Kultur - Die Pandemie ließ das Singen unbeschadet


Die Pandemie ließ das Singen unbeschadet

Der Sängergau „Kärntens Oberland“ traf sich nach drei Jahren zur Jahreshauptversammlung in Radenthein. Der Tenor: Oberkärntens Chorlandschaft hat die Pandemie recht gut überstanden. Fortbildung und Jugendarbeit werden immer wichtiger. Konzerte werden nachgeholt, wie z. B. das große Jubiläumskonzert des zweitältesten Chors Kärntens, des MGV „1861 Spittal“ diesen Samstag.

Für die Zusammenkunft des Sängergau „Kärntens Oberland“ war es höchst an der Zeit. Während der Pandemiejahre hat sich der Vorstand bemüht, zumindest telefonisch über die Chöre im Bezirk Spittal am Laufenden zu bleiben und die Sängerschar „zusammenzuhalten“. „Wir haben uns Sorgen gemacht, ob sie diese Zeit auch gut überstehen“, sagte Gau-Obfrau Silke Kohlmaier. Aber wie sich herausgestellt hat, haben die Chöre wieder zusammengefunden und sind gestärkt aus der Corona-Zeit hervorgegangen. Nach Radenthein – als Gastgeberchor eingeladen hat der MGV „Almrose Radenthein“ – waren immerhin Vertreter von 38 Chören gekommen.

87 Chöre

Der Sängergau „Kärntens Oberland“ umfasst den Bezirk Spittal und ist in fünf Talschaften gegliedert; das Seengebiet, Drautal, Mölltal, das Lieser-/Maltatal und Spittal Umgebung. 87 Chöre sind in „Kärntens Oberland“ vereint, 31 reine Männerchöre, 34 gemischte-, zwei Frauenchöre und 15 Kinder- und Jugendchöre. Nur fünf Chöre sind derzeit ruhend gestellt, weil sie eine Chorleiterin oder einen Chorleiter suchen, berichtete Gau-Schriftführer Hermann Laikauf. In höchsten Tönen gelobt wurde die Singwoche mit Chorleiterschulung, die in den Semesterferien im FAZ in Möllbrücke über die Bühne ging. Benjamin Buchacher, Referent und Chorleiter des Gastgeberchors „Almrose Radenthein“, sprach von einer Aufbruchsstimmung bei Ausbildung. Nur das beliebte „Cantare et Sonare“ in Seeboden stehe derzeit aufgrund weniger Anmeldungen auf der Kippe. Der Lurnfelder Chorleiter Johann Hofer gab Denkanstöße für die gesangliche Messgestaltung. „Klassische Kirchenchöre werden nimmer rarer und die Messgestaltung falle mehr den Kulturchören zu. Eine Rolle, die vor allem jüngere Chorleiter hineinfinden müssen“, befand er.

Zweitältester Chor feiert

Bundesobmann-Stv. Rüdiger Graschitz gab einen Hinweis auf die Lange Nacht der Chöre Mitte Mai. Acht Chöre aus dem „Oberland“ werden in Klagenfurt dabei sein. Auch Chorjubiläen stehen an: Das 111-Jähige des Gesangsvereins Lendor-Lurnfeld am Palmwochenende, das 111-Jährige feiert auch der MGV „Almrose Radenthein“ Anfang Juli. Groß gefeiert, bzw. nachgeholt wird das 160-Jahr Jubiläum des MGV „1861 Spittal“, das diesen Samstag, 25. März, um 19.30 im Spittl über die Bühne gehen wird. Der MGV 1861 ist nach dem MGV Gmünd (1834) der zweitälteste Chor Kärntens und hat schon viele Höhepunkte erlebt. So sangen die „1861er“ zur Eröffnung der Tauernbahn im Jahre 1909 vor Kaiser Franz Josef I.

Die Neuwahlen der Gau-Funktionäre waren schnell erledigt – die Talschaftsobeute, der Musikrat und der Vorstand - alles bleibt beim Alten. Eine Überraschung gab es noch für den langjährigen Schriftführer, Hermann Laukauf, der kürzlich seinen 60er feierte. Er sei mit „Leidenschaft und Herz dabei“ und wisse immer alles, meinte die Obfrau, die „ihren“ Chören „volle Häuser“ wünschte: „Begeistert und erfreut euer treues Publikum und brennt weiterhin voll Leidenschaft für eines der schönsten Dinge, die es gibt: nämlich das gemeinsame Singen.“


Weitere Bilder:
Sechs Oberkärntner Chöre werden beim Jubiläumskonzert des MGV 1861 im Spittl zu hören sein. Am Bild: MGV 1861-Obmann Alois Klingan mit den Chorleitern Hans Gert Egger (Sängerrunde Edling), Karl Preißl (MGV Lind), Johann Hofer (Gesangsverein Lendorf/Lurnfe

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