Hermagor - 30-Mio-Euro-Projekt am Pressegger See vorgestellt


30-Mio-Euro-Projekt am Pressegger See vorgestellt

In Paßriach am südöstlichen Ufer des Pressegger Sees wird eine große Apartmentanlage errichtet. Die Anrainer wurden kürzlich über das Projekt informiert und konnten dabei ihre Bedenken aber auch ihre Wünsche deponieren.

Momentan noch bietet sich einem am ehemaligen Oberhofer-Areal in der Ortschaft Paßriach über dem Südufer des Pressegger Sees ein noch eher tristes Bild. Desolat thront die Hotelruine, die bis vor ca. fünf Jahren noch als Seeapartments vermietet wurde, über dieser touristischen Hauptattraktion der Region Hermagor. Aber das soll sich bald ändern. Unter der Bezeichnung „Luxury Lake Suites“ will der Bayrische Investor SNI Immoreal eine große, moderne Apartmentanlage mit neun, teilweise fünfstöckigen Gebäuden mit Seeblick errichten, die in den Hang „hineinmoduliert“ werden sollen. Ausführende Firma und Generalunternehmer ist Holzbau Weissenseer aus Greifenburg. 72 Luxusapartments sind geplant, bis auf die drei Tiefgaragen werde alles in Holzbauweise ausgeführt. Nachhaltigkeit sei dem Projektträger besonders wichtig, versicherte der Projektleiter Albert Schöberl, als er das Vorhaben der Paßriacher Bevölkerung vorstellte. Rund 30 Mio Euro will SNI Immoreal in Paßriach investieren, gut 25 Mio würden durch Vergabe an heimische Unternehmen in der Region bleiben. Mit dem Bau der Anlage sollte bereits diesen Sommer begonnen werden, aber aufgrund der momentan hohen Baustoffpreise wurde der Baustart auf das kommende Frühjahr verschoben, lediglich der Abriss des bestehenden Alt-Hotels soll bald erfolgen, so Schöberl.

Kaufen und Vermieten

Relativ neu ist die Art der Nutzung der Anlage durch das sogenannte „Buy to let“-Modell. Die Apartments werden dabei an Privatpersonen verkauft, diese würden sie für einige Wochen im Jahr selbst nutzen, die übrige Zeit werden die Ferienwohnungen von einem Hotelbetreiber an Urlaubsgäste vermietet. Als Betreiber der Anlage wird Hoteldirektor Philipp Meister vom Mountain Resort Franz Ferdinand am Nassfeld fungieren. „Wir rechnen mit einer rund 60-prozentigen Auslastung für zumindest sieben Monate im Jahr“, meinte Projektleiter Schöberl, der entgegen der Bedenken der Anrainer versicherte, dass hier keine „kalten Betten“ entstehen würden. Dass die Apartments nicht als Zweitwohnsitze genutzt werden, sei vertraglich geregelt. Vom Betrieb soll auch die Wirtschaft in der Region profitieren. Ein geplanter Einkaufsservice, den es für die Apartments geben soll, werde die regionalen Märkte einbinden. Ein Restaurant ist in der Anlage nicht geplant, die Gäste würden die umliegende Gastronomie in Anspruch nehmen.

Café und Dorfladen

Der Teilbebauungsplan für das rund zwei Hektar große Areal wurde in der letzten Gemeinderatssitzung vor den Wahlen beschlossen. Die Anrainer hätten über das Bauvorhaben zuerst aus den Medien erfahren, deshalb wollte der Investor hier – etwas verspätet - Klarheit schaffen und stellte den Anrainern das Projekt auf der zukünftigen Baustelle vor. Bedenken wurden geäußert über die geplante Höhe der Gebäude, auch die Nutzungsart (Buy to let) war vielen unklar, was aber ausgeräumt werden konnte. „Nachdem das Bestandsobjekt schon seit längerem stillgelegt ist, müssen wir als Gemeinde froh sein, dass sich hier wieder etwas entwickelt“, ist auch Bgm. DI Leopold Astner dem Vorhaben gegenüber positiv eingestellt. Am Südufer des Pressegger Sees gebe es mit dem ehemaligen Hotel „Seerose“ ohnehin schon zwei „Ruinen“, das Bauvorhaben sei im Sinne der Gemeinde. Ein Tenor des Gespräches mit den Anrainern war auch, dass das Projekt einen Mehrwert für die Bevölkerung schaffen sollte. Diesen stellten Schöberl und der zukünftige Betreiber Philipp Meister den Anrainern mit einem integrierten Café und einem Dorfladen in Aussicht, die von Einheimischen und Gästen gleichermaßen genutzt werden können. Auch die Benützung des Freiwasserpools im Pressegger See, der als Attraktion der Anlage miteingeplant ist, wurde den Anrainern in auslastungsschwachen Zeiten zugesichert.


Weitere Bilder:
Projektvorstellung vor dem Gebäude der ehemaligen Seeapartments.
Die Paßriacher Anrainer konnten ihre Bedenken und Anliegen darstellen.
V. l.: Hoteldirektor Philipp Meister, Projektleiter Albert Schöberl, Bgm. Dipl.-Ing. Leopold Astner und Tourismusobmann Hans Steinwender.

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