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FODN - 71/01/2019

EDITORIAL

Liebe Leserinnen, lieber Leser!

Michael Linder

Vor dreißig Jahren - 16. Juli 1989: Weihe des „neuen“ Tankfahrzeuges der Freiwilligen Feuerwehr Kals

Foto Silvester Lindsberger, Quelle: Bildarchiv Kals am Großglockner

[https://bilder.kals.at]

Wer hat es geschrieben - Mensch oder

Maschine?

A

uch im „Fodn“ könnte es irgend-

wann so sein, dass eine solche

Anmerkung klarstellen muss, dass

Menschen am Werk sind - und keine

künstliche Intelligenz (KI). Zu Beginn

aber gleich die beruhigende Feststel-

lung: Der Fodn Nr. 71 ist komplett von

Menschen geschrieben!

„Aha, und warum dann diese Bemer-

kung?", werden sich die geschätzten Le-

ser fragen und machen sich womöglich

auch noch Sorgen um den aktuellen Ge-

sundheitszustand des Chefredakteurs.

Aber ganz so weit hergeholt ist diese

Feststellung nun doch nicht. Ab und zu

(-und das doch sehr oft) begeben ich

mich in die Niederungen des World-Wi-

de-Web und surfe ohne erkennbares Ziel

einfach drauf los. Und da ist mir eben

unlängst dieses Thema untergekom-

men und hat mich auch sofort in seinem

Bann gezogen: „Roboter-Journalismus“.

Mir war schon bekannt, dass gewisse

Themenbereiche wie z.B. Wetterberich-

te, Börsenkurse, Verkehrsmeldungen

Sportberichte, Fernsehtipps usw. von

Text-Robotern erstellt und diese auch

veröffentlicht werden. Aber in welchem

Umfang das bereits Teil der täglichen

Berichterstattung ist, das hat mich dann

doch sehr überrascht.

Der erste, von einem sogenannten

„Software-Roboter“ erstellte Text wurde

übrigens - wen wundert's - von der Ta-

geszeitung "Los Angeles Times" veröf-

fentlicht. Im März 2014 erschütterte ein

kleines Erdbeben den amerikanischen

Bundesstaat Kalifornien. Nur drei Mi-

nuten nach dem Ereignis hatte die LA

Times den entsprechenden, computer-

generierte Artikel online.

Wie funktioniert das?

Das Prinzip ist immer dasselbe: Der

„Software-Roboter“ sammelt Daten und

analysiert diese, sucht in Datenbanken

nach Worten, Metaphern, Textbaustei-

nen und kann aus diesen sehr kom-

plexen und riesigen Datenmengen im

Sekundentakt umfangreiche und auch

anspruchsvolle Texte formulieren.

Was er aber nicht kann, ist z.B. mit

menschlichem Einfühlungsvermögen

Interviews führen, mit Gespür für Si-

tuationen Reportagen verfassen und vor

allem bei weitem keine Texte mensch-

licher Qualitäten liefern. Diese Maschi-

nen können noch nicht selber denken

und genau diese Tatsache ist eine der

wesentlichen Eigenschaften von Journa-

listen und Redakteuren.

Nun ist eine Gemeindezeitung auch

nicht ansatzweise dazu geeignet, ein

solches System anzuwenden und wir

könnten es uns auch gar nicht leisten.

Auch wollen wir uns nicht unbedingt

mit Journalisten vergleichen, aber gera-

de deshalb können wir auch bei dieser

Ausgabe Nr. 71 wieder mit Stolz be-

haupten: alles handgemacht!

An dieser Ausgabe arbeiteten Men-

schen mit, die mit großem Eifer und viel

Gespür die tollen Beiträge beisteuerten,

um auch diese Ausgabe wieder lesens-

wert zu machen.

Wir freuen uns, dass Melanie Schnei-

der nun bei uns im Redaktionsteam

dabei ist. Weitere Verhandlungen mit

„potentiellen“ Redakteurinnen sind im

Gange und geben Anlass zur Hoffnung,

uns noch breiter aufzustellen. Habt auch

ihr Lust und Laune im Fodn-Team mit-

zumachen, wir freuen uns über jeden

Mitarbeiter.

Und nun viel Vergnügen beim Lesen

dieser Ausgabe Nr. 71 wünscht