Bewegung in der Wolfs-Thematik
Noch während der VGT eine Protestaktion gegen Wolfs-Abschüsse und für Herdenschutz vor dem Sitz der Landesregierung inszenierte, kam aus Brüssel der Entschluss, eine Datensammlung zur Überprüfung des Schutzstatus des Wolfes zu starten.
Der „Verein gegen Tierfabriken“ (VGT) tritt in Österreich gegen Massentierhaltung und für Tierwohl auf. Was Kärnten und Tirol betrifft, macht sich der Verein gegen die per Verordnung möglichen Abschüsse von Problemwölfen stark. Herdenschutz sei das Mittel der Wahl, das ein Auskommen zwischen Landwirten mit ihren Weidetieren und der zunehmenden Wolfspopulation garantiere. Um diesen Standpunkt zu verdeutlichen und gegen eine „wolfsfeindliche Politik der Landesregierung“ zu protestieren, errichteten VGT-Aktivisten mit Vereinsgründer Martin Balluch vor dem Sitz der Landesregierung symbolisch einen Herdenschutzzaun. Kritik an dieser Aktion kam von der LK Kärnten. „Der beste Herdenschutz sind und bleiben Abschüsse. Das beweisen uns auch die Risszahlen des heurigen Jahres“, schrieb sie in einer Aussendung. Der VGT führe diesen Kampf auf dem Rücken der Almbauern. Versuche von Herdenschutz würden „nach und nach scheitern“, schrieb auch der Kärntner Almwirtschaftsverein.
Wolfs-Daten nach Brüssel mailen
Fast zeitgleich am selben Tag kam Rückenwind von Seiten der EU-für die Abschussbefürworter. In einer Mitteilung räumte die EU-Kommission ein, dass es zu Konflikten zwischen Wölfen und Viehzüchtern und Jägern komme. „Die Konzentration von Wolfsrudeln in einigen europäischen Regionen ist zu einer echten Gefahr für Nutztiere und potentiell auch für den Menschen geworden“, so Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen, die regionale Behörden aufforderte „Maßnahmen zu ergreifen, wo immer es erforderlich ist“. Die Gemeinden, Wissenschaft und Interessierte können bis zum 22. September aktuelle Daten über die wachsenden Populationen per E-Mail an die EU-Kommission schicken: EC-WOLF-DATA-COLLECTION@ec.europa.eu. Anhand dieser Daten werde die Kommission gegebenenfalls über einen Vorschlag entscheiden, den Status des Wolfsschutzes zu ändern.