Irschen - Die Zukunft aktiv mitgestalten


Die Zukunft aktiv mitgestalten

Die Bewohner bei der Ortsentwicklung einzubinden war die Idee hinter dem Irschen-Abend im Bärenwappensaal. Die Gemeinde, der Kräuterdorf-Marketingverein und die Slow Food Gemeinschaft setzten sich mit rund 200 Interessierten Irschnern zusammen, um Ideen aufzuzeigen, wie die Gemeinde noch lebenswerter gestaltet werden könne.

Seit langem schon kümmert sich das „Kräuterdorf“ um eine lebendige Dorfentwicklung. Mit dem Irschen-Abend nahm man Zukunftsthemen aktiv in die Hand, um für Probleme, wie sie viele Landgemeinden haben, Lösungen zu finden. Den Anfang machte ein Impulsvortrag des Architekten Stefan Spinler von der Ideenwerkstatt „Noncomform“. Er zeigte Ansätze, wie man anhand der Baukultur die Lebensqualität in einem Dorf steigern könne. Anschließend gaben die Slow Food Gemeinschaft mit Elisabeth Suntinger und der Kräuterdorf-Marketingverein mit Obmann Johann Ackerer einen Ausblick auf kommende Projekte. Bürgermeister Gottfried Mandler sprach über die näheren Vorhaben der Gemeinde und Beiträge einiger Bürger rundeten die Vorträge ab. Durch den Abend führte Christoph Glantschnig, Redakteur beim Aktuellen Dienst des ORF Kärnten und gebürtiger Irschner.

Kräuterdorf und Slow Food-Village

2019 wurde Irschen als eines der weltweit ersten Slow-Food Villages ausgezeichnet. „In Irschen war sofort eine Gruppe gefunden, die bereit war mitzumachen“, meinte Slow Food-Sprecherin Elisabeth Suntinger, die auch alle dazu einladen möchte mitzumachen und  Ideen zu bringen. Zu den konkreten Projekten der Slow Food-Gemeinschaft heuer gehört wieder die „Offene Kochwerkstatt“, die um einen Raum erweitert wird. „Ein großer Tisch wird eingerichtet, wo Leute zusammenkommen und sich austauschen können“. Die Slow Food-Gemeinschaft werde auch wieder einen Beitrag zum Kräuterfest gestalten. Man möchte altes Wissen aufgreifen. Geplant ist, im Dorf alte Rezepte zu suchen und diese in Buchform bis zum Kräuterfest herauszubringen. Titel: „Was die Irschner wussten“. Der Obmann des Kräuterdorf-Marketingvereins, Johann Ackerer wies auf das Jubiläum 30 Jahre Kräuterdorf Irschen hin, das kommendes Jahr gefeiert wird. Die Vorbereitungen für das Irschner Hauptevent, das Kräuterfest, laufen bereits. Anfang Mai wird die Saison mit dem Frischkräutermarkt eröffnet. Auch ein großes, zum Teil aus Leader-Mitteln finanziertes Projekt wird dabei eröffnet: eine Kräuterverarbeitungsstätte im Untergeschoss des „Pfarrerstadels“ mit Lager und Räumlichkeiten für Workshops und Seminare.

Pluspunkt Öffis

Die Gemeinde habe laut Bgm. Mandler verschiedene Projekte in Planung, darunter auch ein Wohnbauprojekt und die Erweiterung der Gewerbezone, um weiteren Klein- und Mittelbetrieben die Ansiedlung zu ermöglichen. Der Ausbau von schnellem Internet war Thema, die Planung dafür läge derzeit beim Land. Vorerst sollen die Gewerbezone in Simmerlach und der Ortskern an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Ein Wunsch an die Gemeinde war auch, dass man über ein öffentliches Transportmittel nachdenke. „Es wird zunehmen, dass sich junge Leute bewusst dazu entscheiden, auf das Auto zu verzichten und es wäre ein Pluspunkt für Landgemeinden, wenn man auch ohne Auto mobil sein kann“, meinte eine Teilnehmerin. Die Gemeinde werde sich damit auseinandersetzen. Einen Appell an die jungen Leute, die auswärts studieren und arbeiten richtete Eckart Mandler. Es käme dem Dorf zugute, wenn diese gelegentlich ihr Know-How zur Verfügung stellen würden, in einem „Denkkreis der Jungen“, wie er es nannte. Dass man im Kräuterdorf eine sehr gute Lebensqualität hat, bestätigte ein Neu-Irschner: „Die Leute grüßen sich, heben die Hand. Das ist eine Kleinigkeit, die ich sehr schätze“.


Weitere Bilder:
Unterhalb des Pfarrerstadels kommt ein Kräuterverarbeitungsraum hinein.
Pfarrerstadel
Marie und Annalena Forster sorgten für die richtigen Töne.
Bgm. Gottfried Mandler
Architekt Stefan Spindler
Elisabeth Suntinger

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