Gmünd - Drei Jubiläen in Gmünd


Drei Jubiläen in Gmünd

Gmünd ist eine der ältesten Städte Kärntens und eine der lebendigsten und vielfältigsten. Im Jahr 1346 erhielt sie das Stadtrecht, sie strahlt als „Künstlerstadt“ über die Grenzen hinaus und ist seit 50 Jahren mit der deutschen Stadt Osnabrück freundschaftlich verbunden.

2021 ist für Gmünd ein Jubiläumsjahr, gleich drei Jubiläen werden gefeiert: 675 Jahre Stadtrecht Gmünd in Kärnten, 50 Jahre Freundschaftsvertrag mit der „Friedensstadt“ Osnabrück und 30 Jahre „Künstlerstadt“ Gmünd, bzw. Kulturinitiative Gmünd. Begonnen wird im Mai mit der Eröffnung der Picasso-Ausstellung, die coronabedingt von 2020 auf heuer verschoben werden musste. Den Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten gibt es vom 13. bis 15. August. Da soll ein Festakt ebenso stattfinden wie ein Stadtfest und ein Umzug unter dem Motto „Gestern-Heute-Morgen“. Das dreifache Jubiläumsjahr 2021 werde darüber hinaus auch viele weitere Veranstaltungen prägen, erklärt Gmünds Bürgermeister Josef „Sepp“ Jury. Selbstverständlich hoffen auch alle, dass die Veranstaltungen wie gewohnt durchgeführt werden können.

Vielfältige Angebote

Es gelte, mutig und positiv in die Zukunft zu blicken, sagt Bgm. Jury, der seit 2005 Bürgermeister ist und von 2008 bis 2013 auch Nationalratsabgeordneter war. Gmünd solle auch weiterhin ein lebendiges Zentrum der Ferienregion Lieser- und Maltatal bleiben. Die Jubiläen werden in Gmünd bereits durch Flaggen mit den drei Logos der jeweiligen Jubiläen samt der Nennung aller Ortsteile Gmünds ansprechend angekündigt. „Wir werden gebührend feiern. Seit 1991 bietet die mittelalterliche Stadt Gmünd seinen Bewohnern und Besuchern vielfältige Kunst- und Kulturerlebnisse der besonderen Art an“, freut sich Jury über den Erfolgsweg der „Künstlerstadt“. Er erinnert an die Anfänge, an den Kulturinitiator Heinz Miklautz und den Ankauf des Maltator-Gastateliers mithilfe des damaligen Landeshauptmanns Jörg Haider. Durch das offene und gute Miteinander sowie durch Mut zur Gestaltung und Veränderung bleibe die Stadt lebendig. Sie lade das ganze Jahr über ein, Kunst, Kulinarik, Gastlichkeit, Kultur, Brauchtum und Traditionelles zu genießen und konsumieren, so Jury.

30 Jahre Kulturinitiative

Auch im Corona-Jahr 2020 ist es der Kulturinitiative (KI) Gmünd gelungen, ein nahezu vollständiges Kulturprogramm erfolgreich umzusetzen. Nun können sich Kulturinteressierte aus Nah und Fern auf ein dichtes, abwechslungsreiches Kulturprogramm 2021 freuen. Seit 1991 ist die Kulturinitiative Gmünd Initiator und treibende Kraft der erfolgreichen Entwicklung Gmünds zur Künstlerstadt. Der gemeinnützige Kulturverein zählt 220 Mitglieder. Geschäftsführerin ist Dr. Erika Schuster (seit 1996). Der KI Gmünd gelang es durch konsequente Kulturarbeit und Förderung zeitgenössischen Kulturschaffens Gmünd und die Region abseits städtischer Zentren nachhaltig positiv zu entwickeln. Zum 30-jährigen Bestehen der KI präsentiert sie die Picasso-Ausstellung als Veranstaltungshighlight, trotz Schwierigkeiten aufgrund von Corona und Brexit (Werke aus Großbritannien), wie das KI-Team mitteilt. 

675 Jahre Stadtrecht

Gmünd feiert auch 675 Jahre Stadtrecht. Das Tauernstädtchen ist von den Salzburger Erzbischöfen an der - schon zur Römerzeit benutzten - Straße durch das Liesertal gegründet worden, wohl wegen der strategisch und handelspolitisch wichtigen Lage. 1252 wird erstmals von einer Burg in Gmünd (castrum gamundas, am Ort des heutigen Amthofes) berichtet. 1273 wird die Stadtmauer schriftlich erwähnt. Das Stadtrecht erhielt Gmünd am 22. März 1346, verliehen wurde es von Erzbischof Ortolf. Zu dieser Zeit lebten an die 350 bis 400 Menschen in Gmünd (hier der Hinweis auf die sehr lesenswerte, kompakte Publikation über Gmünds Geschichte(n) unter dem Titel „Gmünd“ von Ulrike Mengeú, hgg. vom Stadtverein Gmünd, 2017). Heute zählt die Stadt knapp 2.600 Einwohner.

Osnabrück-Gmünd

Seit 50 Jahren besteht der Freundschaftsvertrag mit der Stadt Osnabrück (Niedersachsen) und der Stadt Gmünd in Verbindung mit der ÖAV-Sektion Gmünd und der DAV-Sektion Osnabrück (Osnabrücker Hütte). Die freundschaftlichen Beziehungen reichen viel weiter zurück, so bestehen seit 1899 enge Verbindungen zwischen den Bürgern von Osnabrück und Gmünd bzw. der beiden Alpenvereinssektionen. 1899 war die erste Osnabrücker Hütte eröffnet worden. 1971 unterzeichneten in Gmünd die damaligen Stadtoberhäupter, der Osnabrücker Oberbürgermeister Willi Kelch und Gmünds Bürgermeister Fritz Neuschitzer, den offiziellen Freundschaftsvertrag für beide Städte. Alle Jahre im Mai treffen in Osnabrück Delegationen aus den Partner- und Freundschaftsstädten zusammen, auch eine Delegation aus Gmünd nimmt stets an dieser „Maiwoche“ teil. Von der „Friedensstadt“ Osnabrück werden „Bürgerreisen“ nach Gmünd organisiert. Es gibt immer wieder wechselseitige Besuche, besonders auch auf Vereinsebene. Auch der Oberbürgermeister von Osnabrück, Wolfgang Griesert, kommt gerne nach Gmünd. Vor fünf Jahren wurde die gelebte Städtefreundschaft in Osnabrück offiziell bekräftigt, von Oberbürgermeister Wolfgang Griesert und Bgm. Josef Jury. Erklärt wurde dabei, dass Städtepartnerschaften eine Vorbildfunktion hätten und es verdienten, als friedenssichernde Instrumente ausgebaut zu werden.

Karl Brunner

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