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Leisacher
Gucklöcher
Mit Rat und Tat für andere
da: Anita Mascher
Für viele in Leisach ist Anita Ma-
scher ein Begriff; sei es durch ihre
musikalischen Auftritte mit dem
Michaelichor, sei es durch ihre
berufliche Tätigkeit im Rahmen
des Sozialsprengels.
Die gebürtige Lienzerin lebt seit
1986 in Leisach. Vor dieser Zeit
absolvierte sie die dreijährige
Krankenpflegeschule in Lienz und
arbeitete anschließend drei Jahre lang in der
Ordination von Doz. Dr. Fritzer in Lienz. Als
sich die Geburt ihres ersten Kindes ankün-
digte, begannen sie und ihr Mann Walter,
den ersten Stock von Walters Elternhaus in
Gries für die junge Familie auszubauen.
Nach der Geburt von Sandra gab Anita ihren
Beruf auf und widmete sich 12 Jahre lang
ganz ihrer Familie. Auf Sandra folgten zwei
weitere Töchter, Nicole und Verena. Als die
Kinder in Leisach die Volksschule besuchten,
engagierte sich Anita im Elternverein und bei
den Erstkommunion- und Firmvorbereitungen.
Aus diesen Aktivitäten entstand der Michaeli-
chor, den Anita 25 Jahre lang bis 2016 lei-
tete. In diese Aufgabe investierte Anita viel
Herzblut, und mit ihren Auftritten bereiteten
die Sängerinnen vielen Menschen eine große
Freude.
Als die Kinder selbständiger wurden, kam auf
Anita eine neue berufliche Aufgabe zu: Ihre
Mitarbeit im Gesundheits- und Sozialsprengel
Lienz Land wurde gewünscht. Zuerst arbeitete
sie geringfügig als Wochenend- und Urlaubs-
vertretung, und sie bemerkte bald, dass diese
Aufgabe für sie genau das Richtige war. Meh-
rere Fortbildungskurse machten sie fit für die
anspruchsvolle Tätigkeit als Krankenpflegerin
in der mobilen Pflege mit ständig wechseln-
den Herausforderungen und sehr viel Verant-
wortung.
Ihr Sprengel mit Sitz in Tristach umfasst acht
Gemeinden, darunter auch Leisach. Derzeit
sind dort 17 Mitarbeiterinnen beschäftigt,
davon sechs diplomierte. Die anderen sind
Pflegeassistentinnen oder Heim- und Haus-
haltshilfen. Sie betreuen nach einem genauen
Einsatzplan 40 bis 60 Klienten, die ganz ver-
schiedene Dienste benötigen. Auch in Leisach
nehmen mehrere Personen die Dienste des So-
zialsprengels in Anspruch und sind froh und
dankbar für diese professionelle und doch so
menschliche Hilfe.
Die Arbeit erfordert viel Einfüh-
lungsvermögen und Flexibilität,
weil sich alle Klienten und deren
Angehörige in einer schwierigen
Lebensphase befinden. Oft ist es
die letzte Zeit vor dem endgülti-
gen Abschiednehmen, in der die
Mitarbeiterinnen des Sozial-
sprengels vor allem auch den
Angehörigen zur Seite stehen
müssen. Dabei ist es wichtig,
dass sie behutsam alle mögli-
chen Hilfestellungen anbieten können, seien
es pflegerische Hilfsmittel oder weitere Einrich-
tungen, zu denen Kontakte hergestellt werden.
Anita hält sich stets vor Augen, dass sie in
ihrer Berufsarbeit immer Gast im Haus ihrer
Klienten ist. Sie kann verschiedene Maßnah-
men vorschlagen, die Erleichterung bringen,
und Hilfen anbieten, aber die Entscheidungen
treffen die Klienten oder deren Angehörige.
Je nach Bedarf kommen die Mitarbeiterinnen
des Sozialsprengels täglich, in schweren Fäl-
len sogar mehrmals täglich, oder auch nur
einmal pro Woche ins Haus. Der Wunsch
aller Klienten ist es, so lange wie möglich in
ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben, aber
wenn es nicht mehr vertretbar ist, informiert
der Sozialsprengel über weitere Möglichkei-
ten der Betreuung wie z. B. Wohn- und Pflege-
heim oder 24-Stunden-Betreuung. Auch bei
Anträgen für die Erhöhung des Pflegegeldes
oder andere finanzielle Unterstützungen in
Härtefällen bieten die Mitarbeiterinnen des
Sozialsprengels Hilfe an, genauso wie bei Ter-
minvereinbarungen im Krankenhaus oder mit
den Hausärzten.
Was die Klienten an Anita sehr schätzen ist
die Tatsache, dass sie die Situation von pfle-
genden Angehörigen aus eigener Erfahrung
kennt und weiß, dass man auch bei bestem
Willen mit der Zeit an seine Grenzen kommt.
Dann ist es gut, wenn man die Dienste einer
24-Stunden-Betreuung in Anspruch nehmen
kann. Es kann oft eine Weile dauern, bis Be-
treuerinnen gefunden werden, die menschlich
mit dem jeweiligen Klienten zusammenpas-
sen, und die Angehörigen sind nie gänzlich
aus der Verantwortung entlassen. Aber ohne