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Seite 40

A

LLGEMEIN

Griaß enk Gott liabe Leit, mir sein heit beinond,

Seppls 80er zu feiern, des isch allerhond.

Beim Oberniggla in da Proppanitze isch er geborn,

vom Oberniggla zum Unterniggler isch er erscht woarn.

A Weile hot er vom Nochbarhaus oba gschaut,

donn erst hot ers Sephele zi frogn getraut.

„Wia wars denn, tian ma heiratn, tian mir ins zomm?

I suach nimma weiter, bei dir waß i wos i hon.“

A groaße Familie isch in Seppl sei Freid,

Alte und Junge und Kinderlen gibt’s heit.

Die Enkelen sein in Seppl sei gonzer Stolz,

die sein ihm mehr wert als im Wold des gonze Holz.

Im Summa isch da Sepp am liabsten auf da Alm,

bei seine Wiesn, die Bama, die Kiah und die Kolbn.

Weard irgendwo gsungen und gemütlich gsessen,

darf man aufn Sepp auf koan Foll vergessen.

A wichtige Rolle spielt da Sepp bei insan Chor,

und zwoar beim Bass und net beim Tenor.

Durch an guatn Teppich wearn die Liada erscht richtig brat,

und ohne an guatn Teppich klingt olles lei fad.

Isch a Solo zu singen, hupfn die Noten recht umanond.

Aufn mit da Brilln und an Leuchtstift in die Hond.

Ob lateinisch oda englisch, ob rhythmisch oda choral,

der Sepp lossts recht tuschen bei insern Dorfvocal.

Mocht da Chor an Ausflug oda geht af Tournee,

da Sepp isch dabei und mocht mit bei jedem Schmäh.

Alle zwoa Joahr geht da Sepp af sei Kur,

do gibt’s Gymnastik und an Kurschottn dazua.

In Boanan tuats guat und a da Figur,

af Nocht ischs recht lustig und gemiatlich dazua.

Bei die Thurner Senioren isch da Sepp a dabei,

an Korta, an Pretscha und alle Sorgn sein einerlei.

Wir wünschen dir Gesundheit, viel Freude und Segn,

und du sollst noch recht long is Taktsteckl sehgn.

80 Jahre - Unterniggler Sepp

Dieser einmal ganz anders verfasste Lebenslauf von

Josef Baumgartner stammt von seiner Tochter Anne-

lies Baumgartner. Hat sie das Dichten vielleicht von

ihrer Mama geerbt?

Einige interessante Details möchte ich jedoch noch hinzufügen:

Sepp wurde auf dem Obernigglerhof am 27. März 1937 in der

Osternacht geboren. Er war der Zweitälteste von acht Kindern

(vier Buben, vier Mädchen).

Für seine Eltern war die große Schwester als „Kindsdirn“ nicht

geeignet. Diese Aufgabe übertrugen sie an Josef, der sie per-

fekt meisterte. Kein Wunder also, dass er so ein liebevoller und

geschätzter Opa für seine sieben Enkel ist. Hat er doch dieses

„Handwerk“ in so jungen Jahren erlernt. Das Aufwachsen auf

einem Bauernhof war mit viel Arbeit verbunden. Es war damals

üblich die Kinder von der Schule zu holen, wenn sie auf dem

Feld gebraucht wurden. Trotz allem blieb für Sepp noch Zeit,

anderen Beschäftigungen nachzugehen. Mit 16 Jahren trat er

der Freiwilligen Feuerwehr bei und gleichzeitig begann er seine

„Sängerlaufbahn“. Die Chöre wechselten im Laufe der Zeit und

Sepp wechselte mit ihnen. Heute ist er Mitglied im Dorfvocal

Thurn und zeigt nach wie vor großen Einsatz!

1959, am Ostermontag, heiratete Josef seine Josefa. Durch die

Heirat wurde er zum Bauer am Unternigglerhof und im Laufe der

Jahre Vater von fünf Kindern.

24 Jahre Gemeinderat mit viel Freiwilligenarbeit in den Aus-

schüssen war auch so eine „Nebenbeschäftigung“ von Sepp. Die

Asphaltierung der Zettersfeldstraße jährt sich heuer zum 40. Mal.

Diese wichtige Gemeindestraße wurde früher von einer Brin-

gungsgemeinschaft betreut. Die Asphaltierung fiel in diese Zeit.

Sie war eine von Seppls wichtigsten Aufgaben und kostete ihm

wahrlich viel Nerven und Kräfte!

Und auch sonst war und ist er ein sehr aktiver Vereinsmensch und

hilft wo Hilfe gebraucht wird.

Jetzt aber hat er endlich genug Zeit und diese verbringt er am

liebsten auf der Alm, „dem schönsten Platzerl der Welt“.

Herzlichen Glückwunsch Sepp zu deinem 80er! Wir wünschen

dir alles Gute und noch viele Jahre voller Gesundheit und Freude

mit deiner Familie und deinen Hobbys!

Luise Hofmann

Glückwünsche von der Gemeinde Thurn und der Freiw. Feuer-

wehr Thurn werden überbracht. V.l.: Tobias, Annalena, Josefa,

Julian, Josef und Manuel Baumgartner, Bgm. Ing. Reinhold Koll-

nig, FW-Kdt. Martin Zeiner, Luise Hofmann vom Redaktionsteam

und Martina Baumgartner.

Foto: Martin Baumgartner