Sept. 2017
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Sepp Obererlacher wurde am 29.7.1936 als Ältester von
insgesamt sieben Geschwistern (Toni, Michl, Kathi und Ma-
ria) in Untertilliach geboren, wovon zwei (Martin und Hubert)
bereits im Kindesalter verstarben.
S
epp besuchte in seinem Heimatort acht Jahre lang die
Volksschule. Er war zusammen mit Walter Schneider,
der zum Schluss vier Wochen lang sein Zimmergenosse im
Pflegeheim war und ihm am 8. Jänner diesen Jahres voraus-
gegangen ist, Gründungsmitglied der Musikkapelle Untertil-
liach. Dort spielte er mit Leidenschaft Flügelhorn. Auch bei
der Schuhplattlergruppe haben beide aktiv mitgewirkt.
1957 schloss er die landwirtschaftliche Schule in Lienz
mit der Facharbeiterprüfung ab. Zuerst half er ein paar Jahre
am elterlichen Hof mit und verdiente sich mit Milch in die
Molkerei bringen sein erstes Auto. Schon früh entdeckte Sepp
seine Liebe zur Technik bzw. zu Motoren. Er und sein Bruder
Toni leisteten sich sogar ein Motorrad zusammen. Diese Lei-
denschaft durchzog wie ein roter Faden sein ganzes Leben.
Ein Bekannter animierte ihn zur Fahrlehrerprüfung und
von 1963 bis 1965 war er als Fahrlehrer bei der Fahrschu-
le Bergmeister in Lienz tätig. Am 1. Jänner 1965 wechselte
Sepp zur Post und war zuerst in der Werkstatt in Klagenfurt
tätig, nach drei Monaten wurde er in den Fahrdienst versetzt.
Bald darauf lernte Sepp seine erste Frau Ida kennen und
lieben. Am 28.9.1968 wurde in Maria Wörth geheiratet.
1970 kam sein erster Sohn, Martin, zur Welt, zwei Jahre spä-
ter die Tochter Elisabeth. Im Februar 1972 wurde er beruflich
nach Lienz versetzt und wohnte bei seinem Cousin in Tristach.
Im Mai darauf holte Sepp Frau und Kinder nach und die Fami-
lie war wieder glücklich vereint. Das Glück währte leider nicht
lange, denn im November 1972 erkrankte seine Frau schwer.
Am 28. Jänner des folgenden Jahres, drei Tage nach ihrem
31. Geburtstag, verstarb Ida viel zu jung und musste Sepp mit
seinen zwei kleinen Kindern zurück lassen.
Im März 1973 lernte Sepp dann seine zweite Frau Jo-
hanna kennen. Um seine Kinder liebevoll versorgt zu wissen,
wurde relativ schnell, am 20. Oktober 1973 in Matrei ge-
heiratet. Die Liebe ist mit den Jahren gewachsen und immer
stärker geworden.
Johanna schenkte Sepp
zwei weitere Kinder, Georg
1974 und Karin 1976. Im
selben Jahr zu Weihnach-
ten zog die Familie dann
in das neugebaute Haus in
der Ehrenburgstraße 31, wo
Sepp bis zur Übersiedlung
ins Pflegeheim Lienz im De-
zember 2016 glücklich war.
Um den Hausbau leichter zu
finanzieren war er nebenberuflich wieder als Fahrschullehrer
bei der Fahrschule Bergmeister tätig.
Im Nov. 1977 verstarb seine geliebte Mutter Agnes viel
zu früh mit 65 Jahren.
Sein Vater Josef verstarb im Jänner 1994 im 89igsten
Lebensjahr.
Am 1. April 1995 trat Sepp seinen wohlverdienten Ru-
hestand an und hatte nun mehr Zeit für seine Hobbies und
für seine große Leidenschaft, das Motorrad fahren. Außerdem
war er handwerklich sehr geschickt und hat sich seine Ma-
schinen für diverse Holzarbeiten selbst gebastelt. So hat er z.
B. aus einem alten Waschmaschinenmotor einen Antrieb für
seine Bandsäge gebaut und sich nach und nach eine kleine,
aber feine Werkstatt eingerichtet.
Im März 2005 verstarb sein jüngerer Bruder Michl.
2011 wurde leider seine beginnende Parkinsonerkran-
kung diagnostiziert. 2014 kam dann auch noch eine Demenz
dazu. Langsam und stetig verschlechterte sich sein Zustand.
Nach zweijähriger Pflege zu Hause, war es für seine Frau
Johanna, trotz großer Unterstützung durch Sepps Schwester
Kathi und einer 24-Stunden-Hilfe, leider nicht mehr zu be-
wältigen. Sie musste sich schweren Herzens für einen Platz
im Pflegeheim Lienz entscheiden, wo Sepp bis zu seinem Tod
am 29. Juli 2017 liebevoll gepflegt wurde. Er verstarb an
seinem 81. Geburtstag.
Josef Obererlacher, † 29.7.2017