70 Jahre Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach
Am 7. Dezember 1953 wurde die Forstliche Ausbildungsstätte Ossiach (FAST Ossiach) offiziell im Stift Ossiach eröffnet.
Belegten anfangs Holzknechte und Forstarbeiter der Forstbetriebe die Kurse zu Arbeitssicherheit, Maschinentechnik und Holzbringung, so sind es jetzt jährlich mehr als 6.000 Personen aus allen Berufssparten, die sich rund um das Thema Wald und die Forstwirtschaft aus- und weiterbilden. Mit 26 Mitarbeiter:innen, Urlaubsgästen im Sommer und den Kursteilnehmer:innen übers ganze Jahr ist die FAST Ossiach ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Ossiach. In 70 Jahren verändert sich einiges: Die FAST Ossiach ist aus dem Stift Ossiach auf den Nachbargrund mit 9 ha umgezogen. Das „Internatsgebäude“ mit drei Lehrsälen und 22 Zimmern wurde umgebaut und renoviert. Eine Maschinen- und Werkzeughalle sowie ein großer Vortragssaal sind hinzugekommen. Eine Biomasseanlage versorgt seit 2002 die FAST Ossiach sowie die CMA und den Bauhof mit Wärme.
Inhaltlich breit aufgestellt
Inhaltlich hat sich das Kurs- und Veranstaltungsprogramm thematisch erweitert und quantitativ vergrößert. Da sich die Themen um den Wald und die Technik der forstlichen Praxis verändern, evaluiert die FAST laufend ihr Angebot und passt es an den neuesten Stand an. Arbeitssicherheit ist stark im Lernplan verankert, denn es passieren nach wie vor zu viele Unfälle bei der Forstarbeit. „Das Kursgeschehen ist damit der Kern der FAST. Aber die FAST ist auch als Urlaubsdestination attraktiv. Viele Urlaubsgäste nutzen das Angebot mit Frühstücksbuffet, eigenem Seezugang und Liegewiese“, meint Anna-Sophie Pirtscher, Leiterin der FAST.
In 70 Jahren haben vier Leiter die Ausbildungsstätte maßgeblich mitgestaltet. Dem Pioniergeist von Heinz Mosser ist die Gründung der FAST in Kärnten zu verdanken. In der Leiterzeit von Anton Trzesniowski entwickelte sich das anfängliche Kursprogramm; es wurden Defizite bei den Werkzeugen erkannt und durch eigenen Erfindergeist kompensiert. So zählen der Fällboy sowie die Akiawinde zu wichtigen Innovationen, welche durch den Forstlehrer Singer und die Mitarbeiter der Werkstätte entwickelt wurden. Das äußere Erscheinungsbild veränderte sich durch einige Umbauten und Erweiterungen unter Günter Sonnleitner und Hans Zöscher. Sie knüpften internationale Kontakte im Alpen-Adria-Raum und mit Japan, Südkorea sowie Frankreich und haben so zu einem weltweiten Know-how-Transfer beigetragen. Im Jahr 2003 wurde die FAST Ossiach aus dem Ministerium ausgegliedert und kam organisatorisch zum Bundesforschungszentrum für Wald (BFW). „ Das BFW hat damit den europaweit großen Vorteil, dass Ergebnisse aus Forschung und Monitoring rasch in die forstliche Praxis vermittelt werden können“, sagt Peter Mayer, Leiter des BFW.
Modernes Bildungszentrum
Für die nächsten 70 Jahre möchte die FAST Ossiach als ein Bildungszentrum zu vielfältigen Themen rund um den Wald von allen interessierten Menschen wahrgenommen werden, wo es Raum für Austausch, Vernetzung, Diskussion und Wissen gibt. Kooperationen mit Firmen sollen verstärkt werden, sodass immer die neueste Technik weitergegeben werden kann. Die kompetenten Mitarbeiter:innen und der Standort im Süden von Österreich soll noch vielen Menschen die Arbeit im und um den Wald näher bringen.
Historischer Überblick über die FAST Ossiach:
- Am 7. Dezember 1953 Gründung der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach im Barocksaal des Stiftes Ossiach
- 1954-1956 Bau eines Verwaltungsgebäudes und des Schul- und Internatsgebäudes in unmittelbarer Nähe zum Stift
- 1958 erste Ossiacher Waldmesse
- 1982/84-1986 Abriss und Neubau des Schul- und Internatsgebäudes
- 1994 Bau des Werkstättengebäudes, Einstellhalle und Saaltrakt
- 2010 Bau und Inbetriebnahme Biomasse-Anlage
- 2014 Renovierung Internatsgebäude und Küche
Direktoren und Leiter seit 1953 an der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach :
1953-1958: Dipl.-Ing. Heinz Mosser (provisorischer Leiter)
1958-1987: Univ. Prof. DI Dr. Anton Trzesniowski (Leiter und Direktor)
1987-2009: Prof. DI Günter Sonnleitner (Direktor)
2009-2023: Dipl.-Ing. Johann Zöscher
Seit 2023: Dipl.-Ing. Anna-Sophie Pirtscher
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