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Dezember 2016

‘s Blatt‘l

Seite 41

Wir gedenken

Die „Plattner-Nille“ wurde als viertes

von sechs Kindern der Maria und des

Jakob Wibmer geboren. Sie wuchs

am Pedarnighof in Göriach auf und

besuchte die Volksschule in Schlaiten

und Göriach.

Als nicht einmal 20-jährige verlor sie

1944 nicht nur den Vater durch eine

schwere Krankheit, sondern auch die

Schwester Elisabeth. 1945 fiel dann

auch noch ihr Bruder Peter, der Hofer-

be, im zweiten Weltkrieg. Gemeinsam

mit der Mutter und den Schwestern

Maria, Anna und Theresia bewirtschaf-

tete sie daraufhin den Pedarnighof.

1954 heiratete sie dann Thomas

Plattner, Bauer am Plattnerhof und

übersiedelte in die unmittelbare Nach-

barschaft. Aus der Ehe entstammen

insgesamt 9 Kinder, von denen eines

kurz nach der Geburt verstarb. Für

ihre Gastfreundschaft und die gute

Küche war die Plattnerbäuerin weitum

bekannt. Sie hatte auch für jedes Fa-

milienmitglied immer ein kleines Ge-

schenk parat, sei es zu Weihnachten

oder zum Geburtstag. Hart arbeiten,

ohne große Ansprüche zu stellen, war

für sie stets selbstverständlich. So

blieb sie bis ins hohe Alter eine wert-

volle Hilfe im Haushalt und auch bei

der Pflege ihres Mannes.

Eine ihrer größten Freuden war es,

mit dem Fernglas vom Plattnerhof

aus die Natur zu bewundern, Tiere zu

beobachten und auch selbst draußen

zu sein. Stunden verbrachte sie in den

Wäldern und ging dort ihrem größten

Hobby, dem Grantenklauben nach.

Die letzten fünfeinhalb Jahre ver-

brachte sie im Wohn- und Pflegeheim

Lienz. Wenn sie sich vielleicht nicht im-

mer an jeden einzelnen erinnern konn-

te, war sie doch um jedes Gespräch

und jede Abwechslung froh.

Petronilla Plattner

geb. Wibmer

geb. 29.06.1925

23.04.2016

„Liese“ wurde als zweitältestes Kind

des Matthias Steiner und der Maria

geb. Gomig beim „Zenzer“ in Schlai-

ten geboren. Bereits mit sechs Jahren

verstarb ihre Mutter und so wurde sie

schon sehr früh zu schwerer Arbeit he-

rangezogen. Die wirtschaftliche Not-

lage erforderte Übersiedlungen zum

„Anderler“ und „Oberhainzer“/Glanz.

Nach der Pflichtschule besuchte

sie die Haushaltungsschule in Lienz.

Es folgten Anstellungen bei der Fam.

Ingruber in Ainet und in der Schweiz.

1952 heiratete sie Alois Gomig und zog

vorerst im Gomig-Hof in Alkus ein, wo

sie nach dem frühen Tod ihrer Schwä-

gerin „Fine“ die Hauswirtschaft führte.

Im Sommer 1954 übersiedelte die

Familie in das Eigenheim in Ainet/Dor-

nach, welches Lois mit seinem Bruder

Edl errichtet hatte. Nach und nach ka-

men die Kinder Lois, Annelies und Tone

zu Welt. Wegen zunehmender Platznot

wurde in den Jahren 1966 - 68 auf der

Tratte noch einmal ein Haus gebaut.

1972 erkrankte sie schwer. Dank

der fortgeschrittenen Medizin waren

ihr noch viele, wenn auch nicht unbe-

schwerte Jahre vergönnt, geprägt von

der Fürsorge für ihre Familie und lie-

bevoller Begleitung ihrer Enkelkinder.

Auch die Tochter Annelies schätzte

ihre vielfältige Hilfe beim Wallen-

steinerhof in Iselsberg, besonders als

Schwiegersohn „Jogg“ bei einem Ar-

beitsunfall tödlich verunglückte.

Auch das unerwartete Ableben ihres

Mannes und den tragischen Unfalltod

des Enkels Michael meisterte sie mit

einem unerschütterlichen Gottvertrau-

en. Regelmäßige Besuche im Alters-

heim und Krankenhaus, vorzugsweise

mit dem Fahrrad, waren ihr ein Anlie-

gen. Nach einem erfüllten Leben ver-

starb sie im 89. Lebensjahr.

Elisabeth Gomig

geb. Steiner „Anderler“

geb. 19.10.1927

11.07.2016

„Annelies“ wurde als drittes von acht

Kindern der Eheleute Michael und

Alma Hauzenberger in Dölsach gebo-

ren. Nach der 8-jährigen Pflichtschule

absolvierte sie eine 3-jährige Landwirt-

schaftsausbildung in Simmerlach. Es

folgten Beschäftigungen beim Woanig

im Debanttal und in der Neuner-Fabrik

in Lienz. Am 14.10.1962 heiratete sie

ihren Peter aus Dölsach und bezog mit

ihm imHuberfeld in Schlaiten ihr erstes

Quartier.

Der Reihe nach kamen die Kinder

Eveline, Gabi, Maria, Gerlinde und An-

drea zur Welt. Im Herbst 1977 bezog

die Familie ihr neuerbautes Haus in

der Plone. Schwere Schicksalsschlä-

ge blieben nicht aus: 1996 starb Toch-

ter Eveline an einem Krebsleiden und

2015 verunglückte Tochter Maria beim

Bergwandern tödlich.

Im Eigenheim waren wohl neben der

Familie die Blumen und der Garten ihr

Ein und Alles. Auch erfreute sie sich an

9 Enkelkindern, welche ihre Oma über

alles liebten. Als Schützen-Marketen-

derin und fleißige Helferin bei unzähli-

gen kirchlichen und weltlichen Festen

sorgte sie mit Frohsinn für gute Laune.

Ab 2008 begann ihr Leidensweg mit

der ersten Amputation am Fuß. Nach

einigen halbwegs guten Jahren folgten

längere Krankenhausaufenthalte auf-

grund mehrerer Schlaganfälle, einem

Herzinfarkt sowie einem Oberschen-

kelhalsbruch. In dieser schweren Zeit

war sie besonders froh um ein paar

Besuche, sowie den 24 Stundendienst,

die Arbeit vom Sozialsprengel Lienz-

Land und das stetige Nachschauen

von Franz, Paula und Pauline von der

Nachbarschaft. Annelies hat am 27.

August, getröstet von den kirchlichen

Sakramenten friedlich den Weg in die

ewige Heimat angetreten.

Anna Elisabeth Mühlmann

geb. Hauzenberger

geb. 16.02.1941

27.08.2016