Spittal - Aus Abwärme wird Fernwärme


Aus Abwärme wird Fernwärme

Der Abwasserverband „Millstätter See“ und die KELAG starten in Spittal ein Gemeinschaftsprojekt. Die Abwärme der Kläranlage wird in Zukunft Fernwärme für Spittal bringen. Fünf Mio Euro sollen letztendlich in den Ausbau des Fernwärmenetzes investiert werden.

Was in der Kläranlage Spittal geschieht, bleibt für die meisten außerhalb des Blickfeldes. „Dort werden die Abwässer von 19 Oberkärntner Gemeinden mechanisch und biologisch“, erläutert Bgm. Michael Maier, Obmann des Wasserverbandes Millstätter See. Auch der Wasserverband Lurnfeld-Reißeck, der Reinhalteverband Lieser-/Maltatal und die Stadt Spittal leiten ihre Abwässer in diese Kläranlage ein. Nun soll die Abwärme der Abwässer wieder zum Beheizen von Spittaler Haushalten genutzt werden. In den vergangenen Jahren hat der Wasserverband Millstätter See die Kläranlage Spittal modernisiert und energiewirtschaftlich optimiert. „Wir erzeugen Biogas und betreiben zwei Blockheizkraftwerke“, erklärt Kläranlagen-Betriebsleiter Herwig Ebner. „Wir produzieren rund 3 Mio. kWh Strom für den eigenen Bedarf, unsere Anlage ist energieautark und auch inselbetriebsfähig im Falle eines Blackouts“. Zusätzlich werden in der Anlage rund 4 Mio. kWh Wärme erzeugt, die nur zur Hälfte selbst genutzt wird. Die andere, bisher nicht genutzte Hälfte soll nun in das Fernwärmenetz der Kelag Energie & Wärme eingespeist werden.

Neuland

Die Nutzung der Abwärme aus der Kläranlage Spittal sei ein „beispielhafter Schritt in die richtige Richtung, ein Beitrag zur erneuerbaren Energiezukunft“, sagte KELAG-Vorstand Reinhard Draxler. Die Nutzung von Abwärme aus einem Abwasserreinigungsprozess sei aber auch für die KELAG Neuland. Um die Abwärme der Kläranlage in das Fernwärmenetz einspeisen zu können, wurde bereits eine rund 800 m lange Fernwärmeleitung von der Kläranlage zum Biomasseheizwerk Spittal verlegt und in Betrieb genommen. „Die Kläranlage speist rund 2 Mio kWh Wärme pro Jahr in unser Netz ein, das entspricht dem Wärmebedarf von rund 400 Wohnungen“, erläutert Adolf Melcher, Geschäftsführer der Kelag Energie & Wärme. In Spittal betreibt die Kelag bereits eines der größten Biomassesysteme Kärntens, das rund 33 Mio kWh an die Kunden liefert und jetzt um die 2 Mio kWh aus der Abwasser-Abwärme aufgestockt wird. 2 Mio Euro wurden bereits in den Ausbau investiert, drei weitere Millionen sollen folgen. Der Spittaler Infrastrukturstadtrat Christoph Staudacher bewertet den Ausbau des Fernwärmenetzes in Spittal als positiv für den Standort und als wichtigen Wirtschaftsimpuls. „Wir unterstützen den Ausbau der Fernwärme seit Beginn dieses Projektes“, so Staudacher. Bei den Bauarbeiten zur Kanalerneuerung wurden entsprechende Leitungen bereits mitverlegt.

Bitte geben Sie in das Textfeld den gewünschten Suchbegriff ein!