Flattach - Arbeitssuchende unterstützen Gemeinden


Arbeitssuchende unterstützen Gemeinden

Im Rahmen der Katastrophenhilfe für Oberkärnten helfen Arbeitssuchende über 50 in Gemeinden bei der Aufarbeitung der Unwetterschäden des vergangenen Herbstes. Die Initiative zu diesem Beschäftigungsprogramm, das den Wiedereinstieg in das Arbeitsleben erleichtern soll, geht vom AMS und Land Kärnten aus. 20 Gemeinden nehmen daran teil.

Bis zum Jahresende werden 24 Arbeitssuchende 50+ in Oberkärntens Gemeinden mit anpacken. Sie unterstützen die kommunalen Arbeiten, machen Wandersteige wieder begehbar, oder führen andere notwendige Aufräumarbeiten durch, die „weder schwer noch gefährlich sind“. Die Oberkärntner Gemeinden hat das Sturmtief „Detlef“ im Spätherbst vergangenen Jahres schwer getroffen. Vielerorts sind die Aufräumarbeiten noch lange nicht abgeschlossen, berichtete Bgm. Kurt Schober bei einem Lokalaugenschein in seiner Gemeinde Flattach, zu dem die Bürgermeister der angrenzenden Gemeinden Rangersdorf und Mallnitz sowie die Initiatoren des Beschäftigungsprogrammes, LR Daniel Fellner und AMS-Kärnten Geschäftsführer Mag. Peter Wedenig gekommen waren.

Gute Erfahrungen gemacht

Bereits im Mai wurde die Initiative ins Leben gerufen, die Arbeitssuchenden über 50 Jahren eine Perspektive für den Wiedereinstieg in das Arbeitsleben verschaffen soll. Für diese Gruppe ist der Weg in die Arbeitswelt nach längerer Arbeitslosigkeit besonders schwierig, erklärte Wedenig. Meist haben sie lange in einer einzigen Firma gearbeitet und wurden abgebaut. Es mangelt häufig an Qualifikation, Weiterbildung wurde vernachlässigt. Auch gesundheitliche Einschränkungen spielen eine Rolle. Die Arbeitssuchenden kommen in 20 Gemeinden der Bezirke Spittal und Hermagor und auch in der Gemeinde Stockenboi (Villach-Land) zum Einsatz, erklärt der Leiter des AMS Spittal, Johann Oberlercher. „Mit dem Programm in unseren Gemeinden ist es auch möglich, den Leuten eine Beschäftigungsmöglichkeit vor Ort zu verschaffen“. Man habe mit dem Projekt bereits gute Erfahrungen gemacht, berichtet Bgm. Franz Zlöbl (Rangersdorf): „Die Leute sind froh, dass sie einen Arbeitsplatz bekommen haben, nicht jeder wird mehr in jedem Betrieb genommen. Sie haben auch in vielen Bereichen großes Wissen und sind eine große Unterstützung für die Gemeinden. Beim Sturmereignis vor rund einem Jahr sind in Rangersdorf sind viele Schäden entstanden. Wanderwege wurden verlegt, private und Landwirte haben geholfen, aber das Freimachen der Wege ist für Grundbesitzer kaum zumutbar. Deshalb sind wir dankbar für die Unterstützung“.

Gemeinden belastet

Für das Beschäftigungsprogramm nehmen AMS und Land Kärnten insgesamt 654.000 Euro in die Hand. Rund 67 % übernimmt das AMS, über den Territorialen Beschäftigungspakt (TEP) aus dem Referat von LH-Stv. Gaby Schaunig kommen 25 %, aus dem Gemeindereferat von Daniel Fellner die restlichen 8 % der Kosten sowie die Abwicklungskosten für die Gemeinden. „Es ist ein maßgeschneidertes Projekt für Oberkärnten“, meinte LR Fellner. „Die Gemeindefinanzen sind durch die Unwetter und jetzt durch Corona stark belastet. Wichtig war uns, den Gemeindeanteil gering zu halten“. Eine Anregung schickte Bgm. Günther Novak nach: „Wenn sie heuer nicht fertig werden, könnte die Aktion vielleicht im nächsten Jahr weiterlaufen“. Schober brachte die Idee ein, man könnte Ähnliches auch über das „Familienforum Mölltal“ abwickeln. Fellner: „wir werden uns sehr bemühen“.

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