Abriegelung Bezirk Hermagor
Seit Dienstag wird bei der Ausreise aus dem Bezirk Hermagor kontrolliert. Ob die Abriegelung nach den vorerst anberaumten zehn Tagen aufgeht, ist noch nicht klar. Die anvisierte Öffnungs-Grenze liegt bei einer 7-Tages-Insidenz von 200. Momentan steht der Bezirk bei 504.
Seit Dienstag darf der Bezirk Hermagor nur mehr mit einem negativen Antigentest, der maximal 48 Stunden alt ist, verlassen werden bzw. mit einer ärztlichen Bestätigung, dass in den letzten sechs Monaten eine Covid-Erkrankung durchlaufen wurde. Dieser Beschluss ist für zehn Tage gültig.
Sieben Checkpoints
An sieben Straßen, die aus und in den Bezirk fürhren wird von der Polizei kontrolliert.
An der B 111 im Lesachtal direkt an der Landesgrenze zu Osttirol,
An der B 110 am Gailbergsattel Verbindung Kötschach/Oberdrauburg
An der B 87 Kreuzbergsattel Verbindung Hermagor / Greifenburg
An der B 111 St. Paul Verbindung St. Paul /Nötsch
An der L33 Windische Höhe Verbindung St. Stefan / Paternion
An der L 36 Tratten Bezirksgrenze Verbindung St. Stefan / Nötsch
An der L27 Leichenhalle Vordernberg Verbindung St. Stefan / Feistritz an der Gail
Kritik an 200er Regelung
Die Abriegelung des Bezirks Hermagor, die vorerst auf zehn Tage angesetzt ist, soll laut Gesundheitsministerium erst aufgehoben werden, wenn die 7-Tages-Insidenz zehn Tage lang unter 200 liegt. Heftige Kritik an diesem Teil dieses Erlasses gab es von LH Peter Kaiser: Dies sei keine praktikable Regelung und für die Bundesländer auf Dauer nicht erfüllbar. „Wie diese Regelung bei mehreren betroffenen Bezirken in einem Bundesland umsetzbar ist entzieht sich meiner Kenntnis“, so der LH. Über mehrere Wochen müssten aufwendige Kontrollen und Testungen durchgeführt werden, die weder Bundesheer, Polizei noch die Rettungsorganisationen bewältigen können. Auch die Kontrolle durch die Polizei an den sieben Checkpoints an der Bezirksgrenze erfordert den Einsatz von Kräften, die an anderen Orten in Kärnten fehlen.
Schüler von Abschlussklassen ausgenommen
Eine der Maßnahmen, die Ausbreitung des Virus und vor allem der viel ansteckenderen britischen Mutation aus dem Bezirk Hermagor zu verhindern und die Pandemie einzudämmen, ist das Distance Learning, das seit Montag gilt. Schüler verlassen demnach den Bezirk Hermagor nicht mehr. Ausgenommen von dieser Regelung sind die Schüler von Abschlussklassen, die aus dem Bezirk Hermagor auspendeln, oder in den Bezirk Hermagor einpendeln, weil sie dort eine Schule besuchen. Auch die Berufsschüler, die von 8. bis 18. März schulpflichtig sind, sind vom Distance Learning ausgenommen. Damit sollte der Schulabschluss sichergestellt werden können.
Motivieren nicht einfach
Bezirkshauptmann Pansi bekräftigte die Wichtigkeit der neuen Maßnahmen, über die man sehr lange diskutiert habe. „Wir haben alle möglichen Varianten zur Hebung des Gesundheitsstatus in Betracht gezogen und machen nun den nächsten Schritt, wie vom Bund gefordert, und wir werden alles tun, um im Sinne der Bevölkerung und des Bezirks die Gesundheit zu stärken.“ Es sei mittlerweile nicht einfach, die pandemiemüde Bevölkerung bei der Stange zu halten und zum Mitmachen zu bewegen. „Diese Form über Tests ist aber am besten durchführbar.“ Pansi appellierte an die Menschen, entsprechende Vernunft walten zu lassen und sich strikt an alle Maßnahmen zu halten.