Ausgezeichnetes „Pankratium“
Das „Haus des Staunens“ in Gmünd geht heuer in sein 15. Bestandsjahr. Die Initiative rund um den Verein „Pankratium Gmünd“ erhielt kürzlich den „Maecenas-Preis“, der die gute Zusammenarbeit von Kulturanbietern und der Wirtschaft würdigt.
Das „Haus des Staunens“ ist zweifelsohne ein Besuchermagnet in der „Künstlerstadt“. An die 25.000 Besucher zählt die Einrichtung pro Saison von Mai bis Oktober, berichtet der Initiator und künstlerische Leiter Manfred Tischitz. In dieser Eigenschaft wurde es auch im Dezember mit dem „Maecenas- Preis 2020“ bedacht. Diese Auszeichnung wird jährlich von der Initiative „Wirtschaft für Kunst“ gemeinsam mit dem ORF vergeben. Das „Haus des Staunens“ erhielt den Sonderpreis für die Zusammenarbeit von Kulturanbietern und der Wirtschaft. Von 91 eingereichten Projekten in dieser Kategorie ging der 1. Preis nach Gmünd. Dieser werde später im Rahmen einer Fachveranstaltung überreicht. „Das ‚Haus des Staunens‘ hat bewiesen, dass relativ kleine Investitionen große Wirkungen zeigen können“, so Tischitz. Die vereinsgeführte Einrichtung finanziert sich nämlich neben den Eintrittsgeldern über Sponsorenbeiträge und Firmenkooperationen. „Diese Zusammenarbeit mit der Wirtschaft ermöglicht es uns immer wieder neue, interessamte Stationen zu schaffen.“
Kleines Jubiläum
Die Einrichtung begeht heuer ein kleines Jubiläum. Vor 15 Jahren wurde das damals leerstehende, ehemalige St. Antonius Spital auf Initiative des Musikers und Musikpädagogen Tischitz zum „Haus des Staunens“ umgestaltet. Das Gebäude besteht seit dem 12. Jahrhundert und ist eines der ältesten Häuser der „Künstlerstadt“. Es wurde seit dem Mittelalter vielfältig genutzt, z. B. als Spital, Geburtenstation, Schul-Expositur oder als Altenwohnheim. Nach dem behutsamen Umbau 2006 bis 2006 beherbergte es zuerst den Teil „Wasserwelten des Staunens“ der Kärntner Landesausstellung „wasser.reich“. Seit 2008 engagiert sich der Gemeinnützige Verein „Pankratium“ für eine sinnvolle Nachnutzung des Gebäudes, nachdem die Landesausstellung beendet wurde. Vereinsobmann ist Dr. Werner Schulze. Die Ausstellung und das Konzept wurde vom Verein übernommen und ständig erweitert. Auszeichnungen, wie der Österreichische Innovationspreis für Tourismus (2014) geben der Initiative Auftrieb. Bereits in der touristisch schwachen Vorsaison ab April wird das Gebäude von Musikstudenten und Pädagogen zu Fortbildungen genutzt. Über das Jahr gibt es auch verschiedene musikalische Veranstaltungen und Konzerte, z. B. in den kürzlich erweiterten Außenanlangen, den „Klangkunstgärten“. Ein Highlight des Jahres ist das „Oberton -Festival“.
„O-Ton“ und mehr
Tischitz verrät auch einiges zum Jubiläumsprogramm. „Geplant ist eine Eröffnungsperformance mit besonderen Musikern und Künstlern. In der Vorbereitung sind wir auch mit den jährlichen Konzerten - Jazz, Pop, usw. - und Lesungen verschiedener Dichter und Dichterinnen. Wir möchten heuer auch wieder ein ‚Obertonfestival‘ veranstalten. Dabei kann man zu den Fachvorträgen auch viel über das Phänomen der Obertöne lernen. Hochkarätige und international bekannte Sänger und Musiker werden ein sensationelles Konzert ‚zum Staunen‘ zum Besten geben.“ Geben wird es auch wieder Fortbildungsseminare für Musik- und Kindergartenpädagogen. Weiterentwickelt werde auch das Projekt „Harmonikalische Grundlagenforschung“. „Hierbei bekommen Wissenschaftler und Studenten die Möglichkeit, in die Wunderwelten der Musik, Architektur, Mathematik, Wissenschaft, Philosophie und vielem mehr einzutauchen.“