Neue Regelung - Caritas übernimmt Beratung von Gefährdern


Caritas übernimmt Beratung von Gefährdern

Seit Anfang September ist ein neues Gewaltpräventionsprogramm in Kraft, als Reaktion der Bundesregierung auf die steigende häusliche Gewalt. Demnach müssen Personen, gegen die nach häuslicher Gewalt ein Betretungs- oder Annäherungsverbot ausgesprochen wurde, eine sechsstündige Beratung zur Gewaltprävention absolvieren.

Die verpflichtende Beratung für Gefährder (auch -innen) findet in den Caritas-Beratungsstellen in Villach und Klagenfurt statt. Die neue Beratungsstelle für Gewaltprävention wurde von der Caritas Kärnten eigens eingerichtet, Leiterin ist Mag. Ursula Luschnig. „Es geht darum, beim Auftreten von Gewalt hin zu schauen, sie zu benennen und Gefährder und Gefährderinnen mit ihrem Tun zu konfrontieren“. Ziel der Beratungen ist es, dass diese nicht nur die Verantwortung für ihr Tun übernehmen, sondern auch lernen, anders mit Konflikten umzugehen, um so weitere Gewalttaten zu verhindern. Gefährder, gegen die bereits ein Betretungs- oder Annäherungsverbot ausgesprochen wurde, werden von der Polizei angewiesen, innerhalb von fünf Tagen die Beratungsstelle zu kontaktieren, binnen von 14 Tagen soll es dann einen Beratungstermin geben. Wenn die betreffende Person nicht zum Gespräch erscheint, kann sie auch vorgeführt werden, so Polizeisprecher Rainer Dionisio. Durch das schnelle Vorgehen – innerhalb von zwei Wochen – könne auch das Zeitfenster genützt werden, in der das Unrechtsbewusstsein und damit die Bereitschaft zur Veränderung bei den betroffenen Personen noch hoch ist, meint Luschnig. Mit den Betroffenen werden Verhaltensregeln erarbeitet, wie sie in Zukunft anders als gewalttätig reagieren können, wenn es eng oder schwierig wird. Insgesamt sind in diesem Programm sechs Beratungsstunden in Villach oder Klagenfurt vorgesehen, in denen natürlich nicht alle Themen behandelt werden können, so die Leiterin. Deshalb ist es auch möglich, nach der Pflichtberatung weitere Beratungsstunden in einer der sechs Caritas-Beratungsstellen, z. B. in Spittal, in Anspruch zu nehmen. Dort erfährt man auch generell Unterstützung durch Lebensberatung, Männerberatung oder Suchtberatung.

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