Bürgerinitiative präsentierte Studie zu Bahnhaltestelle
Die „Freunde der Bahnhaltestelle Oberfalkenstein“ setzten sich weiter für die aufgelassene Bahnhaltestelle am Pfaffenberg ein. Sie präsentierten im Landhaus Klagenfurt vor Vertretern der Politik eine Potentialstudie zum Bankverkehr im unteren Mölltal.
Seit 2019 hält kein Zug mehr an der Interessentenhaltestelle Oberfalkenstein über Obervellach. Die einst von der Marktgemeinde errichtete Haltestelle war für die Pfaffenberger ein Tor zur Welt, für Schüler eine schnelle Verbindung nach Spittal oder Villach. Seit dem einseitigen Auflassen der Haltestelle durch die ÖBB setzt sich eine Bürgerinitiative mit Obmann Thomas Rogl für die Wiederaufnahme des Betriebes ein. Gespräche mit dem Land Kärnten und den ÖBB wurden geführt. Die Haltestelle müsse den heutigen Standards entsprechend adaptiert werden. Rund eine Mio Euro würde dies laut eines Gutachtens, das im Vorjahr vom Land Kärnten in Auftrag gegeben wurde, kosten. Das Problem sind nur die geringen Fahrgastzahlen. Um hier genauere Daten zu bekommen, beauftrage die Bürgerinitiative im Vorjahr die Mobilitätsexperten Gunter Mackinger und Walter Brenner, um eine Potenzialstudie für die Tauernsüdrampe zu erstellen. Finanziert wurde die Studie aus Spenden und Beiträgen von Mölltaler Gemeinden.
Haltestelle mit Aufzug
Die fertige Studie wurde nun in Klagenfurt präsentiert. Es werde viel Geld ausgegeben für die Bahnoptimierung, im Mölltal gebe es aber wenig Zugang zu dieser Infrastruktur, war ein Kritikpunkt der Eisenbahn-Experten, die sich in ihrer Arbeit Pendlerströme im Mölltal anschauten. Rund 1.800 Menschen würden derzeit in Richtung Süden - Spittal, Villach mit dem Pkw auspendeln. Mit der Eröffnung der Koralmbahn 2025, die auch Graz schnell per Bahn erreichbar macht, könnten 2.000 Mölltaler regelmäßig diese Bahnstrecke nutzen. Einen einfachen Zugang zur Schiene soll die Wiedereinrichtung der aufgelassenen Bahnhaltestelle Oberfalkenstein ermöglichen. Voraussetzung für die Attraktivität wäre ein Stundentakt. Als bessere Variante vorgeschlagen haben die Verkehrsplaner eine neue Bahnstation „Obervellach Markt“, die nahe des Tunnelportals Ochenig entstehen könnte und mit Obervellach entweder über eine gut ausgebaute 3,5 km lange Straße oder eine Seilbahn bzw. einen Schrägaufzug direkt vom Markt-Zentrum aus zu erreichen wäre, Luftlinie 300 Meter. Diese Variante wäre zwar teuer (geschätzte 6 bis 10 Mio Euro), könnte in Kombination mit einem touristischen Angebot aber durchaus wirtschaftlich Sinn machen.
Studie überreicht
Die Potenzialstudie wurde im Landhaus an Vertretern aus der Politik übergeben. Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig dankte für die Konzepte und will die Vorschläge von Verkehrsplanern prüfen lassen. Zusagen gab es keine. „Wir wollten erreichen, dass die Politik sich das ansieht“, so der stellvertretende Obmann der BI, Dr. Richard Huber. „1.800 Autos fahren derzeit parallel zu einer ausgebauten Bahn, verkehrspolitischer Unsinn. Vor allem weil das Auto teuer ist und die Bahn von der Fahrzeit her konkurrenzfähig“.