Spittal - „Die Leute waren froh, dass wir da waren“


„Die Leute waren froh, dass wir da waren“

Innerhalb von nur vier Stunden standen 228 Oberkärntner Feuerwehrleute des Katastrophenhilfs-Zuges II Spittal/Drau mit 37 Fahrzeugen parat, um die Einsatzkräfte in Unterkärnten zu unterstützen.

Die Überflutungen und Murenabgänge infolge der schweren Regenfälle der letzten Wochen stecken den Kärntnern noch in den Knochen. In nur wenigen Tagen verzeichneten Kärntens Feuerwehren mehr als 3.500 Einsätze und über 4.200 Feuerwehrleute standen teilweise im Dauereinsatz. Besonders zugespitzt hat sich die Situation von Freitag 4. auf Samstag 5. August, weshalb der Krisenstab des Landes beschloss, einen Teil der Katastrophenhilfs-Züge (in Kärnten gibt es fünf KAT Züge) zu alarmieren und einzusetzen, so auch den KAT Zug II aus dem Bezirk Spittal.

In nur vier Stunden abmarschbereit

Beeindruckend war die rasche Einsatzfähigkeit der Oberkärntner „Spezialeinheit“. „Freitag um 12 Uhr sind wir alarmiert worden, um 16 Uhr haben sich bereits 228 Männer und Frauen in Spittal zum Ausrücken formiert“, erzählt der Beauftragte für den KAT Zug II, Hauptbrandinspektor Harald Ebner von der FF Olsach/Spittal. Ebner und Bezirksfeuerwehrkommandant Kurt Schober sondierten die Lage in Unterkärnten in einem Vorauskommando, die 228 Oberkärntner Freiwilligen setzten sich inzwischen mit 37 Fahrzeugen in Marsch, um in den Abendstunden die Einsatzkräfte in Eberndorf, Bleiburg, Völkermarkt und St.Paul im Lavanttal abzulösen. „Einige der Helfer waren schon 24 bis 36 Stunden im Einsatz, wir haben für sie die Arbeiten in den Nachtstunden übernommen, dass sie sich ausruhen können. Die Leute waren froh, dass wir da waren“, erzählt Ebner.

Keller auspumpen bis Hochwasserschutz

Die Bezirks-Alarm und Warnzentrale Völkermarkt registrierte am Freitag in 24 Stunden über 440 Einsätze. 83 davon wurden zwischen 18 abends und 2 Uhr morgens von den Teams des KAT-Zuges II abgearbeitet. Bei den Einsätzen waren vor allem überflutete Keller und Schächte auszupumpen. Dazu bedienten sich die FF-Leute Großpumpen, die eigens aus Niederösterreich angefordert wurden. Es wurden Dämme gesichert, Sandsäcke vorbereitet. In St. Paul im Lavanttal hat eine Einheit den mobilen Hochwasserschutz entlang eines Baches errichtet und diese Sperren mit Schaltafeln zum Schutz einer ganzen Wohnsiedlung verlängert. Den Berichten der eingesetzten Männer und Frauen zu folgen, ist man vor Ort auf sehr verzweifelt Menschen getroffen, die teils große Schäden an ihren Häusern erlitten haben. Die Mannschaft aus dem Bezirk Spittal verblieb zur Erledigung sämtlicher Einsätze zwischen Bleiburg und Völkermarkt bis 6 Uhr morgens im Einsatz.

Große Hilfsbereitschaft

 „Dass wir innerhalb von vier Stunden im Bezirk Spittal in der Lage sind, 228 Einsatzkräfte für einen Katastropheneinsatz zu begeistern und der Bevölkerung im betroffenen Gebiet zu helfen, zeigt vom riesigen Zusammenhalt und der großen Hilfsbereitschaft in der Feuerwehr“, zeigte sich BFK Kurt Schober dankbar gegenüber den Teilnehmern. Den Oberkärntner Feuerwehrleuten sei auch bewusst, wie wichtig rasche Hilfe ist, meinte Harald Ebner. Im November 2019 hat man auch in Oberkärnten die Wucht schwerer Regenfälle und Vermurungen am eigenen Leib zu spüren bekommen, das sei in den Köpfen der Leute noch präsent.


Weitere Bilder:
228 Feuerwehrleute meldeten sich innerhalb von vier Stunden für den Einsatz in Unterkärnten. Foto: BFKdo Spittal
Für die Bedienung der mobilen Hochwasserschutz-Elemente ist eine eigene Ausbildung erforderlich. Foto: BFKdo Spittal
Für die Bedienung der mobilen Hochwasserschutz-Elemente ist eine eigene Ausbildung erforderlich. Foto: BFKdo Spittal
Für die Bedienung der mobilen Hochwasserschutz-Elemente ist eine eigene Ausbildung erforderlich. Foto: BFKdo Spittal

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