. Der damals 22-järige Arbeiter Marinus Oosterom war 1943 aus seiner Heimat zur Zwangsarbeit nach Berlin und dann nach Greifenburg verschleppt worden. In Greifenburg produzierte die Berliner Firma Thermo Technik zwischen 1943 und 1945 Messgeräte für U-Boote. Die Betriebsanlagen waren mangelhaft installiert. Im Juni 1944 erlitt Oosterom einen tödlichen Stromschlag. Er wurde zwar in Greifenburg beerdigt, sein Grab jedoch bald nach Kriegsende aufgelöst. Oosterom schrieb von Greifenburg aus zahlreiche Briefe an seine Verlobte und seine Familie in Holland. Diese Briefe sind eine wertvolle Quelle zur Erforschung der Situation der Zwangsarbeiter in der NS-Zeit. Auch zwei Schülerinnen der HLW Spittal, Sabrina Wabnig und Kerstin Pittino, beschäftigen sich nun im Rahmen ihrer Diplomarbeit mit dem Schicksal Oosteroms und der Geschichte der Zwangsarbeiter im Oberen Drautal.


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Foto: Pirker

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