Table of Contents Table of Contents
Previous Page  34 / 40 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 34 / 40 Next Page
Page Background

WIRTSCHAFT

PUSTERTALER VOLLTREFFER

FEBER/MÄRZ 2019

34

In Wien, Graz oder Dornbirn

gibt es bereits solche Inkubato-

ren, die mit staatlicher Hilfe auf-

gebaut wurden. Nun eröffnete

auch die Innos GmbH unter der

Leitung des Südtirolers Richard

Piock in Lienz einen solchen In-

kubator auf ca. 120 m² mit der

Bezeichnung „S³“. „Ein Inkuba-

tor ist ein Co-Working Space mit

angegliedertem Labor, wo junge

Technikbegeisterte Java/C ++

programmieren, Apps erstellen,

mit Mathlab Simulationen be-

rechnen, mit einem 3D Metall-

Drucker Prototypen und Funkti-

onsmuster herstellen, bestücken

und testen werden können“, in-

formiert Piock. Mentoren aus

den Leitbetrieben stünden ebenso

als „Paten“ zur Verfügung, wie

Spezialisten von Universitäten

und Forschungseinrichtungen.

Von Businessplänen bis

Workshops

Neben der Infrastruktur wird

über ein Unternehmertum-Pro-

gramm die Erstellung von

Business-Plänen, betriebswirt-

schaftlichen Benchmarks, Ab-

satzwirtschaft, Finanzierung,

Präsentation und Moderation

über Workshops „gelehrt“ und

die theoretische Basis für das

Unternehmertum geschaffen.

Das Programm steht auch Ab-

solventen der Maturklassen von

HTL und BHAK/HLW offen.

„Mit dem Inkubator möchten

wir Jungunternehmern bei den

ersten Schritten unter die Arme

greifen“, betont Piock. Ein ers-

tes Jungunternehmer-Team zog

bereits in den Inkubator, näm-

lich Johannes Mascher (20, Ab-

solvent der HTL Lienz) aus

Anras, Florian Wiedemayr (23,

Absolvent der HAK Lienz) aus

Heinfels und Stephan Pichler

(20, Absolvent der HAK in

Innsbruck) aus Strassen.

„Phonum GmbH“

Gemeinsam gründeten die drei

jungen Pustertaler das Unterneh-

men „Phonum GmbH“, um grö-

ßenverstellbare Bluetooth-Laut-

sprecher zu entwickeln, die

„zusammengeklappt“ besser

transportierbar sind und in voller

Größe eine bessere Klangqualität

erzielen sollen. „Spätestens Ende

des Jahres soll alles abgeschlos-

sen sein“, erklären sie.

Mit diesem Projekt landete

das Trio, das schon vor der

Gründung seines Unternehmens

befreundet war, im Oktober

2017 auf Platz eins des Kreativ-

Bewerbs „120 Sekunden“.

Sechs Monate „Zeit“

„In den nächsten sechs Mona-

ten werden wir auch einen Busi-

ness-Plan ausarbeiten, an diver-

sen Workshops teilnehmen und

versuchen Investoren zu finden

oder eine Förderung, etwa durch

das AMS, zu erhalten“, so Ma-

scher. Wenn dies gelingt, dürfen

neue Perspektiven zu gewinnen“,

erzählt das Trio. So habe Wiede-

mayr etwa schon eine einjährige

Weltreise hinter sich.

Warum die

Bezeichnung „S³“?

„Weil Startup/Jungunterneh-

men auf Lateinisch ,satus-sur-

sum societates‘ heißt (dreimal

der Buchstabe S) und Lienz mit

Aguntum als größter römischer

Siedlung in Österreich eine ge-

wisse geschichtliche Bindung an

die römische Zeit pflegen sollte“,

erklärt Piock die Bezeichnung.

In den Inkubator werden in

Bälde noch weitere Jungunter-

nehmer einziehen. „Es gibt ja

schon einige Bewerbungen.“ Die

Innos investierte in den Lienzer

Inkubator an die 40.000 €. Die

laufenden Kosten betragen rund

1.800 € pro Monat.

Drei junge Pustertaler zogen als Erste in den „Inkubator“ in Lienz ein.

Es handelt sich um erstmalig gemeinschaftlich genutzte Büros und Labor-

räume für Startups und Jungunternehmer.

Im Glöcklturm-Areal in Lienz wurde der erste Inkubator Osttirols eröffnet.

Die

Puster-

taler

Chefs der

„Phonum

GmbH“

zogen

bereits in

den Inku-

bator

„S³“ ein.

V. l.:

Stephan

Pichler,

Florian

Wiede-

mayr und

Johannes

Mascher.

Pustertaler entwickeln ihr

Unternehmen im „Inkubator“

sie im Inkubator bleiben, müssen

aber fortan Miete zahlen. An-

dernfalls müssen sie Platz für ein

neues Unternehmen machen.

Zwei bis drei Mal in der Woche

treffen sich die drei Jungunter-

nehmer nun im Inkubator, um an

ihrem Projekt zu arbeiten. Ma-

scher und Pichler absolvieren

derzeit ihren Zivildienst, und

Wiedemayr arbeitet im elter-

lichen Betrieb Landtechnik

Wiedemayr mit. „Wir werden je-

denfalls in Osttirol bleiben, denn

auch hier lässt sich einiges ma-

chen. Man braucht den Bezirk als

junger Mensch nicht immer zu

verlassen, um etwas zu erreichen.

Freilich verlassen wir den Be-

zirk, aber auf andere Weise, um