Durchstich geschafft
In den letzten Wochen ist in den Hohen Tauern noch einiges an Neuschnee dazugekommen, aber die Schneeräum-Teams in ihren blauen Wallack-Rotationspflügen haben sich ins Zeug gelegt. Der Durchstich an der Großglockner Hochalpenstraße ist trotz „widrigster Umstände“ geglückt. Die beliebte Panorama-Straße ist seit Anfang Mai wieder geöffnet.
Ursprünglich sollte Österreichs schönste Panoramastraße schon Mitte April geräumt gewesen sein – so der ursprüngliche Plan. Der Winter brachte insgesamt wenig Schnee, auch rund um den Großglockner. Dass es nun doch Ende Mai wurde, war den Niederschlägen der letzten Wochen zu verdanken. Aber letztendlich haben sich „Oskar“, „Jörgen“, „Ander“ und „Eisbändiger“ – mit Unterstützung von einigen modernen Traktoren mit Schneefräse – schließlich auf der Hochtor-Passhöhe (2.540 m) nach erfolgreicher Schneeräumung an der Landesgrenze Kärnten-Salzburg „getroffen“. Auf der Kärntner Seite ging es relativ zügig voran, ein Problem bereitete heuer die Salzburger Seite. „Ein Witterungsumschwung, der mehr als einen Meter Neuschnee und extrem schwierige Bedingungen mit sich bringt, hat uns ausgebremst“, so Räumungsleiter Stefan Schwaiger, der schon 30 Jahre Erfahrung in der Räumung der Glocknerstraße vorweisen kann. Zwischenzeitlich mussten die Schneeräumtrupps wegen der Lawinengefahr aussetzen. Sicherheit steht im Hochalpinen Gelände an oberster Stelle.
Saisonauftakt in den Hohen Tauern
Gefahren wurde heuer im zweiten Jahr etwas umweltfreundlicher, berichtet GROHAG-Chef Johannes Hörl. In den Wallack-Pflügen werde ein alternatives Kraftstoffgemisch eingesetzt. Hörl nennt als ambitioniertes Ziel den Schadstoff-Ausstoß bei der Schneeräumung und Straßeninstandhaltung erheblich zu reduzieren. Seit dem Vorjahr wurden an der Glocknerstraße auch mehrere E-Ladestationen errichtet. Nach dem Durchstich ist die Straße nun offiziell freigegeben, mögliche Wintereinbrüche sind aber nicht ausgeschlossen. Der traditionelle Durchstich läute auch den Sommertourismus in der Region ein, so Heiligenbluts Bgm. Martin Lackner. „Die Gäste aus aller Welt können kommen“.
