Gemeinde - Alternative Wege in der kommunalen Abwasserbehandlung


Alternative Wege in der kommunalen Abwasserreinigung

In der Ortschaft Nölbling wurde die erste von sechs Pflanzenkläranlagen der Gemeinde Dellach / Gail eröffnet.

In der Gemeinde Dellach hat man sich entschlossen die Abwasserreinigung selbst in die Hand zu nehmen und das auf unkonventionelle Weise. Anstelle des Anschlusses an das Netz des Abwasserverbandes (AVW) „Karnische Region“, der in Görtschach nahe Hermagor eine Kläranlage betreibt,  baute die Gemeinde sechs Pflanzenkläranlagen, die noch heuer in Betrieb genommen werden. 200 Haushalte werden dort ihr Abwasser zuführen. In den Ortschaften Dellach, St. Daniel, Leifling und Nölbling wurden dafür jeweils eigene Abwassergenossenschaften gegründet. „Die Anlage der AWV ist vierzig Kilometer von Nölbling entfernt. Wir haben vier Variantenstudien anfertigen lassen, eine eigene dezentrale Anlage ist aufgrund der geografischen Lage die günstigste und wirtschaftlichste Lösung“,  so der Obmann der Abwassergenossenschaft (AWG) Nölbling Christoph Themeßl.

Alternative Wege 1Die erste von sechs Pflanzenkläranlagen in der Gemeinde Dellach / Gail ging in Betrieb.

Der Umweltgedanke spielt hinein.

 „Von den verschiedene Lösungen versprach die Pflanzenkläranlage die besten Reinigungswerte“, so der Obmann. Vier Sandschichten (90 cm hoch) bilden dabei einen Bodenfilter. Von einer 3-Kammer-Anlage gelangt das „Grauwasser“ auf den Bodenfilter und wird dort verteilt, Mikroorganismen übernehmen den Abbau. Die Schilfbepflanzung versorgt dabei die Mikroorganismen durch die Wurzeln mit Sauerstoff und lockert den Bodenfilter auf. Ein Drainagesystem am Boden der Anlage führt das Wasser über einen Ausschleusschacht, wo es noch einmal kontrollier wird, in den Nölblinger Bach ab, erklärt Themeßl. „Wir sehen es als sinnvoll, da wir das Trinkwasser über eigene Genossenschaften beziehen und jetzt auch die Verantwortung für das Abwasser übernehmen. Der Vorteil der dezentralen Anlage liegt in der kurzen Verweildauer des Abwassers im Kanalnetz. „Im Ortsnetz haben wir eine Verweildauer von ein bis zwei Stunden, bleibt es länger in den Rohren, fängt das Wasser an zu ‚faulen‘ und müsste danach chemisch nachbehandelt werden, das fällt bei uns weg “.  Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus den geringeren Kosten der dezentralen Anlage. „Bereits im ersten Jahr, wo durch die Errichtung höhere Kosten anfallen, bleibt die Kanalgebühr deutlich unter einem herkömmlichen Kanalanschusses“, so Themeßl weiter.  

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