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EMEINDE
Chronik - was ist das?
Chronikarbeit (von Chronos – griechisch: die Zeit) be-
deutet das Sammeln, Archivieren und Dokumentieren von
aktuellen Ereignissen und Veränderungen sowie das Ver-
walten und Aufbereiten von vergangenem Geschehen in
einer Gemeinde.
In der Gemeinde Thurn hat Chronikarbeit eine besonders
lange Tradition. Schon 1957 begründete VS-Dir. i.R. OSR
Hans Kurzthaler die Gemeindechronik. Sie ist damit eine
der ältesten in Tirol. Sie umfasst neben einem Fotoar-
chiv mit mehr als 11.000 Bildern auch eine Chronik der
Bautätigkeit in der Gemeinde (seit 1955), diverse heimat-
kundliche Forschungsarbeiten (Dialektwörterbuch, Flur-
namenerhebung, private Sammlungen) sowie jährliche
Belegsammlungen und Chronikberichte (seit 1977).
Das Chronikarchiv ist im Dachgeschoß des Gemeindezen-
trums untergebracht. Hier lagern Schätze zur Thurner Ge-
schichte und solche, die es werden könnten.
Am 7. April 2018 trafen sich in Thurn 28 Chronisten aus
Ost- und Südtirol zu ihrer jährlichen Frühjahrstagung.
Bgm. Reinhold Kollnig begrüßte alle Anwesenden und stellte die
Gemeinde ausführlich vor. Er bedankte sich für die vorbildliche
und unverzichtbare Arbeit, die die Chronisten leisten.
Bezirkschronist Sepp Wurzer gab einen kurzen
Rückblick auf
das Chronikjahr 2017
und berichtete von der Gedenkfeier an
die Opfer des NS-Regimes und der Erweiterung des Mahnmals
bei der Pfarrkirche St. Andrä um das „Buch der Opfer“. Wei-
ters erwähnte er die Buchpräsentation „Das alte Amlach und
seine Bewohner“ durch den Ortschronisten Alois Micheler, die
Chronikausstellung in Schlaiten, den „Tag der offenen Tür“ im
Kammerlanderhof in Thurn und vieles mehr. ImAnschluss daran
folgten die Berichte der Chronisten aus den Gemeinden.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Zentrale, zu dem die
Gemeinde eingeladen hatte, berichtete der aus Innsbruck ange-
reiste Mag. Bernhard Mertelseder vom Tiroler Bildungsforum
über das
Tiroler Flurnamenprojekt
, das heuer abgeschlossen
werden konnte und mittlerweile ca. 120.000 Flurnamen umfasst.
Auf reges Interesse stießen seine aktuellen Informationen über
das Tiroler Archivgesetz, das seit November 2017 in Kraft ist
und die Sicherung, Aufbewahrung und Nutzung von öffent-
lichemArchivgut regelt. Alle Gemeinden unterliegen somit einer
Archivierungspflicht, deren Handhabung unter den Teilnehmern
für interessierte Diskussion sorgte.
Am Ende der Frühjahrstagung stand die
Neuwahl des Bezirks-
chronisten und seines Teams
auf dem Programm. Sepp Wurzer
als Bezirkschronist, Mag. Andrea Schett als Bezirkschronist-
Stellvertreterin sowie die Ausschussmitglieder Gertraud Brug-
ger, Lois Gomig, Franz Kollreider, Burgl Ploner und Mag. Stefan
Weis wurden einstimmig von den anwesenden Chronisten für die
nächsten fünf Jahre bestätigt.
Zum Ausklang der Frühjahrstagung führte Raimund Mußhauser
die Chronisten durch den
Kammerlanderhof
.
Das Thurner Chronistenteam möchte sich an dieser Stelle bei
der Gemeinde für ihre Unterstützung bei der Vorbereitung und
Durchführung der Tagung bedanken.
DI Marian Unterlercher
Osttiroler Chronisten tagten in Thurn
Die Gemeinde Thurn lud zur diesjährigen Frühjahrstagung der
Osttiroler Chronisten.
Fotos: Raimund Mußhauser