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G

EMEINDE

P. S. Der Baum des Jahres 2017

war der Wacholder

Baum des Jahres 2018 ist die Pappel

https://www.proholz-tirol.at/home/pappel-baum-

des-jahres-2018.html

Durch das erhöhte „Platzangebot“ verbessert sich die Stabilität

der Bäume sehr schnell. Kurzum, die Dickungspflege ist die

wichtigste Pflegemaßnahme die es gibt. Sie bringt zwar noch

keinerlei Erträge, ist aber die wichtigste Investition in die Zu-

kunft des jungen Waldes.

Im Jahr 2017 wurden in Thurn sage und schreibe rd. 15 ha Jung-

wald auf diese Art und Weise gepflegt. Das bringt für die Zukunft

perfekten Schutz durch gesunde Jungwälder.

Der Waldpflegeverein Lienz hat diese Arbeiten in zusätzlicher

Weise gefördert. Zu den öffentlichen Mitteln hat der WPV Lienz

die Hälfte der Eigenleistung übernommen, sodass für den Wald-

besitzer nur mehr 10 % an Eigenleistung für die Dickungspflege

im Schutzwald zu bezahlen war. Die Agrargemeinschaft Thurn

hat diese Möglichkeit in besonderer Weise genützt. Dazu kann

nur gratuliert werden.

Welchen Beitrag trägt die „öffentliche Hand“?

Im Schutzwald gibt es die Möglichkeit der Inanspruchnahme von

Förderungsmitteln. Die Europäische Union, die Republik Öster-

reich und das Land Tirol fördern Maßnahmen, die dazu beitra-

gen, die Schutzfunktion zu verbessern. Dazu zählen alle bereits

angeführten Maßnahmen sowie die bodenschonende Bringung

von Holz mittels Seilkran. Im letzten Jahr wurden rd.

42.000 €

an öffentlichen Mitteln in Thurn eingesetzt. Zu diesem speziellen

Thema gibt es Auskünfte vom Gemeindewaldaufseher und von

der Bezirksforstinspektion.

Was gab es sonst noch Besonderes im Thurner Wald?

Auch dieWegerhaltung bzw. Weginstandsetzung ist für dieWald-

bewirtschaftung von besonderer Bedeutung. So wurde im letzten

Jahr der Helenentalweg beginnend ab der „Thaler Brücke“ sa-

niert bzw. wieder instandgesetzt.

Ein Schwerpunkt lag auch in der Ausnutzung der Naturverjün-

gung. Das bedeutet, dass der Wald so genutzt werden soll, dass

junge Bäume von selbst nachwachsen, ohne aufforsten zu müs-

sen. Diese Strategie hat bereits Gottfried Waldner, der Vorgänger

unseres derzeitigen Gemeindewaldaufsehers, verfolgt. Dadurch

werden einerseits Kosten für die Aufforstung eingespart, ande-

rerseits wachsen bodenständige Bäume (Samen von Bäumen,

die „immer schon hier waren“) nach. Eine Verfälschung der Her-

künfte findet somit nicht statt.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass im letzten Jahr sehr

viel Arbeit im Thurner Wald erfolgt ist. Der Schwerpunkt lag in

diesem Jahr vor allem in der Pflege und weniger in der Nutzung

der Wälder.

Im heurigen Jahr sind einige Waldnutzungen geplant. Das Au-

genmerk wird auf naturnahe, kleinflächige Nutzungen gelegt.

Wer in diesen Tagen aufs Zettersfeld fährt, sieht im Nahbereich

der Straße Nutzungen, die den Vorgaben der Naturnähe in be-

sonderer Weise entsprechen. Vielfach ist schon Naturverjüngung

(kleine Bäume, die von „selbst“ angewachsen sind) vorhanden.

Diese gilt es nun freizustellen, um Platz für einen neuen Jung-

wald zu schaffen.

Erich Gollmitzer

Dickungspflege Noitschleiten.

Fotos: Peter Unterfeldner

Holzschlägerung in der Tratte vorher ...

... nach der Seilung.