Universum - Auf den Spuren der Bären


Auf den Spuren der Bären

In den letzten Jahrzehnten ergreift die Bären südlich der Karawanken immer mehr die Wanderlust, sie zieht es in den Norden. Die aus Mauthen stammende Eva Gressel war mit einem Universum-Filmteam den Karawankenbären am Dreiländereck auf der Spur.

Im Dreiländereck Italien-Slowenien-Österreich gibt es heute wieder Braunbären und sie zieht es in den Norden, erzählt Eva Gressl, die für die Universum-Folge „Karawankenbär. Auf den Spuren eines Grenzgängers“ in Kärntens südlichster Berggruppe unterwegs war. Die Doku von Gressel begleitet ein jüngeres, knapp adultes Männchen bei seinen Wander-Abenteuern durch die malerische Alpenregion, bei seinen Begegnungen mit Nutztieren oder der Überquerung der Autobahn. Immer häufiger werden Bären bei uns gesehen. Nur 20 km von der Adriaküste entfernt lebt eine der dichtesten Bärenpopulationen der Welt. Im Grenzgebiet Kroatien/Slowenien gibt es rund 1.000 Exemplare dieser „Flaggschiff-Spezies“. Die Konkurrenz um den Lebensraum, die Suche nach Weibchen aber auch vielleicht die Neugierde lässt jedes Frühjahr dutzende Bären in den Norden ziehen. Die Bären finden in den Bergwäldern Nischen und Wege, sich unbemerkt zwischen den Staaten zu bewegen. Bis zu 60 km legen sie dabei am Tag zurück, ernähren sich vorwiegend von Würmern und Larven aus morschen Bäumen. Aber sie treffen auch auf eine Kulturlandschaft – „einem Land, wo Mich und Honig fließen“ – und hinterlassen zum Leidwesen mancher Landwirte und Imker auch deutliche Spuren der Zerstörung. Der Universum-Film zeigt aber auch, wie die Anwesenheit der Bären dazu beiträgt, die biologische Vielfalt der Region zu erhalten.

Von Beginn an bei „Universum“

Eva Gressel stammt aus Mauthen und arbeitete über 30 Jahre als freie Mitarbeiterin in der Universum-Redaktion, in erster Linie als Aufnahme- und Produktionsleiterin. Sie war von Anfang an mit dabei. Die Sendereihe des ORF feierte übrigens im Vorjahr ihr 30-Jähriges Jubiläum. Gressel wirkte bei rund 60 Universum-Produktionen mit, Regie geführt hat sie bei diesem, ihrem „letzten Werk“. Gressel, die bereits in Pension ist, wurde von Kollegen gefragt, ob sie nicht über die Bären berichten könne, da sie in Mauthen und damit in der „Wanderregion“ lebe. Sie hat das Drehbuch zum Film geschrieben, die Organisation der Aufnahmen und die Wahl der Drehorte gehörten zu ihren Aufgaben. „Ich bin von der Landschaft Kärntens fasziniert. Besonders bei den Dreharbeiten lernt man immer wieder Neues kennen“. Spannend findet sie auch die Begegnungen im Zuge der Dreharbeiten, so gibt es im Film eine kurze Sequenz mit dem ehemaligen Skispringer Hans Millonig, den sie bei seiner Tätigkeit als Alm-Halter auf der Ahonitzer Alm getroffen hat.

Eigene Charaktere

„Der Film soll den Menschen die Bären ins Bewusstsein bringen“, so Gressel, die für den Film ganz in die Welt von „Meister Petz“ eingetaucht ist. „Es ist Interessant, wie unterschiedlich jeder Bär aussieht. Jeder hat seinen eigenen Charakter, aber nicht jeder Bär ist dabei putzig“, meint sie. Das Filmteam hat mit bis zu sechs Bären gearbeitet, alles Männchen. „Die Bärinnen bleiben auf der Südseite der Karawanken, in Trentino, deshalb bleiben auch die Männchen nicht bei uns“. Die Rückkehr der Bären wird hier in Kärnten nicht immer begrüßt. „Der Mensch hat Sehnsucht nach Natur und möchte ‚bereinigte Natur‘.  Aber alles hat seinen Preis“, meint sie zur Rückkehr der großen Beutegreifer. „Die Menschen müssen lernen, mit diesen Tieren zusammen zu leben“.

Eine deutsche Premiere der Universum-Doku „Karawankenbär. Auf den Spuren eines Grenzgängers“ gibt es am 8. Dezember auf arte. Am Dienstag, 15. Dezember, läuft sie auf ORF 2.

 


Weitere Bilder:
Gefilmt wurde im Dreiländereck.
Nicht alle haben mit den Bären eine Freude.
Im Vorjahr wurde am Kärntner Universum-Film gedreht. Eva Gressel (li) schrieb auch das Drehbuch dazu.

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