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2017

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ratulationen

Zwei Goldene Ehejubiläen in unserer Gemeinde

Josef und Maria Gutternig

„Unsere Eltern hab’n sich ja

schon länger gekannt; durch

verschiedene Aktionen, wie

z. B. Äpfelverkauf bin ich mit

Gaimberg und auch mit dem

Seppl in Kontakt gekommen.

Er war ja damals schon gut

sechs Jahre in der Schweiz,

lockte mich mit netten Brie-

fen immer wieder…und er

hatte Erfolg. Seppl schickte

mir eine große Schweizer Ta-

geszeitung mit dem Auftrag,

mir eine gute Stelle herauszu-

suchen. Ich fand sie in einem

herrschaftlichen Haushalt als

Köchin. In meiner eigentli-

chen Ausbildung als Näherin

war ich nicht so gefragt. Ein

halbes Jahr verbrachte ich

dort, als die Sehnsucht nach

der Heimat uns wieder nach

Osttirol zog. Und dann haben

wir relativ rasch beschlos-

sen, ein gemeinsames Leben

zu beginnen.“ Recht lebhaft

schilderte die Jubelbraut die-

se Phase ihres Lebens auf

Nachfragen der Enkelinnen

am festlich gedeckten Tisch

beim „Kirchenwirt“!

Josef Gutternig, damals unter

dem Namen „Miedl Sepp“

im Dorf bekannt, hatte das

Tischlerhandwerk erlernt und

um „etwas zu verdienen“,

zog es ihn, wie viele Leute in

den sechziger Jahren, in die

Schweiz.

Maria, geb. Pichler stammt

aus Heiligenblut und erlern-

te über die Landwirtschafts-

kammer Klagenfurt den Be-

ruf der Nählehrerin. In einem

Zusatzlehrgang erwarb sie

sich im Bildungshaus Schloß

Krastowitz den Abschluss zur

Nähkursleiterin im Trachten-

bereich.

Am 6. Mai 1967, ein strah-

lend schöner Maientag, feier-

te man die Hochzeitsmesse in

der Pfarrkirche Heiligenblut,

um den Angehörigen des

Bräutigams die Möglichkeit

zu geben, einmal ins Mölltal

zu kommen. Drei Tage vor

dem Hochzeitstermin hatte es

am Iselsberg noch jede Men-

ge Schnee. Das Hochzeits-

mahl fand dann im Haidenhof

statt. „Und die „Hoadenwirts

Burgl“ sorgte pünktlich um

22:00 Uhr für „Hüttenruhe“;

d.h. sie komplimentierte uns

einfach hinaus!“ Man wohnte

erst einmal beim „Gridling“

in einer kleinen Dachwoh-

nung. „Das war eh lustig,

als wir am Hochzeitsabend

unser kleines Reich beziehen

wollten, war die Türe noch

abgeschlossen, man erwartete

uns nicht so früh zurück und

der Seppl musste durch das

Kellerfenster einsteigen, um

uns den Zugang ins eheliche

Schlafgemach zu ermögli-

chen“.

1968 begann man mit dem

Bau des Eigenheimes neben

dem elterlichen Hof beim

„Angerer“, das dann im Jah-

re 1969 bezugsfertig war.

Maria begann mit der Gäste-

zimmervermietung und Seppl

arbeitete als Tischler in der

Fa. Bodner. Im Sommer 1968

wurde Tochter Barbara gebo-

ren, die nun mit Ehemann Ca-

millo und den Töchtern Eva

und Anna den Rahmen für ein

„feines Altwerden in familiä-

rer Geborgenheit“ sorgt.

Seitens der Gemeinde Gaim-

berg ist man dem Ehepaar

Josef und Maria Gutternig zu

großem Dank verpflichtet, sei

es in Erinnerung noch an die

Alt-Bgm. Peter Duregger und

Franz Kollnig, die gerne ihre

Aufgaben im Bereich Touris-

mus - wie z. B. Gästeehrun-

gen - mit Maria an der Seite

wahrgenommen haben oder

auch an die vielen gemeinsa-

men Aktionen in Pfarre und

Gemeinde. Maria war eine

der ersten Frauen, die erkann-

te, wie wichtig die „Integrati-

on der Zugezogenen“ ist und

erzielte mit der Organisation

der sogenannten „Hausfrau-

ennachmittage“ nachhaltigen

Erfolg. 15 Jahre fungierte sie

auch als Kontaktperson des

Sozialsprengels.

Mit einem Ehemann wie

Seppl an der Seite konn-

te Maria in der dörflichen

Gemeinschaft durch ihre

christliche Prägung viel Gu-

tes bewirken, das heute noch

in vielfältiger Weise nach-

wirkt. Gerne denkt sie an die

Zeit zurück, wo sie mit der

Erstkommunionvorbereitung

beschäftigt war. Umgekehrt

war es aber auch so, dass dem

Seppl mit Maria an der Seite

vieles möglich wurde; so übte

er jahrzehntelang den Dienst

in der Pfarre als Organist aus,

war dem Kirchenchor ein

verlässlicher Begleiter in Pro-

ben und Aufführung. Auch

sportliche Erfolge waren dem

Seppl möglich, die Teilnahme

am 60 km Dolomitenlanglauf

an die 30 mal krönte immer

ein vorderer Platz. Er nahm

auch öfters an der Radrund-

fahrt teil und absolvierte so-

gar den Venedig-Marathon-

lauf!

Enkelin Anna, Maria und Josef, Enkelin Eva mit Freund

Christof, Schwiegersohn Camillo und Tochter Barbara.

Foto: privat

Foto: Gemeinde Gaimberg

Bezirkshauptfrau-Stv. Dr. Karl Lamp (2. v.l.) überreichte die

Jubiläumsgabe des Landes Tirol. Josef Gutternig, Dr. Karl

Lamp, Maria Gutternig, Elisabeth Steiner, Paul Steiner,

Bgm. Bernhard Webhofer (v.l.).