Lesachtal - Das Lesachtal hat seine „Bergdoktorin“ gefunden


Ärztin aus Kötschach-Mauthen übernimmt Ordination in St. Lorenzen

Gute Neuigkeiten gibt es im Lesachtal, nach einem dreiviertel Jahr der Suche wurde eine Nachfolgerin für den in den Ruhestand tretenden Arzt Dr. Walter Höhr gefunden. Die Ärztin für Allgemeinmedizin, Dr. Manuela Stampfer, wird ab September die Ordination in St. Lorenzen weiterführen.

Der Mangel an Ärzten stellt die ländlichen Gemeinden vor Herausforderungen. Auch in der Gemeinde Lesachtal wurde seit vergangenen Oktober intensiv nach einer Nachbesetzung der Kassenstelle des langjährigen Gemeindearztes Dr. Walter Höhr gesucht. Die Kärntner Gebietskrankenkasse (KGKK) inserierte sogar im süddeutschen Raum unter dem Slogan „Arbeiten, wo andere Urlaub machen“. Dass man dazu nicht unbedingt in die Ferne schweifen muss, zeigt die glückliche Fügung im Lesachtal. Die Allgemeinmedizinerin Dr. Manuela Stampfer stammt aus der Nachbargemeinde Kötschach-Mauthen. Sie ist derzeit im LKH Laas tätig und absolviert die Ausbildung zur Fachärztin für innere Medizin (Internistin). Vergangene Woche wurden in der Ordination Dr. Höhr in St. Lorenzen die Details dieser Nachfolge besprochen. Dr. Stampfer wird die Ausbildung zur Internistin im LKH Laas abschließen und im September in die Ordination einsteigen und diese im Frühjahr übernehmen. Die weitere Entwicklung, ob und wo es eine eigene Ordination geben wird, sei noch offen, so Bürgermeister Johann Windbichler, der die Sicherstellung der medizinischen Versorgung seiner Gemeinde als eines der wichtigsten Projekte dieser Periode bezeichnet. Dr. Manuela Stampfer absolvierte in Innsbruck ihr Medizinstudium. Sie ist in Kötschach-Mauthen aufgewachsen, wo ihre Eltern in der Ortschaft Höfling eine Landwirtschaft betreiben, lebt in einer Partnerschaft und ist Mutter eines Kindes.

Weites Lesachtal

Über die rund 1.360 Einwohner zählenden Gemeinde hinaus deckt die neue Ärztin ein großflächiges Gebiet ab, das sich von Osttirol bis nach St. Jakob erstreckt. Dr. Stampfer werde den Patientenstock von Dr. Höhr übernehmen und auch die angeschlossene Hausapotheke weiterführen. Für die weitere medizinische Versorgung des Lesachtals zeichnet sich Dr. Josef Obmascher in Obertilliach verantwortlich, der aber in zwei Jahren in die Pension eintritt. Die Ausschreibung der Ärztestelle im Lesachtal durch Ärztekammer und GKK brachte laut Windbichler nicht die gewünschten Erfolge. „Darauf hin wandten wir uns Richtung Osttirol“. So war geplant im Zuge des Talschaftsparlaments eine grenzüberschreitende Ärztepraxis mit Dr. Gernot Walder (Außervillgraten) zu installieren, die den Lesachtaler Sprengel mitbetreut, wobei auch zwei Mal pro Woche ein Dienst in St. Lorenzen geplant gewesen wäre, berichtet der Bürgermeister. Der Kontakt zu Dr. Stampfer bestehe bereits seit längerem, der Schritt ins Lesachtal sei aber noch nicht klar gewesen, so der Bürgermeister, der mit der Entwicklung sehr zufrieden ist. „Es geht doch, man muss in den Bergtälern aber auch die Rahmenbedingungen schaffen, man muss aktiv an die Dinge herangehen und Lösungen suchen“.

Bitte geben Sie in das Textfeld den gewünschten Suchbegriff ein!