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Dezember 2015 | Seite

23

DIE GEMEINDE INFORMIERT

+ 10 Grad haben den vielen Schneekanonen in den

Schigebieten leider wochenlange „Verschnaufpausen“

verschafft.

Da zeigt sich wieder einmal, dass die „Schattseite“

auch Vorteile hat. Die natürliche Sonnenfinsternis,

bis zu 2 Monaten keine Sonne, und die anhaltende

Kälte in den Tallagen, vor allem in den Nachstunden,

konnten unser „Schneemeister“ Walter Kollnig nutzen,

um genug Kunstschnee für unsere Langlaufloipe zu

erzeugen. Nach dem Ausbringen des Kunstschnees

mit Traktor und Düngestreuer und der perfekten Loi-

penpräparierung durch unseren engagierten Gemein-

dearbeiter Johannes Oberhammer konnte bereits am

12. 12. 2015 die 3,7 km lange Langlaufloipe freigege-

ben werden.

„Wir in Lavant schaffen das“.

Andere

schattseitig gelegene Gemeinden in Osttirol haben bis

heute noch keine Loipe.

Sanierung der Ruine

der frühchristlichen Bischofskirche

Schon seit 2 Jahren wird am Sanierungskonzept

„Ruine Bischofskirche“ gearbeitet bzw. der Sanie-

rungsbeginn immer wieder aufgeschoben. Laut Aus-

kunft vom Amt der TLR, Abteilung Hochbau, Ing.

Bernhard Huter, liegen nun alle Pläne vor. Im Jänner

ist noch eine Besprechung mit dem Bundesdenkmal-

amt vorgesehen. Nach Vorlage der Angebot und er-

folgter Auftragsvergabe kann mit einem Sanierungs-

beginn im nächsten Jahr gerechnet werden.

Museum Lavant

Im Jahr 2016 werden von der UNI Innsbruck, Institut

für Archäologien die Funde im Museum restauriert

und konserviert. Auch das stark beeinträchtigte Ge-

ländemodell vom Kirchbichl wird überarbeitet und mit

einer Schutzhaube abgedeckt. Im Rahmen der engen

Kooperation zwischen der Gemeinde und dem Insti-

tut für Archäologien, werden für den Arbeitsaufwand

keine Personalkosten verrech-

net. Lediglich die Reisekosten für

die Arbeiten vor Ort und das Ver-

brauchsmaterial wird von der UNI

in Rechnung gestellt. Der Aufwand

für die Gemeinde wird ca. 1.300

Euro betragen und die bereits in

Auftrag gegebene Plexiglashaube

wird ca. 1.800 Euro kosten.

Erneuerung der

Info-Tafeln

am „Wirts-Platzl“

und am Beginn

des Kirchweges

Schneeausbringung für die Loipe

Kunstschnee-Erzeugung

Mittelalterliche Toranlage

Die Freilegung der Toranlagemit zweimächtigen Türmen in den späten 40-er Jahren an einer

Stelle, die im Volksmund seit alters her „Thörl“ heißt, und ihre Deutung durch den Ausgräber

F.MiltneralsTeileiner spätantikenBefestigungsanlage,diedengesamtenOberteildesKirchbichls

umgeben haben soll.Gebaut als Sperre am einzigen Zugang zum LavanterKirchbichl. Sie ist ver-

mutlichmitdermittelalterlichenBurgaufderHügelspitze inVerbindungzubringen,die1381andie

Grafen vonGörzübergegangen ist.Stehtwohl im ZusammenhangmitderDefensionsordnungder

GörzerGrafen (1444 n.Chr.), dieBefestigung desHügels und eineBesetzung desselben in Zeiten

derGefahr vorschrieb.Der steileHügelmit seinen ihn imOsten,SüdenundWestenumfassenden

Schluchtenwardann fastuneinnehmbar.

SpätantikesHaus

Seit dem 3. Jhd.n.Chr.wurde der LavanterKirchbichl sehr starkmitWohnhäusern verbaut.Diese

Siedlung bestand bis in die Zeit um600 n.Chr.Damalswurde Lavant ebensowie Aguntum in der

Auseinandersetzung zwischenBajuwaren undSlawen zerstört.DieHäuser dieserSiedlung, deren

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stand. Bemerkenswert bei dem hier konservierten spätantiken Raum ist die aufwendige Bauwei-

semit einer Fußbodenheizung.Man beachte dienur an derHangseite hochgezogenenHeizziegel.

So konnte eine wesentlich verbesserte Entfeuchtung erreicht werden.Wie an vielen Stellen am

Lavanter Kirchbichl dienten auch hier römischeMarmorsteine als billiges und bequem erreich-

baresBaumaterial.

ArchäologischesMuseum

Die imMuseum ausgestellten Schaustücke geben einen Querschnitt durch die Geschichte des

Hügels, erhebenaber zur Zeit keinenAnspruchaufVollständigkeit.Diebisherältesten Funde vom

KirchbichlstammenvomÜbergangNeolithikum/Bronzezeit.DieältestenExponate,die imMuseum

gezeigtwerden, stammenausderBronzezeit (Keramikumetwa1600 v.Chr.),die jüngstenausder

Gotik (Fresken und Bauglieder aus dem späten 15.Jhd.n.Chr. von der gotischen Phase derWall-

fahrtskirche).Manche Stücke sind nur als Nachbildungen und Duplikate sichtbar, die jeweiligen

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dessenBesuchempfohlen sei.

