CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
FEBER/MÄRZ 2019
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„Um im Spätsommer die
Mückenplage in Grenzen zu
halten und das Risiko für Über-
tragung von Viruserkrankungen
zu minimieren, müssen wir
frühzeitig Maßnahmen planen“,
erklärt Alberta Stenico, Leiterin
des Biologischen Labors der
Landesagentur für Umwelt und
Klimaschutz. Die Herausforde-
rung Tigermücke kenne keine
Saison. Sie habe sich von 2013
bis 2017 besonders in den kli-
matisch begünstigten Haupttä-
lern Südtirols ausgebreitet.
„Die durchschnittliche Anzahl
abgelegter Eier pro aufgestell-
ter Eiablagefalle und entspre-
chend die Gesamtzahl nachge-
wiesener Eier im Zeitraum von
Mai bis Oktober hat sich seit
2013 fast verzehnfacht.“ Glo-
balisierung und Klimawandel
hätten die Ausbreitung dieser
aggressiven Stechmücke, die
ursprünglich aus Südostasien
kommt, begünstigt.
Larvizide ab Frühjahr
im Einsatz
Die Gemeinden Bozen und
Meran planen deshalb – in Ab-
hängigkeit von Temperaturver-
lauf – ab Frühlingsbeginn den
regelmäßigen Einsatz von Lar-
viziden auf öffentlichem
Boden. Für die Schulen in
Bozen und Meran werden ge-
eignete Mittel zur Tigermük-
ken-Vorsorge bereitgestellt. In
ausgewählten Vierteln der
Landeshauptstadt soll zudem
versuchsweise die Wirksamkeit
biologischer Mittel gegen
Tigermückenlarven geprüft
werden. „Für eine effiziente
Bekämpfung der Tigermücke
ist aber die Mitarbeit der ge-
samten Bevölkerung notwen-
dig“, betont Stenico. Demnach
sei der Bürger für die Vorsorge
auf privatem Grund verant-
wortlich (Vermeidung von klei-
nen Wasseransammlungen bzw.
– wenn nicht möglich – Vor-
sorge mit geeigneten Mitteln).
„Auch die Bekämpfung der
Larven in den Straßen-Gullys
durch Gemeindemitarbeiter
oder beauftragte Firmen ist nur
dann wirksam, wenn sich auch
die Bürger aktiv in ihrem Um-
feld beteiligen.“
Bevölkerung einbinden
„Nur wenn wir genaue Kennt-
nisse zur Verbreitung haben, ist
es möglich, bei Auftreten einer
mit der Tigermücke verbunde-
nen Viruserkrankung Maßnah-
men planen zu können“, so die
Expertin. Weiters hält sie fest,
dass krankheitsübertragende In-
sekten aus anderen Gebieten der
Erde auf dem Vormarsch seien.
Neben der Tigermücke sind
Sandfliegen (Überträger der
Leishmaniose) und Zecken
(Überträger von FSME) zuneh-
mend von Bedeutung. Deshalb
wird die Arbeitsgruppe „Tiger-
mücke“ ihre Tätigkeit auch auf
diese invasiven Organismen er-
weitern.
Der Tigermücke einen
„Riegel“ vorschieben
Auch heuer soll die Ausbreitung der Tigermücke
gezielt eingedämmt werden.
Anfang Feber ging in Bruneck
die Ära der Ordensgemeinschaft
der Kreuzschwestern zu Ende,
die 1897 begonnen hatte. „Seit
damals bestand die Hauptauf-
gabe der Kreuzschwestern in
der Pflege und im Beistand von
hilfsbedürftigen Menschen“, in-
formierten Schwester Oberin
Josefa Maria Salcher und
Schwester Thekla Rigo. Erstere
zog nun in das Provinzhaus des
Ordens nach Besozzo in der
Provinz Varese, zweitere nach
Meran. Die beiden waren die
letzten zwei Kreuzschwestern in
Bruneck. Bgm. Roland Griess-
mair und Stadträtin Ursula Stein-
kasserer überbrachten den bei-
den deshalb als Zeichen der An-
erkennung und des Dankes
einen Blumengruß und die Brun-
ecker Stadtmedaille, die nun als
Erinnerung an die Zeit in Brun-
eck mit den beiden mitübersie-
delte.
Ära ging zu Ende
Auf der Gedenktafel im Friedhof von St. Paul steht: „Sie lebten für
die Freiheit Tirols – Ihre Opfer bleiben uns Verpflichtung. Sepp
Kerschbaumer – Franz Höfler – Anton Gostner – Luis Amplatz –
Georg Klotz – Kurt Welser“. Nun wurde auf Initiative des Paulsners
Werner Schmidt die Gedenkstätte auf dem Friedhof von St. Pauls
gesäubert und die Gedenktafel vom Restaurator Hubert Mayr aus
Percha unentgeltlich restauriert. Tatkräftig unterstützt wurden sie
dabei von Werner Tartarotti, der Gärtnerei ‘s Gartl und vom Pauls-
ner Friedhofswärter Franz Sinn.
Für eine
effiziente
Bekämpfung
der Tiger-
mücke
(Aedes albo-
pictus) ist
die Mitarbeit
der
gesamten
Bevölkerung
wichtig.
Eier der
Tigermücke.
V. l.: Der
Eppaner
Schützen-
haupt-
mann
Reinhard
Gaiser,
Werner
Schmidt
und Bun-
desge-
schäfts-
führer Mjr.
Jürgen
Wirth-
Anderlan.
Säuberung der
Gedenkstätte
Der gesäuberte
Gedenkstein.