Irschen - Die Baierle Mühle klappert wieder


Die Baierle Mühle klappert wieder

Die Slow Food-Gemeinschaft Irschen haucht der alten Mühle neues Leben ein.

Sie ist ein wahres Kleinod, die Baierle Mühle am Schörstadter Bach in Irschen. Sie ist auch eine der wenigen noch funktionierenden Wassermühlen des Drautals. Besucher sind gerne gesehen und Interessierte erwartet hier etwas ganz Besonderes. Einmal im Monat lädt die Slow Food-Gemeinschaft Irschen zum Schaumalen ein. Zu jedem Termin wird eine andere Getreidesorte gemahlen. Beim heuer ersten Schaumalen war es Dinkel. Die Mühle wird von der Slow Food-Gemeinschaft betreut, genauer gesagt, von Mühlner Martin Wosseng. Wosseng war bei einem deutschen Fernsehsender beschäftigt und hat mit seiner Pensionierung vor einigen Jahren seinen Lebensmittelpunkt nach Irschen verlegt. Er lebt unweit der Mühle und hat sich viel Wissen über die Geschichte der Baierle Mühle und das Müller-Handwerk angeeignet. Begeistert erzählt er den Besuchern über das Entstehen und die Renovierung, füllt nebenbei Getreide in den Korntrichter und gibt mit den Besuchern am Mühlrad „Gas“. Er macht für die Zuschauer diese alte aber ausgeklügelte Technologie lebendig und erlebbar.

Anleitung aus dem Lesachtal

Errichtet wurde die Baierle Mühle vor 135 Jahren. Die angrenzenden Bauern mahlten in der hölzernen Hausmühle ihr Korn, das auf den umliegenden Äckern in Handarbeit geerntet wurde. Als die Höfe schließlich elektrischen Strom zur Verfügung hatten, wurde das Korn mit elektrischen Mühlen gemahlen. Die alte Mühle stand nicht mehr in Verwendung und verfiel. 1977 wurde sie auf Initiative des Irschners Willi Waldlegger erstmals wieder instand gesetzt. Wetter und dicht umstehende Bäume setzten der alten Mühle über die Jahre zu, deshalb wurde 2019 eine erneute Renovierung notwendig. Finanziert wurde die Renovierung von der Gemeinde im Rahmen eines LEADER-Projektes. Erneuert wurde vor allem das Dach, neu dazu kam auch ein Aufenthaltsbereich für Gäste vor der Mühle. Originalgetreu und funktionell wurde auch das Innenleben gestaltet. Hier holten sich die Irschner Anleitung von Siegfried Villgrater, einem Tischler und Mühlenbauer aus dem Lesachtal. Im „Tal der hundert Mühlen“ wird diese alte Technik, z. B. am Mühlenweg in Maria Luggau, noch sehr lebendig gehalten.

Schaumalen

Zum Mühlenerlebnis gibt die Slow Food-Gemeinschaft kulinarische Tipps mit auf den Weg. Bei den Schaumal-Terminen wird für einen Unkostenbeitrag neben der Mühlenführung auch selbst gebackenes Brot gereicht und jeder bekommt ein Sackerl frisch gemahlenes Mehl mit nach Hause. Auf Anfrage organisiert die Slow Food-Gemeinschaft auch Gruppenführungen (Anmeldung unter der Tel. 04710/23772), die Besichtigung der Mühle ist gratis. Vier reguläre Schaumal-Termine soll es diesen Sommer noch geben (jeweils von 10 bis 12 Uhr). Dabei werden Waldstaude (26. Juni), Roggen (31. Juli), Weizen (28. August) und Mais (25. September) gemalen. Am 3. Juli gibt es zusätzlich eine Sondervorführung zum Irschner Heimattreffen.


Weitere Bilder:
Baierle Mühle
Die Slow Food-Gemeinschaft betreut die Mühle.
Die engagierten Mitglieder der Slow Food-Gemeinschaft Irschen lassen das alte Handwerk wieder aufleben und zeigen gerne, wie die alte Mühle arbeitet.
Auch das Innenleben der Mühle wurde originalgetreu und funktionell wieder hergestellt.

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