Mörtschach - Ein Tabu zum Thema gemacht


Ein Tabu zum Thema gemacht

Viel Mut und Engagement bewies die „Gesunde Gemeinde“ Mörtschach mit dem Aufgreifen des heiklen und wichtigen Themas „Suizid“.

Über Suizid oder Selbstmord wird selten öffentlich gesprochen. Umso wichtiger war es der Gesunden Gemeinde Mörtschach das Thema auf Tapet zu bringen. Dazu sprachen in einem Info-Abend in der „Kultbox Mörtschach“ Georg Wurzer vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes, der stellvertretende Bezirkspolizeikommandant in Spittal, Hannes Micheler, Seelsorgerin Maria Radziwon und Barbara Kunzer von der Selbsthilfe Tirol. Als Moderator führte FamiliJa-Obmann Hans Sagerschnig durch den Abend. In seinen einleitenden Worten zum Informationsabend unterstrich Bgm. Richard Unterreiner, die Wichtigkeit diese Thematik auch öffentlich anzusprechen und dankte den Anwesenden für ihren Besuch der Veranstaltung.

Viele Unterstützungsangebote

Georg Wurzer informierte über Plattformen für rasche und niederschwellige Unterstützungsangebote, vor allem auch für Jugendliche und meinte, man dürfe keine Scheu davor haben, professionelle Hilfe zu organisieren und in Anspruch zu nehmen. Er sprach auch über die Suizid Statistik in Kärnten und ging auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf dieses Thema ein.

Polizei klärt auf

An Schulen leiste die Polizei bereits wertvolle Aufklärungsarbeit, informierte Major Hannes Micheler.  „Die Wichtigkeit zu reden, sich zu öffnen und über eigene Gefühle zu sprechen ist bei diesem Thema ganz besonders wichtig. Suizid ist nach wie vor ein Tabuthema“. Präventionsarbeit gerade bei Kindern und Jugendlichen sei ein wichtiger Bestandteil der Polizeiarbeit.

Aus Erfahrung erzählt

Krankenhaus-Seelsorgerin Maria Radziwon unterstrich wie wertvoll auch der bewusste Austausch sei. Vor allem „in Verbindung zu bleiben“ und das Leben in den Mittelpunkt zu stellen ist für Angehörige eine hilfreiche Ermutigung. Barbara Kunzer erzählte von ihren Erfahrungen mit der Selbsthilfegruppe für Hinterbliebene von Menschen, die sich das Leben genommen haben. Suizid stürze die Angehörigen oft ins Bodenlose, da diese Art des Todes nicht begriffen werden kann. Sprachlosigkeit, Schuldzuweisungen, Scham und Wut begleiten die Trauer. Durch das gegenseitige Unterstützen und das Verständnis wird bewusst, dass die schwere Last nicht allein getragen werden muss. Es sei nie zu früh und zu spät, Hilfe anzunehmen.

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