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10 OBERLIENZerlesen

Glyphosat ist ein Wirkstoff, der

über die grünen Teile der Pflanze

aufgenommen wird und bis in die

Wurzeln gelangt. Die Phosphor-

verbindung tötet unselektiv sämtli-

che Pflanzen, die damit in Kontakt

kommen. Glyphosat ist der meist-

verkaufte Pestizidwirkstoff und bei

uns meist unter dem Namen

Roundup für jeden erhältlich. Ein-

gesetzt wird das Mittel zur Un-

krautbekämpfung vor allem in der

Landwirtschaft, in der Grünraum-

bewirtschaftung (öffentliche Anla-

gen, Gemeinden, ÖBB) und in

Hausgärten.

Obwohl Glyphosat

seit Dezember letzten

Jahres für weitere fünf

Jahre zugelassen wurde, bleibt es

umstritten. Dr. Burtscher-Schaden,

Autor des Buches Die Akte

Glyphosat, hat die Kritikpunkte vor

Kurzem in einem Vortrag in der

LLA abgehandelt. Seine Recher-

chen haben ergeben, dass die euro-

päischen Kontrollbehörden die

Aussagen vom Agrarkonzern

Monsanto großteils einfach über-

nommen haben. Dabei wurde etwa

der Befund der WHO „wahr-

scheinlich krebserregend“ übergan-

gen. (Glyphosat steht grundsätzlich

im Verdacht für den Menschen

hormonschädigend, fruchtschädi-

gend und krebserregend zu sein.) Er

bemängelte weiters den fehlenden

Zugang zu wichtigen Daten und

Studien und wies auf die schädi-

genden Nebenwirkungen von

Glyphosat hin.

Glyphosat hat negative Auswirkun-

gen auf die Artenvielfalt. Einmal

durch das Abtöten von sogenannten

Beikräutern und Bodenlebewesen,

die aber für das Ökosystem wichtig

sind. Dann für die Insekten, Vögel,

Säuger, die Glyphosat über die

Nahrungskette aufnehmen und

deren Nahrungsangebot grundsätz-

lich massiv beschnitten wird.

Glyphosat kann ins Grundwasser

gelangen und ist besonders für

Algen und Wasserpflanzen giftig.

Was ist Glyphosat?

von Anna Maria Kerber

Am 30. Jänner fand die nicht öf-

fentliche Sitzung der Forsttagsat-

zungskommission im Gemein-

deamt statt. Die Kommission

setzt sich aus folgenden Mitglie-

dern zusammen: DI Hubert Sint,

Förster Ing. (FH) Erich Gollmit-

zer, Bgm. Martin Huber und

Franz Stotter als Vertreter der

Waldbesitzer. Es wurde über die

eingebrachten und anmeldepflich-

tigen Fällungsanträge beraten

(Zustimmung, Ablehnung, Auf-

lagen, usw.).

Bericht über das

abgelaufene

Forstwirtschaftsjahr:

Gesamtwaldf läche

in der Gemeinde

1.969 ha

Wirtschaftswald

646 ha

Schutzwald im Ertrag

843 ha

Schutzwald außer Ertrag 442 ha

Nichtholzboden

38 ha

Der Holzeinschlag 2017 belief sich

auf 8.157 efm (Erntefestmeter),

davon 1.880 efm Schadholz (= 547

efm/ha). Der Gesamtwert beträgt

ca. € 728.000,- (inkl. MWSt.).

In der Gemeinde Oberlienz wur-

den 9.890 Bäume (4.750 Fichte,

4.000 Lärche, 965 Tanne, 175

Laubhölzer) gepf lanzt.

Die öffentliche Sitzung und In-

formationstagung fand heuer

erstmals für alle Gemeinden des

Forstbezirkes Vorderes Iseltal ge-

meinsam (Schlaiten, Ainet,

Oberlienz, Thurn, Lienz, Gaim-

berg, Nußdorf/Debant) am dar-

auffolgenden Freitag (2. Feber) in

der Gemeinde Nußdorf/Debant

statt. Dabei wurde seitens der

Bezirksforstinspektion (BFI) Bi-

lanz über die letzten 15 Jahre ge-

zogen. Die Teilnahme der Wald-

besitzer der einzelnen Gemeinden

war nur mäßig, was angesichts

der äußerst interessanten Kurzbe-

richte der einzelnen GWAs über

diverse Schwerpunkte, wie We-

gebau mittels Frästechnik, sehr

schade war.

Forsttagsatzung

von GWA Florian Holzer

270-300 Jahre alt ist diese Lärche.

Mit 1,6 m Durchmesser und 13,68 efm

Holzertrag kann man ihn gut und gerne als

Mammutbaum bezeichnen. Genauestens

inspiziert von Diana, dem Baumwächter.

© Florian Holzer