Die Litzlhofer sind wieder Staatsmeister
Im landwirtschaftlichen Bildungszentrum Litzlhof ging die „19. Staatsmeisterschaft der Waldarbeit“ über die Bühne. Der Team-Sieg geht zum 13. Mal an das Schneide-Team aus Lendorf.
Einen Fallkerb schneiden, einen Baumstamm ablängen, die Sägekette so schnell wie möglich wechseln, punktgenaues Schneiden und einen Baumstamm entasten – was nach Arbeit klingt ist für die Waldsportler der land- und forstwirtschaftlichen Schulen Sport, ein sehr beliebter noch dazu. Ein Zentrum des Waldsportes ist seit gut 20 Jahren das BZ Litzlhof, an dem sich Anfang Mai wieder 68 Schüler aus 13 Schulen aus ganz Österreich in den Forstdisziplinen gemessen haben. Mit einem hervorragenden Abschneiden der Litzlhofer war zu rechnen. Alexander Leeb aus Gnesau, Johannes Ertl aus Würmlach, Manuel Auinger aus Stall im Mölltal und Rene Singer aus Eisentratten holten als Team schließlich den 13. Staatsmeistertitel an die Schule. Auch Frauenpower ist bei den Waldsportlern nicht nur ein Schlagwort. Die Litzlhofer Mädchen waren mit einem eigenen Schneidteam ganz vorne dabei. Katharina Forster aus Irschen holte sich den Staatsmeistertitel in der Einzelwertung, zum Mannschaftsgold sammelten Katharina Pacher aus Gmünd und Stefanie und Julia Modl aus Feld am See noch Punkte.
Schüler sind motiviert
Dass man beim Waldsport nicht nur für die Schule lernt, weiß der Fachlehrer und langjähriger Betreuer der Litzlhofer Schneidteams, Armin Graf, der mit Daniel Koch und Hans Ottmann die Schneidteams trainiert und motiviert: „Die Bewerbe sind an die normale Waldarbeit angelehnt, nur dass die Schüler von Ende Oktober an jede Woche mindestens drei Stunden intensiv dafür trainieren. Das Kettenwechseln trainieren sie selbst. Für Zeiten an und unter zehn Sekunden muss man schon einmal bis zu 7.000 Mal die Sägeketten ab und wieder anlegen“. Wofür man normalerweise Minuten braucht, schafft Kettenwechsel-Profi Johannes Ertl aus Würmlach in einer Zeit von 9,51 Sekunden. Beim Bewerb geht es um Hundertstel und die Schüler entwickeln dabei einen enormen Ehrgeiz, weiß Graf. „Da kann es schon einmal vorkommen, dass im Winter die Fensterscheiben der Forstwerkstätte anlaufen, so hart wird da trainiert“. Wie geht es weiter? Johannes Ertl und Katharina Forster werden Österreich bei der Waldsport-EM Ende Mai vertreten. Diese hätte in Lettland stattfinden sollen, wird aber aufgrund von Corona und jetzt des Ukraine-Krieges zuhause durchgeführt und via Video mit den anderen Teilnehmern verbunden. Die Chancen sind da, immerhin schafften es die Oberkärntner Motorsägen-Profis schon 13 Mal zum Staatsmeister, sieben Mal zum Europameister und gewannen fünf Mal die Alpen-Adria Waldolympiade.