Almwirtschaft - Besucherlenkung, Mountainbikes und Hunde auf der Alm


Besucherlenkung, Mountainbikes und Hunde auf der Alm

Auf der Ginger Hütte in Fresach trafen sich Almwirtschaftsverein, Landwirtschaftskammer und Vertreter des Landes Kärnten zum Auftakt der Almsaison 2021. Ein zentrales Thema war das Miteinander von Freizeitsportlern und Almbewirtschaftern.

Die Kärntner Almen bereiten sich auf Anstieg von Gästen und Freizeitsportlern vor. Die Erfahrungen des vergangenen Sommers und der heurigen Wintersaison zeigten, dass immer mehr Menschen die Almen für ihre Freizeitgestaltung entdeckt haben. Konfliktsituationen mit Almnutzern haben dadurch zugenommen und den Druck auf die Almwirtschaft erhöht. Agrarlandesrat Martin Gruber, LK-Präsident Johann Mößler und Almwirtschaftsvereins-Obmann Josef Obweger rufen daher gemeinsam zu mehr Respekt und Rücksichtnahme auf. Dabei geht es ihnen um ein gutes Miteinander zwischen Almwirtschat und Tourismus. Die Almwirtschaft trägt zum landwirtschaftlichen Einkommen bei und ist auch ein großer Tourismusfaktor. Sie ist „Erholungsraum aber auch Arbeitsplatz und Lebensraum für Wild- und Nutztiere. Dafür braucht es mehr Rücksichtnahme und auch Bewusstsein in der Bevölkerung“, so LR Gruber, der deshalb die Infokampagne „Respektiere deine Grenzen“ auch in Kärnten installieren möchte.

Plattform im Juni fertig

Die Kampagne wurde von der Vorarlberger Landesregierung ins Leben gerufen und wird seitdem erfolgreich in Salzburg, Niederösterreich und Oberösterreich, der Schweiz, Liechtenstein sowie in Bayern umgesetzt. Damit soll auf das richtige Verhalten auf Almen oder im Wald hingewiesen werden und im Sommer wie auch im Winter naturverträgliche Routen für Wanderungen und Skitouren zur Verfügung gestellt werden, um einen gewissen Lenkungseffekt zu erzielen. Eine entsprechende Plattform werde noch im Juni in Betrieb gehen, stellte Gruber in Aussicht. LK-Präsident Mößler macht auch auf die steigende Anzahl an Mountainbikern, insbesondere E-Bike-Fahrern, auf Almen aufmerksam und fordert die Bergwacht zu mehr Kontrollen auf. „Almwiesen und Weiden dürfen abseits ausgeschilderter Mountainbike-Strecken nicht befahren werden“ und appellierte an die zuständige Kärntner Bergwacht, gerade im heurigen Sommer an Hot-Spots auf Almen „Planquadrat-Aktionen durchzuführen und schwarze Schafe aufzuhalten“. Almwirtschaftsvereins-Obmann Obweger stieß auch das Thema Hunde auf der Alm an. „Rinder nehmen Hunde naturgemäß als Bedrohung wahr, insbesondere für ihre Kälber. Durch die zunehmende Mitnahme von Hunden auf die Almen sind sie daher einem ständigen Reiz ausgesetzt, der dann erfahrungsgemäß plötzlich eskalieren und zu schwerwiegenden Zwischenfällen führen kann“, gibt Obweger zu bedenken.

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