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Sept. 2017
A
nna Inwinkl wurde am 27. Juni 1921 in Gries am Bren-
ner als viertältestes von neun Kindern geboren. Einige
Jahre später zog sie mit ihren Eltern und Geschwistern nach Imst
und verbrachte dort einen Teil ihrer Kindheit.
Im Alter von sechs Jahren übersiedelte die ganze Familie
nach Dölsach in Osttirol, dem Heimatort ihres Vaters. Dort be-
suchte sie die Volksschule. Schon mit 12 Jahren kam sie auf den
Hof des Hittinger Bauern in Tristach und arbeitete dort als Magd.
Mit 19 Jahren heiratete sie den Bauer Josef Inwinkl und arbei-
tete fleißig in der Landwirtschaft. Dem Paar wurden drei Kinder
geschenkt: Josef, Annemarie und Siegfried.
Als sie 44 Jahre alt war, traf sie ein schwerer Schicksals-
schlag. 1965 überraschten Muren ihr Heimathaus und ihr Ehe-
mann verstarb an einem Herzinfarkt. 1966 erfasste wiederum
eine Mure das Wohngebäude
und sie musste mit ihrer Fa-
milie im Jahre 1968 in die
Dorfstraße am Ortseingang,
in die neu erbauten Haus-
und Hofgebäude übersiedeln.
Bis ins hohe Alter ging sie
auch dort gerne und mit Fleiß
den Arbeiten am Bauernhof
nach. Sie war immer stets
um ihre Familie bemüht. Als
die Arbeit am Hof nicht mehr zu erledigen war, genoss sie ihren
Lebensabend in Kreise ihrer Familie. Im letzten Jahr verstarb ihr
ältester Sohn Josef. Nach längerer und mit Geduld ertragener
Krankheit verstarb sie am 2. August 2017 im Bezirkskranken-
haus Lienz.
Anna Inwinkl,
vulgo Hittinger Mama,
† 2.8.2017
M
argaretha Amort, geboren am 1. Juli 1947, wuchs als
jüngstes von zwölf Geschwistern am „Jakoberhof“ in
Tristach auf. Sie war ein lebhaftes, unkompliziertes Kind.
Nach der Schulzeit begann sie eine Lehre in der Gemischt-
warenhandlung „Weikl“ in der Pfarrsiedlung. Weitere Stationen
waren die Firma Posch und Manfreda in Lienz. Ein kurzer Ab-
stecher führte sie zu Frau Gritsch nach Hall in Tirol, bevor sie
schließlich bei der Firma Zuegg in Lienz ihre „Berufung“ fand. Als
„Zuegg-Greti“ war sie weithin bekannt und geschätzt. So schreibt
eine ehemalige Kundin: „Wir erinnern uns an die schönen Zuegg-
Zeiten, als Greti durch ihre Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft
das Einkaufen immer zu einem besonders angenehmen Erlebnis
gemacht hat.“
In ihrer Freizeit reiste Greti gerne mit ihrer Freundin Anna
quer durch Europa. Unvergessen bleiben für ihre Schwester
Moidl und Nichte Karin die jährlichen Aufenthalte in Grado. Greti
war ein ausgesprochener Familienmensch. Sie schätzte vor al-
lem die traditionellen Familientreffen am Hof. Da war immer was
los! Für ihre Nichten und Neffen hatte sie stets ein offenes Ohr
und verwöhnte diese auch gerne. Zu ihrer Nichte Karin, von der
sie liebevoll Mäuschen genannt wurde, hatte sie ein besonders
inniges Verhältnis.
Greti war an vielem interessiert und stets offen für Neues - so
war sie auch eine der ersten Golferinnen in Tristach. Ihr Humor
und ihre Geselligkeit waren ansteckend, wo immer sie auch war,
sie sorgte für Unterhaltung.
Und bei den „einarmigen
Banditen“ im Casino war das
Glück auf ihrer Seite.
Leider blieb ihr ein glück-
licher Ruhestand verwehrt.
Unmittelbar nach ihrer Pensi-
onierung im Jahr 2002 brach
die heimtückische Krankheit
aus: Krebs. Sie nahm diese
Bürde mutig und geduldig an. In dieser schweren Zeit war ihr
Großneffe Anton eine besondere Stütze. Er konnte sie mit sei-
nen kindlichen „Schelmereien“ von ihren Schmerzen ablenken.
Ebenso begleiteten sie ihre Geschwister durch diese dunkle Peri-
ode und waren immer für sie da.
Mehrere Operationen und viele Therapien beeinträchtig-
ten die letzten drei Lebensjahre massiv. Dennoch hat sie ihren
Kampf und die Hoffnung nie aufgegeben. Am Sonntag, dem
30. Juli waren diese erschöpft, Greti schlief im Kreise ihrer Fami-
lie ruhig ein. Sie ist ihren Brüdern Hansl und Seppl nachgefolgt.
Aber ihre Stimme und ihr ansteckendes Lachen werden in uns
nachklingen!
Zitat von Rainer Maria Rilke: „
Wenn ihr mich sucht, sucht
mich in euren Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden,
werde ich immer bei euch sein“
.
Greti Amort, † 30.7.2017