Der Eismeister zittert nicht
Diese und auch noch nächste Woche geht ein besonders Spektakel über die eisige Bühne des Weißensees. Vom 20. Jänner bis 3. Februar wird zum 34. Mal die „Alternative 11-Städte-Tour“ in Kärnten ausgetragen. Das Renn-Spektakel bringt tausende holländische Gäste nach Kärnten. 200-Kilometer-Profirennen wechseln sich mit Volksläufen ab. Für die ideale Rennbedingungen am Eis sorgt Eismeister Norbert Jank mit Familie. Heuer, im Gegensatz zum Vorjahr zittert der Eismeister vom Weißensee nicht. Das Eis passt!
Der Weißensee mit seiner Natureisfläche ist ein Eislauf-Eldorado, an dem sich Einheimische und Urlaubsgäste erfreuen. Doch einmal im Winter gehört das Eis den Holländern, und das schon seit 36 Jahren. Nur in den beiden Pandemie-Jahren fiel das Event sprichwörtlich ins Wasser. Zur 34. Alternativen 11-Städte-Tour sind heuer bereits rund 6.000 holländische Gäste angereist. „Eisschnelllauf-Profis, Amateure, Eis-Liebhaber und ihre Familien, die teilweise schon in der dritten Generation an den Weißensee kommen“, erzählt Eismeister Norbert Jank bei einem Lokalaugenschein am Weißensee. Noch (letzte Woche) herrschte die Ruhe vor dem Sturm. Der Eismeister und sein Team waren mit vereinten Kräften dabei, die Rundbahnen im Westteil des Weißensees für den Ansturm der Eissportler vorzubereiten. Eine Arbeit, die der Eismeister „so nebenbei“, erledigt.
„Super Eis bekommen“
Seit vor Weihnachten ist Norbert Jank und Team – das sind seine beiden Söhne Norbert und Bernhard Jank sowie Hubert Stampfer - damit beschäftigt, die Natureisbahnen für die Tagesgäste gängig zu machen. Keine leichte Aufgabe, denn ob der milden Temperaturen um Weihnachten wollte das Eis nicht wachsen. „Wir hatten aber Glück im Unglück. Zu Weihnachten hat es geregnet, dann ist Schnee dazugekommen. Der Schnee ist im Regenwasser zerronnen, sodass wir heuer im Endeffekt ein ganz tolles Eis bekommen haben“, erzählt Norbert Jank. Das Eis wächst bei den entsprechenden Temperaturen rund einen Zentimeter pro Tag, jedoch nur unter den präparierten Bahnen. Dort hat es bislang rund 20 Zentimeter Stärke. Auf den nicht geräumten Flächen isoliert die Schneeschichte und das Eis wächst dort weniger stark. Die tiefen Temperaturen der letzten Wochen waren für das Eis des Weißensees günstig, freut sich Norbert Jank. „Ich zittere nicht, das läuft“, meint er zuversichtlich auf die Frage, ob die Eisschicht für die 11-Städte-Tour ausreicht.
Gefragtes Eis-Wissen
Im Vorjahr wurden die Eis-Arbeiten für die 11-Städte-Tour zu einer regelrechten Herausforderung. Zu milde Temperaturen und starker Schneefall setzten dem Eis zu. Der Eismeister und sein Team haben die Rundbahnen für die holländischen Eisschnellläufer am Ende gerade noch zusammengebracht. „Wir haben mit allen Mitteln – auch bis spät in die Nacht – gearbeitet und so die zweite Woche der Tour noch gerettet“, erinnert sich Jank. Der persönliche Einsatz war hoch, denn immer ist die Gefahr, mit den Autos im Eis einzubrechen, gegenwärtig. Jank muss sich bei seiner Arbeit auf seine eigenen Erfahrungen und sein eigenes Wissen verlassen. Lernen kann man den Job des Eismeisters nirgends. Der Ruf des Eismeisters vom Weißensee strahlt schon weit hinaus, Eis-Verantwortliche aus ganz Europa rufen bei Norbert Jank an und fragen um seine Expertise. Stolz ist der Eismeister auch auf seine Enkeltöchter, die sich mittlerweile für die Arbeit am Eis interessieren und ihrem Großvater und ihren Vätern über die Schulter schauen und auch mithelfen.
Termine:
Dienstag 23. Jänner, 7 Uhr: Alternative 11-Städte Tour
Samstag, 27. Jänner 7.30 Uhr: Offene Niederländische Meisterschaften
Sonntag, 28. Jänner, 10 Uhr Weißensee Familien-Eismarathon
Montag, 29. Jänner, 10.30 Uhr: KPN Grand Prix Profis Damen (40 km)
Dienstag, 30. Jänner, 7 Uhr: Alternative 11-Städte Tour
Mittwoch, 31. Jänner, 7.30 Uhr: Alternative 11-Städte Tour der Profis