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Viele offene Fragen und immer wie-

der neue Infektionskrankheiten sind für

die Menschen enorme Herausforde-

rungen in vielerlei Hinsicht. Umso

wichtiger ist es, grundsätzlich auf ein

gut funktionierendes Immunsystem zu

achten. Ob wir uns mit Fieber und Hus-

ten plagen, an Allergien wie Asthma

und Heuschnupfen oder an Auto-

immunerkrankungen wie rheumatoider

Arthritis leiden oder Tumorzellen in

Schach gehalten werden, all das sind

Reaktionen eines komplexen, in unse-

rem Körper vorhandenen Netzwerkes,

des Immunsystems. Dessen Aufgabe es

ist: Eigenes von Fremdem zu unter-

scheiden und Fremdes in Folge effektiv

zu eliminieren.

Beim Essen starten

Die Stärkung des Immunsystems be-

ginnt schon beim Essen. Wenn etwa

Erkältungen verstärkt plagen, dann be-

sonders Brokkoli, Karotten, Tomaten,

Chicorée, Kohl, Knoblauch, Pilze und

Spinat verzehren. Unter allen Früchten

eignen sich am besten Zitronen,

Grapefruits, Guaven, Orangen, Bana-

nen und dunkle Früchte wie Kirschen.

Vitamin C ist ein Immunverstärker, der

die weißen Blutkörperchen effektiver

arbeiten lässt. Es beschleunigt sämtli-

che Abwehrreaktionen im Körper.

Doch um das Immunsystem richtig zu

stärken, muss man sich um alle Le-

bensbereiche kümmern: Übergewicht

senken, genügend schlafen, regelmä-

ßig bewegen, Medikamente nach

Möglichkeit abbauen oder vermeiden

sowie Stress reduzieren.

Stärkung des Immunsystems

ist das Um und Auf

Trotz vieler erfolgreicher Impfstrategien stellen Infektionskrankheiten immer noch ein großes Problem

dar. Deshalb gilt es das eigene Immunsystem so gut wie möglich zu stärken.

GESUNDHEIT

PUSTERTALER VOLLTREFFER

OKTOBER/NOVEMBER 2018

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Infos für Ihr Wohlbefinden

Parodontitis als

Hauptgrund für

Zahnverlust

Herr Dr. Gomille, wie häufig

ist Parodontitis?

Gomille:

„Drei von vier Men-

schen leiden laut Weltgesundheits-

organisation zumindest einmal im

Leben an einer Parodontitis. Ab dem

mittleren Erwachsenenalter kann

jeder betroffen sein. In selteneren

Fällen leiden auch junge Erwachsene

unter massiver Parodontitis. Die

Krankheit ist mit Abstand der häu-

figste Grund für Zahnverlust und hat

einen negativen Einfluss auf den ge-

samten Organismus. So steigert Pa-

rodontitis u. a. das Risiko von Er-

krankungen wie Herzinfarkt, Schlag-

anfall, Arteriosklerose und Diabetes.

Auch erhöht sie die Häufigkeit von

Frühgeburten und vermindertem

Geburtsgewicht.“

Was sind die ersten Anzei-

chen für Parodontitis?

Gomille:

„Meist auf den ersten

Blick unsichtbare Zahnsteinablage-

rungen und Zahnbeläge in Zahn-

fleischtaschen bzw. die dadurch

geförderte schlechte Bakterienflora.

Begünstigt wird Parodontitis u. a.

durch schlechte Zahnpflege,

und der Kieferknochen zieht sich zu-

rück. Die Krankheit ist umso gefähr-

licher, da nur selten Schmerzen auf-

treten, wodurch eine Diagnose oft

verzögert wird. Im fortgeschrittenen

Stadium erscheinen die Zähne deut-

Rauchen, Stress, Diabetes, schlechte

Ernährung und genetische Faktoren.“

Was passiert bei dieser

Krankheit genau?

Gomille:

„Sie bewirkt eine Ent-

zündung des Zahnhalteapparates,

Gesunder Zahn.

DDr. Otmar

Gomille

Zahnarzt

Foto: Martin Lugger

lich länger, können sich lockern und

ausfallen. Folgende Symptome kön-

nen auf eine Parodontitis hinweisen:

Zahnfleischbluten, Mundgeruch,

Zahnlockerungen oder Verschiebun-

gen, entzündetes Zahnfleisch sowie

Zahnfleischschwund, der Zähne

optisch verlängert.“

Wie lässt sich Parodontitis

feststellen?

Gomille:

„Mit einer einfachen,

raschen und schmerzlosen Grund-

untersuchung kann die Erkrankung

diagnostiziert bzw. ausgeschlossen

werden. Sollte die Diagnose einer

Parodontitis vorliegen, kann je nach

Grad der Erkrankung mit einer auf

den Patienten maßgeschneiderten

Therapie die Krankheit gestoppt

werden. Ein Großteil der Zähne, oft

auch alle Zähne, werden langfristig

erhalten. Eine frühe Diagnose erhöht

auch hier die Heilungschancen.“

Parodontitis im mittleren Stadium.

Grafiken: Österreichische Gesellschaft für Parodontologie

Zahnfleischentzündung – Vorstufe von Parodon-

titis.

Meistens sind „Darmwinde“ harmlos.

Bis zu 20 Blähungen pro Tag können

normal sein. Sie werden durch zu viel

Luft, die wir „verschlucken“ (beim Spre-

chen oder Essen) oder durch Lebensmit-

tel, die schwer verdaubar sind, ausge-

löst. Viele Lebensmittel enthalten kom-

plexe Kohlenhydrate, die im Dünndarm

nicht aufgespalten werden. Sie gelangen

als Zucker in den Dickdarm, der dann

von Bakterien zersetzt wird. Sie bilden

jene Gase, die in Folge als „Darmwinde“

entweichen. Diese bestehen wiederum

aus Stick- und Wasserstoff sowie

Kohlendioxid, Methan und Schwefel-

wasserstoffe. Letztere sind für den üblen

Geruch verantwortlich. Können die

„Darmwinde“ nicht entweichen, folgen

Bauchkrämpfe. Als einfaches Hilfsmittel

gilt eine Wärmeflasche, die man auflegt

und dabei den Bauch mit kreisenden Be-

wegungen im Uhrzeigersinn massiert.

Auch ein Kümmeltee entbläht. Dafür ein

bis zwei Gramm Kümmel zerstampfen,

mit heißemWasser aufgießen und zehn

Minuten ziehen lassen.

Unverträglichkeiten

Auch Unverträglichkeiten auf be-

stimmte Stoffe in Lebensmittel verursa-

chen Blähungen und Bauchschmerzen.

Etwa bei der Milch- oder Fruchtzucker-

unverträglichkeit fehlt dem Dünndarm

das Enzym Lactase oder Fructase, das

den Zucker aufspaltet und verdaulich

macht. Bei einem Mangel des Enzyms

gelangt der Zucker unverdaut in den

Dickdarm, wo er von Bakterien verar-

beitet wird. Zu Blähungen, Schmerzen

und sogar Durchfall kann es auch bei

Menschen mit einem Mangel an hista-

minabbauenden Enzymen kommen.

Blähungen sind meist harmlos.

Blähungen als häufige

„Begleiter“

„Darmwinde“ sind den meisten Menschen peinlich, obwohl sie ledig-

lich Reaktionen des Körpers auf Verdauungsprobleme sind.

Um das Immunsystem zu stärken,

muss man schon bei bewussterem

Essen beginnen.