Haus desBurgkommandanten

WenigeSchritteöstlichdermittelalterlichenToranlage liegenuntereinemhölzernenSchutzdachdie

Ruinen eines römischenWohnhauses.Der alsHanghaus konzipierteWohnbau hat sich ursprüng-

lichübermehrere kleine Terrassenhangaufwärts erstreckt.Dieheute sichtbaren vierRäume sind

vom Archäologischen Institut der Universität Innsbruck Ende der 80-er Jahre ergraben worden.

Zwei der Räume verfügen über eine gut erhaltene Fußbodenheizung. Aus dem in der Kaiserzeit

erbauten und frühestens im6. Jhd. aufgegebenenHaus stammen einige der schönsten bisher in

Lavant gemachten Funde,darunterdie imMuseum von LavantalsKopie gezeigteGoldmünzedes

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GrabinschriftderVolusiaSaturnina.

Kreuzweg

Die 16 kleinen, offenen Stationskapellen beginnen amDorfende und säumen denWeg, der den

Kirchbichl bis zur „oberenKirche“ –Kirche zu den hll. Petrus und Paulus – hinaufführt.Die Bild-

stöckewurden1992neuerrichtetundmitArbeiten vonHelmutMillonig (Innsbruck) geschmückt.

Ruine frühchristlicheBischofskirche

Die Reste der 1950-52 unterMiltner freigelegten sog. frühchristlichen Bischofskirche ist die ein-

druckvollste Ruine des Lavanter Kirchbichls. Nicht zuletzt durch ausgrabungstechnisch bedingte

Probleme kann dieBaugeschichte derKirchenanlage nurmit großenSchwierigkeiten erschlossen

werden.Vermutlich ist an eineältere, imWesten gelegeneKirche in einer zweitenPhase ein zwei-

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ziertworden. Strittig bleibt, ob sich diese Veränderung in zwei oder dreiHauptschritten vollzogen

haben. (Im Gegensatz zur Schautafel vor Ort, die den Rekonstruktionsversuch vonW. Alzinger

und E. Fossel von 1967wiedergibt,wird im folgenden der „Zwei-Phasen-Theorie“ F.Glasers und

P.GleirschersderVorzug gegeben).

Pfarr- undWallfahrtskircheSt.Ulrich

DasGotteshaus von Lavantwar ursprünglich eine Eigenkirche im Besitz Vollfreier,was durch die

urkundlich überlieferteÜbergabe (1085/1097) eines Viertels derDotation und des Anteils an der

Kirche amBerg Lavant („inmonte loant“) anBrixen durch den vollfreienGeistlichen namensHun-

preht feststeht.DiespätgotischeKirchemagum1500errichtetwordensein,woraufdasPortalund

derReliefsteinmitSt.MariaundSt.Ulrichhindeuten. Im Jahr1665 führteMeisterMatthiasAmorth

Bauarbeitendurch.DerTurmwurde1660wenigstens inseinenFundamentenerrichtetbzw.erneu-

ert, jedoch erst nach rund drei Jahrzehnten fertiggestellt.Die Pfarrkirche zum hl. Ulrich verdankt

ihr heutiges Aussehen einer großzügigen barocken Erneuerung um das Jahr 1770. Die jüngste

Restaurierungerfolgte inden Jahren1991bis1996durchdieBrüderPescoller (Bruneck).

Kreuzigungsgruppe

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gekreuzigstenHeilandsmit den beiden Schächern

(A.18.Jh

.).Der drastischenDarstellung halber,

dieauchaufChristus zutrifft,wird imVolksmund vonden „dreiSchächern“ gesprochen.

Kirche zu den hll.Petrus undPaulus

DieKirche steht auf traditionsreichemBoden,was archäologischeGrabungen ergaben.Unter der

Apsis der Kirche, aber in der Achse abweichend, liegen die Fundamente eines Bauesmit Rund-

apsis, in dem ein ehemaligerKapellenbau zu erblicken ist.Das St. Peter- und Paulus-Patrozinium

weist an sich auf ein hohes Alter und könnte von der im8.Jhd. aufgelassenen ehemaligenKirche

des Bischofs(?) herrühren, wenn auch eine Kontinuität für einen Sakralbau auf der Kuppe des

Hügels bisher nicht nachgewiesen ist. Für die Zeitspanne, da hier die Burg existierte, dürfte ein

KapellenbauTrägerdesPatroziniumsgewesensein.Die jetzigeKirchewurdeam10.Oktober1485

geweiht.Nach Paolo Santoninowurde sie von denBewohnern von Lavant erneuert, als sie einzu-

stürzendrohte.

1

6Kreuzwegbildstöcke

entlang desKirchweges

LAVANT

MittelalterlicheToranlage

Dolomitengolf

WeilerWacht

Frauenbach

ArchäologischesMuseum und

Aufbahrungskapelle

Ruine frühchristlicheBischofskirche

Filialkirche hll.

Petrus undPaulus

Kreuzigungsgruppe

Wallfahrtskirche

Maria Lavant

Kriegerdenkmal

Hausmit Fußbodenheizung

Haus desBurgkommandanten

Pfarramt

Lavant

STANDORT

2

Gemeindeamtund

RestaurantRömerstube

Gasthof Lavanterhof

Kristemoarhof

Michelerhof

Simiterhof

Prinster

3

4

5

6

1

6

5

1

2

3

4

Tristach