Previous Page  35 / 40 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 35 / 40 Next Page
Page Background

Seite 35

07/2015

DerAbfallwirtschaftsverband informiert

Die Aliens sind unter uns!

Sie heißen Einwanderer und Exoten, Invasoren, Neobioten

oder eben Aliens. Gemeint sind Tiere und Pflanzen, die mit

Hilfe des Menschen in Gebiete gelangt sind, in die sie

eigentlich nicht gehören.

So nützlich und beliebt zahlreiche Kulturpflanzen sind, die

aus Asien oder Amerika eingeführt wurden, so uner-

wünscht sind einige Arten, die sich im neuen Lebensraum

unkontrolliert vermehren.

Sie können heimische Arten verdrängen, Ökosysteme stö-

ren und wirtschaftlichen Schaden anrichten.

Viele Neobioten gehören schon zum fixen Inventar der heimi-

schen Lebewelt. Doch Bisamratte und Regenbogenforelle,

Götterbaum und Springkraut sind ursprünglich nicht bei uns

zuhause.

Die Wege der Einwanderer sind oft abenteuerlich.

Ausgangspunkt der Reise war in vielen Fällen Nordamerika.

Waschbär und Bisamratte etwa entkamen Anfang des 20. Jahr-

hunderts aus Pelztierfarmen in Osteuropa. Von dort suchten

sie sich ihren Weg bis Skandinavien. Andere Arten wie etwa

die Regenbogenforelle oder der Signalkrebs wurden aktiv bei

uns ausgesetzt. Wieder andere gelangten als blinde Passagiere

im Ballastwasser von Schiffen zu uns, so etwa die chinesische

Wollhandkrabbe oder die Wandermuschel. Durch den Bau

neuer Verkehrswege können Tiere aber auch aktiv in neue

Gebiete einwandern. So besiedelten Hunderte Arten aus dem

Roten Meer über den Suezkanal das östliche Mittelmeer.

Manche Eindringlinge können massive Schäden in ihrer

neuen

Heimat bewirken.

Was zunächst willkommene Bereicherung der heimischen

Fauna und Flora ist, kann aber durchaus Probleme bereiten:

Nordamerikanische Arten wie die Regenbogenforelle oder der

Amerikanische Signalkrebs haben Europäische Bachforelle

und Europäischen Flusskrebs massiv dezimiert bzw. an den

Rand des Aussterbens gedrängt. Der Grund: Ihre unkontrol-

lierte Vermehrung, Verdrängung durch Laichplatzkonkurrenz

und das Einschleppen von Krankheiten durch achtlos ausge-

setzte Tiere!

Auch der in Ostasien beheimatete Staudenknöterich gelangt

über achtlos entsorgte Garten-abfälle in oft sensible Ökosyste-

me. Durch seine Schnellwüchsigkeit verdrängt er die heimi-

schen Arten. Der japanische Staudenknöterich weist eine hohe

Wurzelkonkurrenz auf, sodass auch Sträucher verdrängt wer-

den. Sein geringer Feinwurzelanteil fördert die Erosion an

Flussufern. Wo früher Weidenwurzeln den Boden zusammen-

hielten, schwemmen nun schon kleinere Hochwässer die Ufer

weg.

Die Liste der Einwanderer aus anderen Welten läßt sich noch

lange fortsetzen. Viele Auswirkungen sind noch nicht

erforscht. Einfach wieder heimschicken lassen sich diese

Aliens nicht.

Tipp:

Um intakte heimische Ökosysteme zu schützen, dürfen

Pflanzenabfälle nicht einfach am Waldrand

oder Bachufer abgelagert oder überzählige Tiere aus

Teich und Co. wild ausgesetzt werden!

Albanienhilfe - Sommerbericht von Marianne Graf

Liebe Helferinnen und Helfer !

Danke, dass ich euch beim Helfen an meiner Seite haben darf!

Ja, es tut so gut, auf euch rechnen zu dürfen! Mit eurer Hilfe

konnten wir wieder einiges in die Wege leiten.

Die „RETTUNGSINSEL“- ein Zentrum für Mädchen und jun-

ge Frauen in größten Notsituationen – das erste diesbezügliche

Haus in Albanien ist inzwischen angelaufen. Dafür wurde

auch eure Spende verwendet – Danke!

Wie berührend war es, dass kurz nach der Eröffnung ein 13-

jähriges Mädchen, ein Vergewaltigungsopfer, mit seinem

Baby im Kreis anderer vom Schicksal schwer gezeichneter

Mädchen hier einen sicheren Ort gefunden hat. Doch es bedarf

noch einiger Mittel, dass ich meine Schulden los bin!

Das neue Projekt – es liegt mir sehr am Herzen und ist überaus

notwendig:

Renovierung, bzw. teilweiser Neubau des Turnsaales für 700

Kinder der 9-Jahres-Schule in Fush Arrez in den Bergen

Hochalbaniens. Fush Arrez, ist ein Ort in Nordalbanien mit

4700 Einwohnern und die zweitgrößte Ortschaft im Kreis

Puka, einer der ärmsten Gegenden des Landes. In den langen,

kalten Wintern mit viel Schnee ist sie oft von der Umwelt

abgeschnitten. 75% der Bevölkerung sind arbeitslos.

Der Turnsaal ist seit fünf Jahren wegen Einsturzgefahr

gesperrt. Neben Turnen und Sport im Unterricht soll auch der

Aufbau von Jugendgruppen forciert werden, um den Jugendli-

che zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung zu verhelfen und sie

vor den negativen Einflüssen der Straße (Aggression, Gewalt,

Missbrauch) fern zu halten.

Da die Bauarbeiten ausschließlich mit lokalen Arbeitskräften

durchgeführt werden, kann somit vielen Bewohnern Arbeit,

sprich Broterwerb ermöglicht werden.

So bitte ich nun jeden, dem Kinder und Jugendliche ein Anlie-

gen sind, vielmals um Unterstützung!

Glückliche Sommertage wünscht von Herzen

Marianne Graf