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03/2018
Der Mensch ist seit einigen Jahr-
zehnten einer enormen Schad-
stoffbelastung ausgesetzt. Unsere
natürlichen körpereigenen Ent-
giftungskapazitäten sind damit
überfordert – ein Anstieg chroni-
scher Erkrankungen ist die Folge.
Doch es gibt Abhilfe: Mit einer
ganzheitlichen Ausleitung können
wir uns dieser Schadstoffe wieder
entledigen, regelmäßig angewendet beugt diese Entgiftung
einer Überbelastung vor und stärkt unseren Organismus.
Nie zuvor waren wir mit einer solchen Masse an Chemikalien
und Schadstoffen aus der Umwelt konfrontiert, die viele Men-
schen krank werden lassen.
Schätzungen gehen heute von etwa 50 Millionen deklarierten
chemischen Fremdstoffen, sogenannten „Xenobiotika“ aus –
mit über 100.000 davon sind wir in unserem Alltag konfron-
tiert, und jeden Tag werden es mehr. Allein in unseren Lebens-
mitteln stecken mehrere hundert Zusatzstoffe, die
kennzeichnungspflichtig sind und oft unerfreuliche Nebenwir-
kungen haben. Dazu kommen Schadstoffausdünstungen in
Räumen oder von Textilien, Weichmacher in Kunststoffen,
mit Aluminium angereicherte Kosmetika, Amalgam als Zahn-
füllung, Rückstände aus Verbrennungsmotoren, Herbizide und
Insektizide, Feinstaub, verschiedene Metalle und andere
künstliche Chemikalien. Die Anreicherung der Biosphäre mit
Metallen aus tieferen Erdschichten, hat über die Jahrhunderte
hinweg laufend zugenommen. Allein in Meerestieren ist der
Quecksilbergehalt zwischen 1977 und 2002 um das zehnfache
gestiegen. Die Belastung mit Blei in unseren Knochen ist heu-
te um ein vielfaches höher als jene in Skeletten unserer Vor-
fahren. Auf den ersten drei Plätzen von „Cercla“, einer Liste
der gefährlichsten Stoffe für die Menschheit, landen regelmä-
ßig die Metalle Arsen, Blei und Quecksilber.
Entscheidend für unsere Gesundheit ist die Fähigkeit des Kör-
pers, ausreichend Nähr- und Vitalstoffe aufzunehmen und
ebenso Schadstoffe auszuscheiden. Funktioniert diese Grund-
regulation, dann übernehmen unsere Ausleitungsorgane Darm,
Niere, Lunge und Leber die Entgiftung. Läuft das Fass aber
über, lagert der Körper die Schadstoffe in fettreichen und
stoffwechselaktiven Organen ein wie Lunge, Haut, Gelenk-
kapseln und Schleimhäuten sowie auch in den Knochen, im
Gehirn, in den Brustdrüsen, in der Prostata und der Schilddrü-
se, was wieder zu akuten oder chronischen Erkrankungen füh-
ren kann. Zudem ist ein Großteil der Schadstoffe fettlöslicher
Natur und damit nicht wasserlöslich, sodass diese nicht ein-
fach über die Nieren ausgeschieden werden können. Damit das
aber möglich wird, müssen sie im Verlauf der sogenannten
„Biotransformation“ in drei Phasen umgewandelt und wasser-
löslich gemacht werden. In der ersten Phase werden die
Fremdstoffe umgebaut und für die Ausscheidung vorbereitet.
In Phase zwei werden sie mit körpereigenen Stoffen wasser-
löslich gemacht, damit der Organismus sie schließlich in Pha-
se drei vor allem über die Niere ausscheiden kann. Ein
wichtiger Faktor ist dabei, das die Zwischenprodukte, die bei
der Umwandlung in Phase eins entstehen, oft hochreaktiv sind
und dadurch wie freie Radikale wirken. Somit haben sie eine
noch toxischere Wirkung als die ursprünglichen Ausgangs-
stoffe – was auch als „Giftung“ bezeichnet wird. Diese Prozes-
se werden vor allem durch Enzyme gesteuert. Ihre Steuerung
und Aktivität ist wiederum abhängig von unserem genetischen
Code. Es gibt also gute Entgifter und schlechte Entgifter.
Vielen Chemikalien und Schadstoffen ist zudem gemeinsam,
dass sie massiven Zellstress hervorrufen. Dies hat wiederum
Auswirkungen auf die Funktion des Zellstoffwechsels und
führt zu einer Störung in den Mitochondrien, den Kraftwerken
unserer Zellen, sowie zu einer chronischen, oftmals unbe-
merkten Entzündung (Silent Inflammation). Chronische Ent-
zündung, Zellstress sowie Energiemangel münden letztlich in
eine mitochondriale Fehlfunktion und sind die Wegbereiter für
chronische Erkrankungen, wie Herz- und Kreislauferkrankun-
gen, Immun- und Hormonungleichgewicht, Stoffwechsel-
krankheiten, sogenannte rheumatische Erkrankungen, Krebs
sowie neurodegenerative Erkrankungen wie zum Beispiel
Demenz.
Ein wichtiger Schlüssel zur Erhaltung der Gesundheit ist daher
die regelmäßige Entgiftung – auch wenn noch keine Sympto-
me vorliegen. Das vorbeugende Ausleiten lohnt sich, denn
haben sich erst einmal Schadstoffe abgelagert, kommt es zu
Entzündungen besonders in Gelenken und Bindegewebe. In
der Naturheilkunde nutzt man traditionell die Wochen der
Fastenzeit, um sich mit Hilfe einer Reinigungskur aller abgela-
gerten Stoffe zu entledigen. Diese Kur besteht aus einer mög-
lichst basischen und gleichzeitig entgiftenden Kost, wobei auf
Genussmittel verzichtet wird. Heilkräftige Pflanzen unterstüt-
zen dabei die ausleitende Wirkung.
Im ersten Schritt ist es wichtig, den Körper mit den notwendi-
gen Werkzeugen (Mineralien, Spurenelemente, Vitamine,
Coenzyme) auszustatten, die auf körperlicher Ebene wichtig
sind für alle biochemischen Prozesse.
Der zweite Schritt ist die Ausleitung von Fremd- und Schad-
stoffen mithilfe von chemischen oder naturheilkundlichen
Substanzen oder anhand einer physikalischen Ausleitung (zum
Beispiel Einläufe). Eine achtsame Grundhaltung ist Basis aller
dieser Maßnahmen, sie ermöglicht, im gegenwärtigen
Moment bewusst akzeptierend, wohlwollend und vor allem
ohne Bewertung zu verweilen. Sie senkt auch das Stressniveau
im Körper und stimuliert den Ruhenerv (Nervus vagus) und
macht den Körper so durchlässiger und offener – und versetzt
ihn so eher in die Lage, Gifte und Belastungen auch auf stoff-
licher Ebene loszulassen.
In der Umweltmedizin gilt als erster Grundsatz vor allem der
Expositionsstopp. Das bedeutet, dass die Zufuhr von Giften
und Schadstoffen konsequent beendet werden muss. Die gilt
natürlich auch und vor allem für die Genussgifte Nikotin und
Alkohol sowie die Reduzierung von elektromagnetischer
Strahlung (Handy etc.). Vor jeder Ausleitung ist darauf zu ach-
Befreien wir uns von Umweltgiften
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