GZ_Virgen_2016_02

41 / 56

VirgenAktiv Virger Lebensbilder I 41
ten und Produzenten, Fachzeitschriften
und nicht zuletzt das Feedback der
Gäste. Ich halte es auch für absolut
wichtig, neue Ideen meiner Mitarbeiter
mit einzubeziehen.
Welche Auszeichnungen und Ehrungen
liegen dir besonders am Herzen, haben
eine besondere Bedeutung für dich?
Besonders stolz bin ich darauf, dass ich
bereits in jungen Jahren – mit 26 – die
Position als Küchenchef im 5-Sterne Su-
perior Wellness-, Golf- und Genießer-
hotel Salzburgerhof in Zell am See über-
nehmen durfte. Meine Arbeit und
mein Engagement wurden bereits nach
kurzer Zeit mit den ersten Gault Millau
Hauben belohnt.
Eines der beeindruckensten Erlebnisse
war für mich die Zeit, in der Otto von
Habsburg das Hotel Miramar in Opatija
besucht hat. Für ihn zu kochen und ihn
persönlich kennenzulernen war für
mich eine große Ehre.
Dieses Jahr feiere ich das zehnjährige
Jubiläum im Hotel Miramar, Opatija
und das 25-jährige Jubiläum bei mei-
nem Dienstgeber – der Familie Holleis
aus Zell am See. Darauf bin ich natür-
lich auch stolz.
Mittlerweile hast du dein zweites
Kochbuch herausgegeben. Wie entsteht
so ein Buch und wie wählst du zum
Beispiel aus, welche Rezepte veröffent-
licht werden?
Meine beiden Kochbuch-Projekte haben
mich sehr beeindruckt. So ein Buch zu
gestalten ist mit sehr viel Arbeit und Zeit-
aufwand verbunden. Die Bücher wurden
mit besonderer Sorgfalt und Liebe ge-
staltet und finden großen Anklang.
Mein erstes Kochbuch beinhaltet den
geschichtlichen Hintergrund der Region
Opatija-Riviera, ausgewählte Rezepte für
drei Jahreszeiten-Menüs sowie interes-
sante Tipps für Entdeckungsreisen und
Ausflugsziele.
In meinem zweiten Kochbuch präsen-
tiere ich meine mediterranen Lieblings-
gerichte verbunden mit einer Präsenta-
tion heimischer Produkte, Lieferanten
und Produzenten.
Du hast in vielen namhaften Spitzen-
hotels gearbeitet. Welcher dieser Arbeits-
plätze hat dich als Koch und auch als
Mensch am meisten geprägt und begeis-
tert?
Ich hatte Gott sei Dank noch die Mög-
lichkeit in einem sehr guten 4-Sterne
Hotel in St. Johann in Tirol ein solides
Fundament zu erlernen. Am meisten ge-
prägt hat mich anschließend die Zeit als
Jungkoch bis zum Sous-Chef im 5-Sterne
Gartenhotel Tümmlerhof in Seefeld in
Tirol. Der Einfluss der Nouvelle Cui-
sine – diese neue Art zu kochen – hat
mich sehr beeindruckt und geprägt.
Eine der tollsten Erfahrungen in meiner
beruflichen Laufbahn war die Zeit auf
dem Luxusliner Queen Elizabeth 2 –
eine schwimmende Stadt mit sämtlichen
Nationalitäten. Ich durfte fast die ganze
Welt bereisen und hatte die Gelegenheit
bei einem Landgang – als Einziger un-
serer Familie – meinen Onkel Otto und
meine Verwandten in Montevideo/Uru-
gay kennenzulernen.
Hast du persönlich eine Leibspeise?
Sehr heimatverbunden bin ich, wenn es um
meine Lieblingsspeisen geht. Was ich ab
und zu sehr gerne esse, ist eine gute Haus-
mannskost wie z. B. Osttiroler Schlipf-
krapfen oder „Ingsahnte Nigelen“.
Du bist schon so viele Jahre weg und
überall auf der Welt unterwegs, wel-
chen Bezug hast du noch zu Virgen?
Ich bin sehr stolz „Virger“ zu sein und
komme immer wieder sehr gerne in
meine Heimat, wo ich aufgewachsen
und meine Jugendzeit verbracht habe.
Leider ergibt sich nicht so oft die Ge-
legenheit dafür. Umso mehr genieße ich
die Zeit, die ich dann bei meinen Kurz-
besuchen in Virgen verbringe.
Arthur Berger arbeitet, wo andere Urlaub machen – Hotel Miramar Obatija, Kroation –
Als Küchenchef obliegt ihm die Leitung eines 30-köpfigen Küchenteams.
Vorbereitungen für einen Kochkurs mit den
Gästen.