Lienz - Auf die Körpersprache kommt es an


Auf die Körpersprache kommt es an

Körpersprachen-Experte Stefan Verra kommt am Freitag, 26. Mai nach Lienz (ins Gymnasium) mit seinem neuen Buch im Gepäck: „Körpersprache gendert nicht“. Wir haben vorab mit ihm darüber gesprochen.

Herr Verra: Wie unterscheidet sich die Körpersprache – sagen wir von Leuten aus Oberkärntens Tälern - von anderen?

Gar nicht. Es gibt keine Signale, die nur in Kärnten oder in Osttirol gemacht würden. Körpersprache ist universell. Genau deswegen erkennen wir überall, ob ein Mensch freundlich, selbstsicher oder arrogant wirkt. Wo wir uns aber unterscheiden ist im Geschlecht. Frauen und Männer zeigen unterschiedliche Mimik, Gestik und Haltung.

Welche Auswirkungen hat das?

Die Auswirkungen sind sehr groß, denn anhand der Körpersprache werden wir von anderen eingeschätzt. Meist wissen wir gar nicht, welche Signale wir aussenden. Wer denkt beim Sprechen schon an sein Handgelenk oder den Abstand seines Ellbogens zum Rumpf. Aber genau davon hängt ab ob man gerne mit dir spricht oder nicht. Und da liegen eben die Unterscheide von Mann und Frau in der Körpersprache.

Wie nutzt man Körpersprache zu seinem Vorteil?

Männer und Frauen haben in ihrem Auftreten andere Strategien. Das ist evolutionär bedingt und macht in der heutigen Zeit nicht immer Sinn. Bei Frauen sieht man: Asymmetrische Körperhaltung, mehr Lächeln und engere Ellbogenhaltung. Das erleichtert Kommunikation und ermöglicht schnellere Bindung. Aber es wirkt nicht immer durchsetzungsfähig. Männer haben eine geradere Haltung, neigen die Stirn öfter nach vorne und zeigen direktere Gesten. Das wirkt durchsetzungsfähiger. Aber eben nicht immer sympathisch. Deswegen ist es so wichtig, sich die eigene Körpersprache bewusst zu machen - und so zu steuern, dass man sympathisch und selbstsicher ankommt.

Soll man sich als Frau im Job also vermännlichen?

Das wäre fatal. Denn das Wichtigste ist schnell stabile Beziehungen herzustellen. Privat wie beruflich. Dafür haben Frauen (im Schnitt) wunderbare Voraussetzungen. Eher sollten sich Männer da was abschauen. Aber es ist eine gute Idee, sich in bestimmten Momenten die männliche Durchsetzungsfähigkeit „auszuborgen“. Zum Beispiel mit der „NN-Regel“. Die erkläre ich in meiner Live-Show und in meinem neuen Buch. Ebenso wie die Technik der „Flagge“. Denn damit bereichert man seine Kommunikation und kommt besser an. Und bleibt sich selber trotzdem treu.

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