Alpinhistorisches Archiv öffnet seine Pforten

Das „Bergsteigerdorf“ Mauthen ist um eine große Attraktion reicher. Auf Initiative von Robert Peters und ÖAV-Obmann Sepp Lederer entstand das „Centrum Carnicum“, ein alpinhistorisches Archiv mit tausenden alpinistischen Schriften und Bildern mit Schwerpunkt auf den Karnischen Alpen.

Das neue „Centrum Carnicum“ ist eine umfangreiche und kärntenweit einzigartige Sammlung von Gemälden, Büchern, Medaillen und anderen Ausstellungsobjekten, die Alpenvereinsmitglied und Archivar Robby Peters in den letzten 50 Jahren über die Karnischen Alpen zusammengetragen hat. Bereits vor einem Jahr hat die Alpenvereinssektion Obergailtal/Lesachtal begonnen, ein zweistöckiges Gebäude zu errichten, in dem diese Sammlung Platz finden soll. Nun ist es fertiggestellt, das „Centrum Carnicum“ wird am Dienstag, 24. August, offiziell eröffnet. Peters Sammlung wird ergänzt von den alpinhistorischen Schätzen, die Sektions-Obmann Sepp Lederer im Laufe der Jahre zusammengetragen hat.

980 km gereist

Der aus Aachen (Deutschland) stammende Robby Peters ist seit 51 Jahren in Mauthen. „Mit 17 hat mich meine Mutter hierher geschleift, das war der Beginn einer großen Liebe“, so der engagierte Archivar. Seine große alpinhistorische Sammlung hat er kürzlich notariell der ÖAV-Sektion geschenkt.  „Die Frage stand im Raum: Was wird mit der Sammlung, diesem Lebenswerk“. Hier trat der Sektionsobmann auf den Plan. Für die Sammlung wurde ein eigenes Gebäude errichtet, das schon im Vorjahr fertiggestellt werden konnte. Per Lkw wurde die Sammlung über 980 km von Aachen nach Mauthen gebracht, um im „Bergsteigerdorf“ ihren Platz finden und öffentlich zugänglich gemacht zu werden. Auf zwei Etagen und 180 Quadratmeter findet sie nun ihren Platz. Oben befindet sich eine Bibliothek, Bilder und Portraits alter Alpnisten, unten ist ein Seminarraum untergebracht. Alleine die Bibliothek umfasst an die 2.000 Schriften. Thematisch findet sich Interessantes über den Südalpenraum, die karnischen Alpen, das Gail- und Lesachtal, aktuelle und auch historische Berichte, vieles über die Geschichte des Alpinismus von 1840 bis heute (auch in Originalausgaben), Bücher über den Gebirgskrieg im 1. Weltkrieg, etc. „Ich bin glücklich, dass die Sammlung zusammenbleibt“, meint Peters, der auch hofft, dass weiter geschenkt und gespendet wird. „Das ist der Sinn dahinter, dass es immer weiterläuft“. Im kommenden Jahr wird es einen vollständigen Katalog der Sammlung geben. Geöffnet ist das „Centrum Carnicum“ immer donnerstags und nach Absprache (Tel. 04715/8243, Sepp Lederer) und lädt ein z. B. in der ersten ÖAV-Zeitung von 1863 zu stöbern.