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Rund ums Dorf
12/2015
Da war einmal der Notruf im Bereich im Bereich
Kinigat-Klettersteig. Eine Urlauberin war am 15.
August 2015 alleine und trotz unsicherer Wetterlage
in den schwierigen Steig eingestiegen. Es fing an zu
regnen, der Fels wurde nass und rutschig. Im
Bereich des Kartitscher-Platzls stürzte die Frau in
die Sicherung und verletzte sich leicht. Zudem zog
ein schweres Gewitter auf. Mit etwas Verzögerung
setzte die Bergsteigerin einen Notruf ab.
Bergrettung und Christopherus 7 wurden mit unkla-
rer Ort- und Situationsangabe alarmiert.
Nach einem kurzen Suchflug bei starkem Wind,
Nebel und Hagelschlag konnte der Flugretter direkt
bei der Frau abgesetzt werden. Wegen der sehr
schlechten Witterungsbedingungen war eine
Bergung aber unmöglich. Der Hubschrauber muss-
te abdrehen. Auch an eine bodengebundene
Bergung war nicht zu denken. Zu groß wäre wäh-
rend des Gewitters das Risiko für die Retter gewe-
sen. Die verletzte Frau und der Flugretter mussten
aufgrund der Blitzschlaggefahr abseits der
Stahldrahtversicherung des Klettersteiges das
Gewitter vorbeiziehen lassen. Erst nach leichter
Wetterbesserung konnte der Rettungshubschrauber
die Bergung bei starkem Regen beenden. Die
Bergrettung Obertilliach war vor Ort, um die
Hubschrauberbesatzung bei dieser extrem schwieri-
gen Bergung und bei der Orientierung zu unterstüt-
zen. Der oft geübte Bergeeinsatz der Bergrettung im
Klettersteig war Gott sei Dank nicht notwendig.
Um 3:00 Uhr in der Früh musste die Suche aber
ergebnislos abgebrochen werden. Bereits um 6:00
Uhr in der Früh wurde die Suche wieder aufgenom-
men. Diesmal mit Unterstützung des
Polizeihubschraubers Libelle Kärnten. Während die
ersten Bergrettungsmänner und Feuerwehrmänner
bereits im Gelände waren, konnte die
Hubschrauberbesatzung beim ersten Suchflug den
Vermissten lokalisieren. Dieser wurde knapp unter-
halb des Schusterecks leicht unterkühlt, aber unver-
letzt mit dem Hubschrauber geborgen. Die
Erleichterung und die Freude über den glücklichen
Ausgang waren bei allen Beteiligten nach einer
anstrengenden Nacht sehr groß.
Der Sommer ist vorüber und nun freuen wir uns auf
einen Winter mit vielen schönen Schitouren.
Immer wieder passiert es, dass Personen, die vom
Rettungshubschrauber oder von der Bergrettung aus
Bergnot geborgen werden, ohne Bergeversicherung
dastehen. Das kann teuer werden. Wir appellieren
daher an alle, die in den Bergen unterwegs sind,
eine Unfallversicherung abzuschließen.
Die Bergrettung Tirol bietet eine günstige
Versicherung für die Bergung aus Berg- und
Wassernot an. Um lediglich € 24.- pro Kalenderjahr
ist die ganze Familie (Kinder bis zum 18.
Lebensjahr) versichert.
Zusätzlich zur Bergeversicherung gibt es - nach
Förderbeitrag gestaffelt - verschiedene
Förderpakete, wie z.B. den Bergrettungskalender,
den Airbag-Rucksack, den Multifunktionshelm,
Klettersteig Set und vieles mehr.
Nähere Informationen finden Sie im Internet unter:
www.bergrettung-tirol.comZahlscheine sind auch bei den
Bergrettungsmitgliedern erhältlich.
Am 22. August 2015 abends wurde die Bergrettung
wiederum alarmiert. Ein Schwammerlsucher wurde
im Bereich Birgl/Schuster Eck im Gemeindegebiet
von Kartitsch vermisst. In enger Zusammenarbeit
mit der zuständigen Alpinpolizei wurde im
Waldbereich oberhalb von Birgl noch in der Nacht
mit Bergrettungsmännern der Ortsstellen
Obertilliach, Lesachtal und Sillian, mit
Bergrettungshunden und Unterstützung der
Feuerwehr Kartitsch sehr genau durchsucht.
Wichtiger Hinweis
Fotos: Bergrettung