AMS-Projekt hilft im Gegendtal
Infrastruktur im Unwetter-gebeutelten Gegendtal wird mit Hilfe von Arbeitssuchenden ehestmöglich wieder nutzbar gemacht.
Seit 29. Juni steht die Welt in Treffen und Arriach Kopf: mit Montag, 18 Juli, also etwas mehr als zwei Wochen nach der Katastrophennacht, treten 20 Arbeitslose, angeleitet und unterstützt von vier Schlüsselkräften, im Rahmen des Gemeinnützigen Beschäftigungsprojektes „Katastrophenhilfe Villach-Land“ die Aufräumarbeiten in den Gemeinden Treffen und Arriach an: „Die Projektteilnehmerinnen unterstützen die Erd- und Aufräumarbeiten. Wenn nun das schwere Gerät ausgedient hat und es um Feinarbeiten geht, stellen sie sicher, dass die vorhandene Infrastruktur ehestmöglich wieder genutzt werden kann“, erläutern LH-Stv. Gaby Schaunig, LR Daniel Fellner und AMS Kärnten-Geschäftsführer Peter Wedenig letzten Donnerstag, bei der Pressekonferenz zur Projektpräsentation.
Erstmals im Mölltal eingesetzt
Mit Ausbruch der COVID-19 Pandemie kamen über eine neue Arbeitsmarktstrategie Beschäftigungslose erstmals zum Einsatz in Kriesen- und Katastrophensituationen. Man erinnere sich an die Aufräumarbeiten nach den Unwettern vor zwei Jahren im Oberen Mölltal. Über den Territorialen Beschäftigungspakt (TEP) mit einem Gesamtbudget 2022 von knapp 50 Millionen Euro, wird Katastrophenhilfe Villach-Land abgewickelt und finanziert.
Krisenmodus aktiviert
„Gemeinsam mit den zentralen Akteurinnen und Akteuren der Kärntner Arbeitsmarktpolitik haben wir den Krisenmodus aktiviert und – wie zu Beginn der Corona-Krise etwa mit dem Projekt zum Contact-Tracing – eine Maßnahme initiiert, die rasch, vor Ort und auf längere Sicht Hilfe bringen soll. Gleichzeitig schaffen wir Chancen für Arbeitsuchende mit Beschäftigungsmöglichkeiten, die einen großen gesellschaftlichen Mehrwert haben und die Teilnehmenden sinnstiftende Tätigkeiten bieten“, sagt AMS-Kärnten-Geschäftsführer Peter Wedenig. Die Zielgruppe sei bewusst weit gefasst, da auch die Tätigkeitsfelder unterschiedlicher Art sind. Gefragt sind Hilfs- und Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen für Aufräumarbeiten, zur Wiederherstellung touristischer Infrastruktur, zur Elektrifizierung etc.
„Ausnahmezustand“ bleibt
Für Katastrophenschutz- und Gemeindereferent Daniel Fellner ist es besonders relevant, den Blick auf die katastrophengebeutelte Region zu lenken, auch dann, wenn das mediale Interesse abebbt, KAT-Züge und schweres Gerät abgezogen sind. Der Ausnahmezustand sei zur neuen Norm geworden. Dank der Erfahrungswerte mit dem Gemeinnützigen Beschäftigungsprojekt „Katastrophenhilfe Oberkärnten“ wissen wir, wie unbeschreiblich wichtig und essentiell die Unterstützungsleistungen der Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer für die Gemeinden sind.
20 Arbeitssuchende im Einsatz
Katastrophenhilfe Villach-Land: Das gemeinnützige Beschäftigungsprojekt, abgewickelt über die gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung „GPS – Gemeinnütziges Personalservice Kärnten GmbH“, in Zusammenarbeit mit Treffen und Arriach, die als Beschäftigungsbetriebe fungieren, bietet 20 Arbeitssuchenden aus dem Bezirk Villach-Land die Möglichkeit in der Krise, angeleitet und begleitet von insgesamt vier Schlüsselkräften mit sozialpädagogischer bzw. sozialarbeiterischer Ausbildung, zu unterstützen. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 365.000 Euro, wovon das AMS Kärnten ca. 239.000 Euro und die Abteilung 11 – Arbeitsmarkt rund 83.000 Euro tragen. Den Anteil der Gemeinden – ca. 43.000 Euro – übernimmt die Abteilung 3 des Landes Kärnten, um sicherzustellen, dass keine zusätzlichen budgetären Belastungen auf die ohnehin krisengebeutelte Region zukommen.