Hermagor - Ardit Kurtaj, Möderndorf: Ein Traum wird Wirklichkeit


Ardit Kurtaj, Möderndorf: Ein Traum wird Wirklichkeit

Seit Ardit Kurtaj vor fünf Jahren seine erste Rallye bestritt, träumt er von der Teilnahme an der Rallye Dakar, dem härtesten Offroad-Rennen der Welt. In wenigen Tagen wird dieser Traum Wirklichkeit. Während der Vorbereitungen auf dieses spektakuläre Wettrennen nahm er quasi „nebenbei" den Weltmeistertitel mit.

Kurtaj verbrachte seine ersten 14 Lebensjahre in Albanien, besuchte dort die Schule. Dann wanderte er mit seiner Familie nach Italien aus. „Ich machte dort eine Kellnerausbildung“, erzählt er. Nach dem Abschluss der Berufsschule suchte er nach einer Saisonstelle, kam auf das Nassfeld – und blieb. Heute ist er Hotelmanager, seit 20 Jahren mit seiner Frau Christine verheiratet und hat drei Kinder.

„Spätzünder“

Mit 15 Jahren, damals noch in Italien, kaufte er sich ein Moped. „Ich liebte es, in den umliegenden Wäldern, im Gelände, zu fahren“, sagt der 42-jährige Gastronom. Doch die Liebe zum Motorsport kam erst viel später, nämlich erst vor fünf Jahren. „Im Juni 2018 nahm ich an der ersten Rallye in Albanien teil und war begeistert. Eine Woche lang nur Gas geben, mit einem Stück Papier und einem Kompass“, erklärt er lachend. Drei Monate später folgte dann bereits die Nächste. Er bestritt in diesen fünf Jahren Rallys in den Hotspots für Offroad-Rennen in Kroatien, Griechenland, Albanien, Ungarn, Spanien und Portugal. Mit jeder Rallye stieg sein Level, und an der Spitze stand die Teilnahme an der Weltmeisterschaft mit vier Rennen auf vier Kontinenten. „Im letzten Jahr bin ich 65.000 Meilen geflogen“, sagt Kurtaj. Eigentlich wollte er nur am ersten Rennen der World Rallye Raid Championship (W2RC FIM Rally 3) in Mexiko teilnehmen, doch dann packte ihn die Faszination und er bestritt alle vier. Beim letzten, der „Rally du Maroc“, sicherte er sich den Weltmeistertitel.

Unendliche Weite

Am 31. Dezember fliegt er nun endlich nach Saudi-Arabien, um seinen Traum zu erfüllen. Ab 5. Jänner geht es dann für Kurtaj, der als erster Kärntner an der Rallye Dakar teilnimmt, zwei Wochen lang knapp 8.000 Kilometer weit quer durch die gesamte arabische Halbinsel, jeden Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, in der unendlichen Weite über Dünen, Berge und durch die abgelegene Rub´al Khali-Wüste, auf sich allein gestellt. „Man muss täglich bis zu 800 Kilometer fahren und bis zu 70 Wegpunkte evaluieren. Dabei gibt es ein akustisches Signal. Stimmt die Navigation nicht, muss man umdrehen und suchen. Deshalb darf man sich nicht auf die Spuren im Sand verlassen. Denn das könnte jemand gewesen sein, der umkehren musste und man verliert Zeit. Lässt man einen Punkt überhaupt aus, gibt es 30 Minuten Strafzeit“, erklärt er. An der Rallye nehmen insgesamt 778 Fahrer aus 72 Nationen mit Autos, Motorrädern, LKWs und Quads teil. Kurtaj ist einer von 137 Motorradfahrern, in seinem Team (Henk Hellegers HT Rally Raid) sind neun Fahrer und 13 Mechaniker. Sein großes Ziel ist es jetzt, die Rallye fehlerfrei zu beenden. Er ist körperlich und mental fit und freut sich sehr auf die bisher größte Herausforderung in seiner Motorsport-Karriere.


Weitere Bilder:
Bei der „Rally du Maroc“ holte sich der Gailtaler den Weltmeistertitel.

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